Big Big Train

Big Big Train sind ein echtes Rätsel für mich. Da sind unbestritten viele große Musiker mit tollen instrumentalen und kompositorischen Fähigkeiten in einer Band und dann machen sie so wenig daraus. Ich möchte die Musik dieser Band wirklich toll finden, und objektiv betrachtet ist das auch sicher alles toll gespielt. Es bleibt aber bis auf Ausnahmen stets dabei, dass mich die Musik irgendwie nicht erreicht.

Ich habe auch mal in das neue Album reingehört und finde da leider auch nur wenig, was mich begeistert. Nach meinem subjektiven Empfinden kommen die Songs melodisch zu wenig auf den Punkt. Vieles ist mir auch zu lahm, zu zahm und zu "schön". Ein bisschen mehr Rock, Dreck und Aggression möchte ich dann doch bitte schön auf Albumlänge haben. Kaum zu glauben, dass da ein Sjöblom mitwirkt - Beardfish und Gungfly treffen da viel eher meine Wellenlänge. Irgendwie können sich die Songs auch nicht entscheiden, ob sie poppig und gefällig sein wollen oder eben doch proggig-abenteuerlich. Und zack setzen sie sich dann zwischen die Stühle.

Sorry, aber MAKE SOME NOISE ist für mich deren bester Wurf...

Bei Grand Tour habe nach der Hälfte unterbrechen müssen, weil es mir zuviel wurde – zeitlich. BBT brauchten schon immer Zeit, mit allen Vor- und Nachteilen. Sie sind nicht offensichtlich zugänglich, aber man kann immer wieder etwas entdecken. Ich mag sie sehr.

Für mich ist es kein großer Unterschied zu den Vorgängeralben. Die Musik wird durch das Thema nun nicht italienischer oder weniger englisch. Nick D'Virgilo trägt einen Instrumentaltitel bei, was mich freut, weil meist Longdon und Spawton das Zepter in der Hand halten. Wenn ich mehr und intensiver gehört habe, melde ich mich wieder.

@Mutzel:
Wenn Du das queen-artige Make Some Noise magst, könnte dir auch Alive gefallen. BBT macht keine 80er-Jahre Musik, sondern ist durch die vielen echten Instrumente zeitloser. Das müsste doch in deinem Sinne sein.

Ich habe das Album nun endlich einmal in Ruhe und intensiv hören können und befinde: Es ist ein Meisterwerk!

Ich habe das Album in den letzten zehn Tage nahezu ausschließlich gehört und hatte Schwierigkeiten reinzukommen, doch das liegt nicht daran, dass die Musik nicht zugänglich ist, sondern dass ich viele der langen Songs nicht unterscheiden konnte und immer noch nicht kann. Zwar haben sie sich Mühe gegeben, dass die Songs zumindest unterschiedlich beginnen, mal mit Piano, mal mit Gitarre, mal mit Mandoline und Gitarre usw., aber wenn man mir eine Stelle aus irgendeinem langen Song vorspielen würde, könnte ich nicht sagen, welcher Song es gerade ist. Das finde ich nicht schlimm, weil ich das Album immer noch entdecke, aber sie scheinen sich etwas in sich selbst zu verlieren.

Was hängen bleibt, sind tatsächlich die kürzeren Songs: Novum Organum als zweieinhalbminütiges Intro mit Kalimba, Alive als einzig mögliche Single mit Mellotron-Streichern, das Instrumental Pantheon von Nick D'Virgilo mit den vielen Solospots für die Musiker – und das fünfeinhalbminütige Theodora In Green and Gold fällt durch den überwiegend benutzten 6/8-Takt noch auf. Homesong ist lauter als ich es bei einem solchen Titel erwarten würde und hätte aus meiner Sicht gut zwei eigene dreiminütige Songs sein dürfen. Die restlichen vier langen muss ich noch entdecken.

Insgesamt bleibt English Electric: Full Power für mich immer noch das Maß aller BBT-Alben.

Da bin ich ja mal gespannt. Ich sollte das Album in den nächsten erhalten.

Interessante Termine.

Ein paar Tage vorher ist das NOTP-Festival.

Zufall oder nicht...?

Zitat von Christian

Kommt drauf an wie du Zufall definierst. Beim NOTP spielen sie jedenfalls nicht

Okay, dann habe ich das falsch vermutet...