Große Kunst
Das gestern in Bochum war mein erstes Steven-Wilson-Konzert, und ich war und bin zutiefst beeindruckt. Beim Blick auf die Bühne gestern kam mir immer wieder dieser Gedanke: Das hier ist nicht nur ein Rockkonzert - das ist Kunst! Was Steven Wilson da an Bildern und Filmen und darin wiedergegebenen Stimmungen auf die Bühne zaubert, ist eine unglaubliche Performance. Und die wird noch gesteigert durch die wohl dosierten, genialen Lichteffekte, die gar nicht effektheischend sind, sondern auf den Punkt kommen. Es erschien mir alles perfekt und unglaublich durchdacht. Ja, das war ein erstaunliches, akribisches Gesamtkunstwerk für mich. Und by the way hat die Band brillant gespielt, soweit meine bestöpselten Ohren das beurteilen können. Mit Surround-Effekt. Und als wäre all das nicht genug, kommt Steven Wilson auch noch wirklich sympathisch und bescheiden rüber.
Trotzdem: Für mich wirkte das Steven-Wilson-Konzert in seiner Kunstvollkommenheit fast ein bisschen aspetisch und clean. Es war absolut beeindruckend, aber es ging mir nicht nah.
Da nimmt mich beispielsweise der uncoolere Steve Hackett mit seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner sichtbaren und manchmal rührend wirkenden Verliebtheit in das, was er tut, auf seinen Konzerten irgendwie mehr mit.