SdW [31.05.-06.06.10]: GENESIS - The Musical Box

  • 15 Punkte - sicher einer der TOP 5 Songs von Genesis.

  • Nach Stagnation der zweite richtig große Song. Leider hält die Nursery Cryme nicht ganz, was sie durch diesen Anfang versprach. Erstmals von mir gehört beim Old Medley 92, war´s auch dort ein großer Moment. Original klang immer leicht matschig und der Schlußteil etwas unausgewogen gemischt, der neue Remix jedoch hat alles rausgerissen und bis auf die schön dreckige gesangsspur könnte man nun meinen, das ding wäre 2007 aufgenommen. Großartige Versionen wurden auch 1975 performt und leider nie veröffentlicht. Zum Glück gibts das Movement.


    Fazit: Der absolute hammer

    • Offizieller Beitrag

    "ohne Kommentar" ist doch schade... Widerspricht das nicht eigentlich dem, worum es beim SdW geht: Her mit den Konzerterinnerungen, vogelwilden Assoziationen, unbekannten Fotos, Cynthia-Starschnitt-Scans usw. - lass und an Deiner* Version vom Song der Woche teilhaben!


    Ich gebe ja zu, dass ich mich dem auch oft verweigere und lieber lange merkwürdige Anmerkungen zu den Texten absondere, statt zu erklären, was dieses Stück für mich speziell macht. Aber trotzdem: Sind nicht auch Konzerte, Theater, Opern, Kinobesuche schöner, wenn man sie hinterher mit einem Glas Wein, Bier, oder Mineralwasser gemeinsam Revue passieren lassen kann?


    *) spricht jeden einzelnen Leser dieses Beitrags an und alle gemeinsam, richtet sich aber nicht an oder gar gegen konkrete Einzelne.

  • TMB ist sicherlich nicht nur für die Bandentwicklung, sondern für den Prog insgesamt ein Aushängeschild und Meilenstein.
    Dennoch kann ich dem Song kein "sehr gut" zugestehen.


    Gründe: Nach einem tollen Anfang kommt auch immer wieder einiges an Leerlauf / Gedudel. Des Weiteren bleibt der Song auch zu lange in den Startlöchern hängen. Zudem ist die Rhythmik mir gerade bei den Powerteilen z.T. zu grob und primitiv, die Band hat auch immer wieder mit schlechtem Timing zu kämpfen. Und Peter Gabriel singt auch manchmal wirklich richtig schlecht, da ist fast jeder zweite Ton nicht gut getroffen (wirkt sehr unbeholfen bei allem sonstigen Charisma und seiner dramatisch-theatralischen Stärke).


    Da es aber eben auch großartige Momente (Anfang und Schluss) und eine gehörige Portion Ausdruckskraft und Originalität in TMB zu finden gibt, gebe ich 12 Punkte.

  • 15 Punkte von mir, entdeckte es auch als Teil im Old Medley.
    Nursery Cryme ist sowieso eines meiner Alltime Favorite Genesis Alben.
    Musikalisch spannend, textlich auch (und super mit dem Cover bildlich dargestellt), zurecht ein Klassiker.


    Durfte es ja nicht vom "Original" live erleben (tja zu spät geboren), aber habe viele Versionen von der gleicnamigen Coverband live genossen. Am eindrucksvollsten fand ich die Version aus Mainz 2007, Foxtrot Show. Dort war der visuelle Aufwand am geringsten und es klang mehr "rauh".


    Ein Fan schrieb das es für ihn eher "angestaubt klingt" als Firth Of Fifth, für mich ist es eher anders herum. (Aber das ist nur meine persönliche Meinung)

  • TMB war für mich Anfang der siebziger der Einstieg in die Welt von Genesis.Gleich beim ersten Mal hören war ich fasziniert von der charismatischen Stimme Gabriels und von dieser "ungewöhnlichen " Musik dieser Band.Damals kannte noch keiner so richtig die Band Genesis und auch ich mußte nachfragen,wer dieses Stück spielt.Auch heute noch einer meiner absoluten Favoriten ,deshalb gibts von mir volle 15 Punkte

  • Und Peter Gabriel singt auch manchmal wirklich richtig schlecht, da ist fast jeder zweite Ton nicht gut getroffen (wirkt sehr unbeholfen bei allem sonstigen Charisma und seiner dramatisch-theatralischen Stärke).


    An dieser Stelle muss ich Peter Gabriel etwas in Schutz nehmen.


    Ich habe das Stück durchgehört und habe keine Stelle gefunden, wo Gabriel objektiv betrachtet sich versingt: er trifft jeden Ton, baut jedoch (was für ihn typisch ist) einige "Störeffekte" ein. Die beziehen sich jedoch meines Erachtens nicht auf das "Tönetreffen", sondern auf verschiedene Singweisen, die die unterschiedlichen Charaktere widerspiegeln.


    Ich kann also auf objektiver Ebene bei Gabriel absolut keine Fehler sehen: was er da singt, singt er bewusst so.


    Klar, das muss man natürlich nicht mögen, doch hat das - wie ich das höre - eben nichts mit der Treffsicherheit zu tun. :huhu:


    LG,
    Max

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Ich habe das Stück durchgehört und habe keine Stelle gefunden, wo Gabriel objektiv betrachtet sich versingt: er trifft jeden Ton, baut jedoch (was für ihn typisch ist) einige "Störeffekte" ein. Die beziehen sich jedoch meines Erachtens nicht auf das "Tönetreffen", sondern auf verschiedene Singweisen, die die unterschiedlichen Charaktere widerspiegeln.


    Ich kann also auf objektiver Ebene bei Gabriel absolut keine Fehler sehen: was er da singt, singt er bewusst so.


    Klar, das muss man natürlich nicht mögen, doch hat das - wie ich das höre - eben nichts mit der Treffsicherheit zu tun.


    Was ich ausdrücklich nicht meine, ist ein Versingen im Sinne "falscher" Töne (also z.B. aus Versehen a statt g oder so etwas) und auch nicht seine vielen sängerischen Freiheiten, die er sich aus Gründen der musikalischen Theatralik nimmt.


    Was ich hingegen meine, ist seine mangelhafte Intonation - der Gute singt an vielen Stellen schlichtweg unsauber. Mit dem Begriff der Objektivität ist das natürlich hier schwierig, weil man das nur anhand genauer Messgeräte verifizieren könnte.
    Jedenfalls bin ich mir sicher, dass er (z.B. am Anfang) tendenziell zu hoch singt, wenn er diese leise Fistelstimme benutzt (das erste "Old King Cole" hat er technisch nicht im Griff). Auch die "Just a little bit..."-Passage ist sehr wacklig.
    Der Onomatopoesie "tick tock" möchte er spürbar zwei klare Melodietöne zuordnen. (Du hast ja Jourdains "Das wohltemperierte Gehirn" gelesen: Ich meine, dass da irgendwo auch drinsteht, dass unser Gehirn in der Lage ist, unsaubere oder fehlende Töne quasi eigenständig auszubessern, ohne dass wir das immer bewusst merken.) Beim "tick" korrigiert mein Gehirn jedenfalls immer zum "a", obwohl Gabriel wahrscheinlich genauso gut "h" meinen könnte (passt harmonisch ebenso) - er singt hier irgendwas Unkontrollliertes / Undefinierbares dazwischen (und "ais" möchte er hier mit Sicherheit nicht ansteuern, das passt zum F#m-Akkord nicht).
    Sehr unbeholfen ist auch die Zeile "And I want, and I feel, and I know, and I touch": Hier singt er viermal das gleiche kleine Motiv - kein einziges Mal ist es intonationsmäßig auf den Punkt gebracht und witzigerweise sind sie alle auch unterschiedlich unsauber.
    Ganz davon abgesehen, dass mich diese Schwächen musikalisch echt stören, halte ich es für ausgeschlossen, dass diese Intonationsschwankungen beabsichtigt und / oder ein geeignetes "Ausdrucksmittel" für diesen Song sind. Peter hatte früher einfach eine ziemlich beschissene Gesangstechnik.