SdW [17.-23.01.11]: STEVE HACKETT - In Memoriam

  • Als ich „In Memoriam“ zuerst gehört habe viel mir sofort die Nähe zu King Crimson auf. Der reichliche Einsatz von Mellotron-Strings ist ja schon von „Starless“ bekannt. Lustigerweise spielt auch hier Ian McDonald als Sessionmusiker am Saxofon mit. Das Stück ist sehr atmosphärisch ansonsten aber recht simpel. Was mich stört ist dieses in meinen Augen lustlose Sprechen von Steve. Da hilft auch kein melodisches „In Memoriam“-Gesinge dazwischen. Auch die ständigen Wiederholungen nerven. Es beginnt interessant und hört dann nach knapp acht Minuten mit langerweile auf. Nein, ich kenne (gottseidank) von Steve weit bessere Sachen die mir gefallen. Selbst auf „Darktown“ gibt es segensreichere Songs. Hier reicht es aber nur für 6 Punkte. Schade!

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Mir hat der Gesang von Meister Hackett oft nicht gefallen. Auf "Highly Strung" viel zu hoch oder schlimmer noch der gruftige Vampirgesang. Habe mich manchmal gefragt, was das soll :ratlos: Im Satzgesang und in jüngster Zeit klingt er allerdings angenehmer.


    Hier bei "In Memoriam" passt der tiefe Sprechgesang allerdings ganz gut, soll er doch passend zum Text eine getragene und ruhige Stimmung erzeugen. Ein melodischer Tralala-Gesang würde hier ja nicht passen.


    Ich finde das Stück sehr atmosphärisch und finde es mit am besten auf "Darktown". Arrangement, Chor, Mellotronflächen und zumindest die cleane Gitarre, die zur Strophe führt, finde ich hervorragend. Beim Chorgesang fühle ich mich immer wie in eine festliche Kathedrale versetzt. Mich stört auch nicht die Länge, die stoische Wiederholung des Refrains passt gut und wegen mir könnte es noch länger gehen...:)


    Kleines Manko für mich die Leadgitarre mit Synthesizersound, das passt nicht besonders und das Spiel ist etwas, sagen wir simpel. Der Sound war Ende der 90er wohl "in". Hab ich viel auch bei Pat Metheny gehört. Deswegen ein bisschen Abzug.


    Aber am Ende 13 Punkte dafür :topp:

  • Es gibt Stücke da passt Hacketts Sprechgesang (Darktown zum Beispiel) und Stücke, da nervt er dann doch, so wie hier. Dennoch, während mir das ganze so durchs Ohr torkelt, gefällt mir immerhin der Rest und so vergeb ich 10 Punkte und mir selbst.


    Erster!

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Anläßlich der aktuellen Aussagen zur Rubrik "Was hört ihr gerade?" fiel mir auf, dass ich diesen, in meinen Augen wunderschönen Track noch nicht bewertet bzw. kritisiert habe. Sicherlich ist das "viktorianischer" Bombast, sicher fehlt hier ein ausdrucksvoller Sänger (John Wetton oder Greg Lake?), sicher ist das Lied abgekupfert von King Crimson´s 1. Album.....aber: genau deswegen liebe ich es. Diese düstere, orchestrale, morbide Stimmung, die an ein Poe - Gedicht, vorgetragen in der ersten sturmumtosten Herbstnacht, die einen schwülen Sommer verabschiedet, erinnert, hat mich gepackt. Das ist Steve Hackett in Vollendung! Der große (gelegentlich schwarze) Romantiker aus dem GENESIS - Universum. Sein Weggang hat ein große Lücke bei GENESIS hinterlassen. Ein Beweis dafür ist dieser Song, dieses Album. Gehört zur Songliste für meine Beerdigungsfeier;-)
    15 P