SdW [13.-19.09.10]: PHIL COLLINS - Papa Was A Rolling Stone

  • Viele geben dem Song ein "Überragend", also 15 Punkte, von wenigen ist das auch erklärt worden. Ich finde das schwierig.
    Ich höre es gerade (das neues Album). Mit Coverversionen ist es immer so eine Sache. An Klassikern sollte man sich nicht so schnell vergreifen...


    Auch auf die Gefahr hin, daß ich wie von der Kanzel klinge: hat man die Originale gehört, bzw. das Original und kann es in seinen zeitlichen Kontext einordnden?


    Da ich mich selbst noch in der Grübelei befinde, bin ich gespannt auf die Kommentare zu PWARS, meiner wir noch folgen!

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  • von mir auch 15, eines der besten Covers von Phil, hab den Song Anfang des Jahres entdeckt, mein Vater hat ihn mir mal vorgespielt, kannte ihn (Schande!) vorher nicht... und fand ihn klasse, zu Phil passt es irgendwie sehr und ich mag es von ihm halt mehr, sehr atmosphärisch gemacht

  • Kann der-/diejenige, welcher 0 Punkte gegeben hat, dies bitte kurz begründen? Würde mich echt interessieren - und das meine ich ehrlich

    Tony Banks - der virtuoseste und beste Komponist und Keyboarder!


    Tour 1987: Mannheim / Tour 1992: Hockenheim / Tour 1998: Mannheim / Tour 2007: Frankfurt - Düsseldorf

  • Klare 15 Punkte von mir. Begründung: Grandios gesungen, Phil's Stimme sitzt in dem song wie eine Eins, Spannung pur und obendrein bekommt man Lust auf mehr. Könnte gerne länger sein. Vergleich mit dem Original? Nicht nötig, da Phil es aufgrund seiner Stimme, die nie besser klang, entgegen seiner eigenen Intention doch zu etwas Eigenem macht. Jede andere Sänger MUSS das instrumentale Kleid anders schneidern, da so ein Song immer schlechter klingen würde. Ein anderes Bespiel wäre "Heros" in der Ray-Wilson-Fassung, der das auch eins zu eins nachbauen könnte und dessen Gesang ich immer ausdrucksstärker als das Bowie-Original finden würde.

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • PWARS ist eines der schwierigsten Songs des Albums und das wußte Phil. Nachdem ich das Album durch die persönliche (Hör-)Mangel gedreht habe fällt mein Verdikt milder aus, als ich es dachte. Denn es ist schwierig mit Klassikern, besonders von den üblichen Verdächtigen: Abba, Steely Dan, Beatles und natürlich Motown bzw. den anderen Songschmieden (Stax, Atlantic).


    Kann man Popsongs noch besser machen?
    Er will es gar nicht. Es sollte eine alte Platte sein, wie er sagt, keine neue. Es ist eine Platte aus Liebe. Das ist zu hören.
    Er hat keine Soulstimme, aber das war ihm bewußt und es ist auch egal, denn es macht auch Spaß.
    Es sollten Menschen damit erreicht werden.(Wie eigentlich immer, es sei denn man heißt Bob Dylan, Ry Cooder etc.) Wenn die jungen Leute jetzt das hören und sagen, hey das ist ja toll, aber Phil Collins mag ich nicht, das Original ist von den Temptations? – kaufe ich - hat diese, Phils Platte, schon gewonnen! Wenn sie Phil Collins trotzdem kaufen, auch gut! Die Älteren kennen diese Musik und könnten unentschieden sein wie ich. Die ganz Alten werden den Song für Abklatsch halten, aber egal.


    Da ich im Zweifelsfalle immer das Original vorziehe und eher nur kreative Coverversionen gut finde, gebe ich PWARS


    10 Punkte, wegen seines Einsatzes und der Originalgetreue bzw. des Respektes den Funk Brothers gegenüber.

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  • "Papa was a Rolling Stone" gefällt mir im Original von den Temptations sehr gut. Etwas monoton vielleicht, aber das macht auch gerade den Reiz aus. Die Version von Phil Collins ist mir musikalisch viel zu nah am Original um mich zu begeistern. Sicher klasse gespielt, aber es packt mich nicht. Die hier schon erwähnte Version von George Michael ("Killer / Papa was a Rolling Stone" als live aufgenommenes Medley) ist eine originelle und wirklich gelungene Version, George Michael hat genau die Balance gefunden zwischen originalgetreu und eigenen Arrangementideen. Auch von Was (Not Was) gibt es eine gelungene Cover Version (mit Samples vom Original und Rap, und ich mag's trotzdem). Und diese beiden sind auch besser gesungen bzw. haben passendere Stimmen. Da ist Phil's Version irgendwie nur überflüssig. Nicht schlecht, aber so richtig gut auch nicht. Am meisten stört mich diese (gewollte) Verzerrung in der Aufnahme.

    Für die Instrumentierung würde ich schon 13 Punkte geben, aber für die Gesamtleistung eher 9.


    Wen's interessiert:
    George Michael: Killer / Papa was a Rolling Stone
    (Live, Prince's Trust Concert, müsste Anfang der '90er gewesen sein)
    YouTube - George Michael Killer/Papa was a rollin' stone

    Was (Not Was): Papa was a Rolling Stone
    YouTube - Was Not Was Papa Was A Rolling Stone.wmv

  • Es ist ja Geschmackssache, aber wer gibt denn auf so etwas "ungenügend"?
    Stimmt, siehe "Chrysanthus": das ist doch schon von der Arbeit her und seinem "Herzblut" ein paar Punkte wert.
    Noch nicht einmal PC´s "The Times, They Are A
    -Changin´" würde ich 0 Punkte geben und diese Version ist schon ganz schön diskussionsbedürftig.

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  • Vorweg: Den Song selbst finde ich so mittelprächtig – die Instrumentierung ist m.E. sehr, sehr stark und individuell, aber die Songstruktur nutzt sich schnell ab. Das Intro ist zu lang und mir ist das auch zu viel Repetition / Monotonie.
    Was Phil hier gut gemacht hat, ist auf jeden Fall der Anfang: Der ist mit viel Druck und einer echt geilen Wah-Wah-Gitarre.
    Phil singt auch nicht schlecht, er bietet stimmlich hier durchaus Nuancen, die ich zuvor noch nicht von ihm gehört habe.
    Trotzdem würde ich eindeutig die „Temptations“-Version vorziehen: Der Gesang ist einfach mit mehr Ausdrucksstärke, also etwa mit mehr Volumen und Farben, und wirkt ungleich erdiger. Dagegen hat Collins einfach ein „Stimmchen“.
    Und: Die satte Bassdrum der Temptations gibt dem Stück noch mehr Energie und Saft. Da wollte Collins offensichtlich eher die zurückhaltendere Schiene bedienen, die in meinen Augen hier aber keinen musikalischen Sinn macht.
    Und bevor nun der Verdacht eines möglichen Vorurteils geschürt wird: Ich kenne auch „weiße“ Soulstimmen, die mich überzeugen (z.B. Cocker, Winehouse und – ja, auch George Michaels „Papa…“-Cover finde ich stimmlich ordentlich). (8 Punkte)

    • Offizieller Beitrag

    Aus aktuellem Anlass (zum Tode von Bob Babbitt) krame ich diesen Thread mal aus.


    Damals gab ich 15 Punkte, da smach ich heute auch. Dieser Song ist so Anti-Collins und trotzdem so kongenial produziert - fantastisch. Die Basslinie .... r.i.p. Bob!


    Deutscher Genesis Fanclub it / Phil Collins / Rezensionen / CDs / Going Back (2010)