Homerecording

    • Offizieller Beitrag

    TM, deine Geduld möcht ich haben... :D

    Ich bin eigentlich recht ungeduldig, und weil ich weiß, dass es etwa 10-20 Stunden braucht, bis ich einen Dreiminutensong fertig aufgenommen und abgemischt habe, kann ich mich auch nur etwa alle zwei Monate zu einer neuen Aufnahme aufraffen.


    Dann versuche ich allerdings, möglichst schnell zu sein, vor allem, mich schnell zu entscheiden. Bin auch kein Freund von langem Herumprobieren, ob etwa der Gitarrensound optimal ist - wenn er mir gefällt, versuche ich, die Alternativen möglichst zu ignorieren, auch auf die Gefahr hin, einen besseren Sound vielleicht zu verpassen. Ich versuche lieber, spontan zu sein und auch mal den ersten Versuch stehen zu lassen, auch wenn ich es beim zehnten Mal vielleicht besser hinbekommen könnte. Als Effekte benutze ich meist nur einen Kompressor sowie minimal Hall, EQ nur wenn es nicht anders geht, kein Autotune, keinen Chorus/Delay außer bei E-Gitarre, da nehme ich die Effekte aus meiner guten alten J-Station gleich mit auf. So spare ich Zeit und Fummelei (und hoffe, dass die Spontaneität auch einen guten Einfluss auf die Performance hat), wenngleich ich im Nachhinein doch immer noch kleine Änderungen am Mix mache.


    Das ist ein wenig den Erfahrungen aus der Analogzeit geschuldet - damals, als ich noch mit einer TEAC 80-8 aufgenommen habe, bin ich praktisch nie fertig geworden. In fünf Jahren hatte ich gerade mal vier Songs fertig, ohne dass ich mit den Ergebnissen je zufrieden war - das war schon extrem frustrierend.

  • Neben deiner Geduld hätte ich auch gern dein Equipment. :p Nicht das ich damit was anzufangen wüsste, aber erstmal haben. ;)

    Vielleicht mal noch ne Frage, nicht nur an dich: Wie schafft ihr es eigentlich, euch immer daran zu erinnern wo im Lied ihr eigentlich gerade seid? Ich meine beim Gitarre spielen. Mir misslingt dies, von What a wonderful world und vielleicht noch Stagnation jedesmal aufs Großartigste. Da frag ich mich zum Beispiel so geistfreie Sachen wie, ob der Mist jetzt zwei oder dreimal wiederholt wird und noch viel wichtiger, wieviele ich von den Wiederholungen bereits hinter mir habe. Besonders jetzt bei Can't turn back the years oder We fly so close geht mir das tierisch auf den Zeiger. Derzeit kann ich mir nur damit behelfen, das ich gleichzeitig "singe" und "spiele", wobei beide Teile das bescheidener klingen, als wenn ich eines nach dem anderen täte.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Da müsstest du Takte zählen oder einfach ein Gespür dafür entwickeln. Stagnation kennste ja auswendig, jedenfalls auswendiger als jeden Song von der "Testgeschrei" :D Wenn du dir einen Song etwas öfter anhörst, dann könnte das auch helfen. Und da du Collins Solosachen mehr so hasst und die Lieder net ganz im Kopf hast, ist es logisch ;)


    Kannst ja ein eigenes Lied schreiben, vielleicht eines wo du einige Forenuser erwähnst :D

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

  • Zitat

    Vielleicht mal noch ne Frage, nicht nur an dich: Wie schafft ihr es eigentlich, euch immer daran zu erinnern wo im Lied ihr eigentlich gerade seid?

    Ich schreib mir das im Zweifelsfalle auf, den Text, und die Akkorde mit Rotstift
    drüber. Ich rauche und trinke auch nicht - und nehme auch sonst nichts, nur Müsli.:huhu:


    Tip: mach doch eine Metronomspur, dann eine Gitarre und Gesang-Spur,
    die Du dann wieder, am Ende, löschst. Bei der singst Du nicht nur,
    sondern brüllst Dir Kommandos rein, wie: "Achtung, Herma, gleich der
    Einsatz, vier, drei, zwei - und Peng, auf 1. Ja, sich voll auf den Gesang
    konzentrieren kommt bei mir auch besser. Ich spiele erstmal zwei
    Spuren Schrammel-Gitarre, dann eine Spur mit Soli, dann der Gesang.
    Notfalls singe ich sozusagen live, beim mixen und überspielen meiner
    vier Spuren auf Stereo, ein fünftes mal drüber (das geht dann über alle
    Spuren, und kommt in der Mitte raus). Wie gesagt, Altersheim-Technik,
    vestax-vierspur-Rekorder.

    2 Mal editiert, zuletzt von Der Teemeister ()

  • @CWC: Ich glaube eher, dass das daran liegt, das Stagnation abwechslungsreicher ist als We fly so close. WFSC ist halt von der Wiege bis zur Bahre das Gleiche. Mehr oder weniger. Sowas verwirrt mich immer und würde es wohl auch, wenn ich Both Sides (und nicht Testgeschrei! Das hat selbst Both sides nicht verdient, diese Schmach) aus auswendig kennen würde. Außerdem ist Stagnation von mir arges Stückwerk.

    Zitat

    Kannst ja ein eigenes Lied schreiben, vielleicht eines wo du einige Forenuser erwähnst



    Welchen Sinn hätte das? :p

    @Teemeister: Wenn ich dich richtig verstand, so mache ich das schon so ähnlich. Normalerweise singe ich sehr leise zu meinem Spiel und nehme dann nochmal eine richtige "Gesangs"spur auf. Aber das Ergebnis ist trotz alledem unbefriedigend. Naja, vielleicht sollte ich mir ein richtiges Hobby suchen. Und wegem Suff: Hirn und Leber wachsen an ihren Aufgaben!

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Dann mal ein ernsthafter Rat, Herma: Solange Du Angst hast, Dich beim
    Singen zu blamieren, bzw. Du von Dir selbst denkst, Du könntest es nicht,
    wird das auch nichts. Erlaube Dir selbst, richtig und frei zu singen, weg
    vom Heino-artigen Sprechgesang. Singe aus Dir heraus. Laß es ruhig
    erst einmal in Deiner Wahrnehmung schlecht klingen, na und? Geht
    es um was? Lass einfach die ganze Suppe aus Dir heraus. Wenn dann
    der Druck weg ist, könnte es besser werden. Aggressionen
    hast Du ja genug zum Abbauen. :p

  • Ich glaube, ich bleib lieber bei Audacity und Billigmikro, wenns Recht ist. Bin zu blöd für Technik die älter ist als ich. :p

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ich habe lange mit einem ATARI (für MIDI-Keyboards und Drums) gearbeitet sowie einem Roland VS-880 für Gesang und Gitarre. Beides liegt seit 10 Jahren in der Ecke, weil ich es unbedingt mit PC und CUBASE versuchen wollte, aber die vielen Möglichkeiten nicht überblicke, geschweige beherrsche. Dabei könnte ich ohne Mühe drei CDs mit eigenen Songs und Instrumentalstücken füllen und habe es auch noch vor.


    Mein Bruder hat ein einfaches Boss BR-600, womit er recht schnell Demos aufnimmt, während ich in meinem Anspruch, CD-fähiges zu gestalten, zehn mal so langsam bin.


    In den 90ern habe ich nach monatelangem Programmieren zwei Songs auf dem ATARI vorbereitet und war zwei Tage im Studio, um Gitarre und Gesang aufzunehmen. Was dort an spontanen Einfällen schnell umgesetzt wurde macht mir heute noch am meisten Spaß, wenn ich die Sachen höre.


    Insoweit macht es TM auch richtig und nimmt spontan auf. Und Townman hat Recht, dass man ein Korrektiv (einen Mit-Produzenten) braucht, denn man beschäftigt sich zu lange zu sehr mit sich selbst. Ich spiele meine Sachen oft meinen besten Freunden vor, damit ich kritisches Feedback erhalte. Manchmal haben sie Recht ...

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    Einmal editiert, zuletzt von pealmu ()