SdW [11.-17.04.11]: STEVE HACKETT - Shadow Of The Hierophant

  • es ist auch so sehr schön, obwohl ich sally nicht erkannt habe, ich wurde erst durch diese beiträge darauf aufmerksam. hat sie absichtlich nicht so gesungen, wie man es von ihr kennt, oder kannte man sie damals gar nicht? .


    Ja und nein. Ihr kleiner Bruder hat natürlich in seiner Bekanntheit auf sie abgestrahlt (schreckliches Wort gerade, mir fällt aber kein besseres ein) und bei den Alben über die Schulter geschaut. Die Karriere ist erst ca. 1978-79 angefahren, mit Mirrors hatte Sally 1979 sogar einen kleinen Hit.


    SotH (=Enthüller der heiligen Geheimnisse) kommt majestätisch schleppend, in den Bann ziehend daher, wird mit der Zeit aber immer seichter und läßt Wünsche offen.
    Der Songtitel ist m. E. eine Zumutung, aber wie immer Geschmackssache.
    Sally Oldfields süßlicher Gesang ist mir, wie schon gesagt, zu süßlich. Tolle Gitarren, tolle Sounds. Um das Ende zu gestalten hätte Steve ein Schuß der Genialität Robert Fripps gutgetan. Aber vielleicht wollte er das gar nicht.


    Dennoch 10 Punkte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Plod ()

  • Ohne es noch mal gehört zu haben, 14 Punkte, ich liebe es, wenn ein thema lange lange aufgebaut wird, leider kommt es nicht zur explosion, obwohl die Lunte echt lang brennt. Trotzdem klasse.


    Steve holds the flame

  • Eindeutig Steves beste Platte - Phil und Mike haben dazu sicher beigetragen.
    Der Song gefällt mir sehr gut, obwohl er an der typischen Steve Krankheit leidet, gute Ideen - aber ausgewalzt bis zum Horizont. Allerdings fällt es mir hier nicht so stark auf, wie auf späteren Alben. Das mag wohl eben an feinen Touch von Phil und Mike liegen - bin mir da eigentlich ziemlich sicher die Handschrift der beiden immer mal zu entdecken.
    Der Anfang ist sehr fein und schön. Der Gesang ist passend, aber ich muss zugeben, dass er einem nach x-mal anhören auf den Gesang gehen kann, da Sally einfach etwas eintönig und ohne viel Feeling singt. Die Überleitung ist nett aber auch zu lang, der druckvolle sich steigernde letzte ist voll meine Linie aber auch wieder zu lang.
    Hier wäre das Potential da für einen 15er - aber für Gesang und die Längen gibt es Abzug - 13 Punkte

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Der Song enthält das beste Steve-Hackett-Gitarrensolo aller Zeiten - ja noch vor FOF! ;)
    Es kommt nach Sally Oldfield und ist leider ziemlich kurz - hatte früher immer direkt vor dem Plattenspieler gesessen und versucht, mir anhand der Position des Tonarms zu merken wo es anfing, da ich nicht jedesmal die ganze Sally hören wollte. Man konnte das relativ gut an der Rillenstruktur erkennen, denn die Gesangspassagen waren deutlich leiser, dementsprechend glänzte das Vinyl da stärker. Da saß ich dann da und habe den Arm immer 3 mm zurück positioniert und mir nur das Solo immer wieder angehört. Leider hat auch die auf dem Remaster erschienene 16minütige Langfassung nicht mehr als die üblichen 25 sec dieses großartigen Solos. Trotzdem von mir 14 Punkte nur dafür.

  • - hatte früher immer direkt vor dem Plattenspieler gesessen und versucht, mir anhand der Position des Tonarms zu merken wo es anfing, da ich nicht jedesmal die ganze Sally hören wollte. Man konnte das relativ gut an der Rillenstruktur erkennen, denn die Gesangspassagen waren deutlich leiser, dementsprechend glänzte das Vinyl da stärker.


    Danke, Tom, für diese Erinnerung an die Vinyl-Zeiten. Auf einigen Platten konnte man nicht nur laut und leise gut erkennen sondern auch Rhythmen. Auf der "Rage in Eden" von Ultravox war das z.B. so; sah so ähnlich wie spiralförmige Galaxien-Arme aus...

    • Offizieller Beitrag

    Auf der "Rage in Eden" von Ultravox war das z.B. so; sah so ähnlich wie spiralförmige Galaxien-Arme aus...

    Genau, ich erinnere mich - das war bei Your Name Has Slipped My Mind Again (oder so ähnlich - hab nicht nachgeguckt!), da gab es diese lauten Drumbeats mit Echos. :)


    Sorry, off topic. Daher kleine Ergänzung: Auch die Flöten auf Shadow... sind bemerkenswert gut... ;)

  • Genau, ich erinnere mich - das war bei Your Name Has Slipped My Mind Again (oder so ähnlich - hab nicht nachgeguckt!), da gab es diese lauten Drumbeats mit Echos. :)


    Ha - und ich dachte, Du stehst nur auf die Foxx-Phase bei Ultravox?! Aber diese Platte (von Conny Plank produziert) ist aussergewöhnlich gut.


    Doppel-Sorry - very off-topic! :ot: Insider wissen, daß ich nix dafür kann... ;)


  • . Man konnte das relativ gut an der Rillenstruktur erkennen, denn die Gesangspassagen waren deutlich leiser, dementsprechend glänzte das Vinyl da stärker. Da saß ich dann da und habe den Arm immer 3 mm zurück positioniert und mir nur das Solo immer wieder angehört.


    Habt Ihr vielleicht gute Augen:-o .
    Das Solo hatte ich in meinem ersten Posting vergessen, danke für die Erinnerung. Auch meiner Meinung ist nach ist das Solo ein Höhepunkt, wenngleich ich nicht sagen kann, ob es sein bestes ist (zu wenig Kenntnis von Steves Gesamtwerk). Es erinnert an das ähnlich prägnant-kurze „Star of Sirius“-Solo (ab 6:20).


    Jetzt muß ich mich selbst zitieren und selbst kritisieren, weil mir mein Ausdruck nicht gefällt:

    Der Songtitel ist m. E. eine Zumutung, aber wie immer Geschmackssache.

    Das ist natürlich blöd ausgedrückt, ich meinte eher, der Songtitel klingt angestrengt, unentspannt.

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  • Ein typischer Hackett...
    Was ich an ihm immer mag, diese dominante kraftvolle Gitarre, wunderschöne Riffs und hypnotische Klänge. Und hier dann noch das Flötenspiel und so'n Geplingel (was ist das überhaupt?) in der Mitte des Liedes. Manchmal übertreibt es der gute Steve aber etwas.
    Z.B. die unwahrscheinlich schnellen Wechsel. Grad fängt ein Riff an, effektvoll zu wirken, schon bricht Steve es ab um einer kurzen Gesangspassage Platz zu machen :( BTW: Als reletiv unbeleckter Steve-Hörer: Wer ist das Mädel eigentlich das die Lyrics übernimmt?
    Durch diese vielen Wechsel kann man die PAssagen nicht richtig genießen.
    Auf jeden Fall find ich erkennt man bei Steve solo ganz klar den Einfluß bei GENESIS damals, aber auch, warum sich die Wege beider Parteien irgendwann trennen mussten.
    Zur Wertung, ja ich sag mal kraftvoll. proggig, inspirierte 12 Punkte.
    Macht auf jeden Fall Lust auf mehr...

  • Vielleicht charakterisiert dies Steve ganz gut: Auf der einen Seite ist er zu
    fragmentarisch (sehr oft hat man das Gefühl, er verbindet einfach mehrere
    Ideen ohne jeden Zusammenhang) - auf der anderen Seite beharrt er
    auf manchen Einfällen scheinbar über Gebühr. Aber für mich kann der
    Ausklang gar nicht lang genug sein, und seine Länge zeigt, dass Steve
    sich wohl mit den sogenannten Repetitiven Komponisten seiner Zeit (Philipp
    Glass, Terry Riley) - vielleicht angeregt durch Oldfield's "Tubular Bells")
    auseinandergesetzt hat. Das Mellotron verbindet Steve's Song mit denen
    von Genesis jener Tage, Sally Oldfield singt wunderbar, zerbrechlich, selbst
    wie ein Schatten über dem Song schwebend, vergleichbar mit Annie Haslam.
    Wer mehr von ihr hören will, dem sei hier ihr wunderbares Album WATER
    BEARER von 1978 (den Hit "Mirrors" enthaltend) an's Herz gelegt.


    Möglicherweise ist es gerade die Kürze von Steve's wunderbaren Soli bei
    "Shadow"und "Star Of Sirius", welche uns veranlasst, diese Stücken wieder
    und wieder zu hören. Die kurzen, wiederkehrenden Mellotron/Gitarren-Breaks
    vermitteln einen Eindruck von schicksalhafter, unterschwelliger Gefahr, die über
    einer Romanze drohend schwebt. Steve's Erstling nimmt musikalisch wohl auch
    ein wenig Bezug auf den von King Crimson oder auf "Trespass"; eine ähnliche
    Stimmung, welche sich zwischen inniger, verträumter Zartheit; und einer
    musikalischen Stakkato-Karate bewegt, finde ich hier vor. Steve verstand
    seinen Erstling als Antwort auf "The Lamb" (sinngemäß: ich wollte zeigen, das
    es wichtigere Musik gibt). Wichtigere wohl nicht, aber ebenso gelungene!
    12 Punkte.