BAP / Wolfgang Niedecken

  • Das heisst gesetzter ist automatisch schlechter als roh und voller Energie und das ist der Punkt denn für mich waren sie was ich auf den Liveaufnahmen ZU energisch, Studio passte für mich. Aber live kriegen sie es heute besser hin, eben kontrollierter, nicht ZU schnell, gerade die ruhigeren Lieder fand ich auf alten Liveaufnahmen oft zu gehetzt.

    Und, um auf die Studioalben zu kommen, das setzt sich hier fort. Sicher ist es gesetzter aber muss das schlechter sein? Finde ich nicht.


    Jedem seine Meinung aber automatisch gesetzter als schlechter zu bezeichnen finde ich ein bisschen zu einfach. Wenn jemand mit 60 oder 70 gesagt bekommt er ist nicht mehr der gleiche wie früher oder nicht mehr so energisch dann ist es das gleiche, sehr gut bei Klassentreffen zu beurteilen wenn man oft automatisch in alte Rollen verfällt und das Interesse am jetzigen der Person nicht da ist. Mir ist das ehrlich gesagt zu langweilig.

    Man bringt es halt so rüber, wie man es fühlt. Ich bin auch keine 20 mehr und meine Laufrunden dauern länger. Ich kann die Zeit auch nicht zurückdrehen. Dennoch kann ich aber beispielsweise mit Altherrenrock aktuell noch nicht viel anfangen. Angezogene Handbremse. Ist doch eine Geschmackssache. Mir gefällt unterm Strich der frühe Springsteen, Van Morrison, Niedecken, Fish, Marillion, Collins oder auch Chris de Burgh einfach besser. Da steckten für mich mehr Energie und Emotionen drin. Auch bei langsamen Nummern.

    Deswegen kann ich mir doch trotzdem auch gerne die aktuellen Sachen anhören. Ist doch auch deine persönliche Bewertung, dass dir damalige Liveaufnahmen zu energisch sind.

  • Wolf Maahn hat bei mir etwas gelitten. Ich habe ihn mehrfach live erlebt und er hat auf der Bühne immer abgeliefert. Keine Frage. Unplugged war toll, Solo toll und mit Band sowieso.


    Deinem positiven Gesamturteil kann ich mich anschließen. Habe Wolf M. mit Band zuletzt vor Corona-Zeiten in Bochum (Zeche) gesehen. Konzert war gut und mit ca. 2 1/2 Stunden Spielzeit auch recht lang. Nächste Woche (20. Dezember) erlebe ich ihn an derselben Stelle wieder live.


    Nun ja. Ich hatte ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass mir sein veränderter Gesangsstil nicht mehr so gefällt wie damals.


    Du meintest, er versucht so etwas wie Bob Dylan zu singen. Mag sein, wobei mir das nie groß aufgefallen ist. Höre allerdings auch überwiegend die alten Maahn-Alben. Die bis Libero, also bis Mitte der 1990er Jahre. Mit den Studio-Alben danach (zuletzt Break out of Babylon) kann ich auch nicht mehr so sehr viel anfangen.


    Geht mir mit den BAP-Alben aber ähnlich. Drum bin ich ganz froh, dass die auf der kommenden Tour (werde 2024 in Bochum und Münster dabei sein) ihre frühen Alben spielen. Für usszeschnigge sowie Vun drinne noh drusse (wenn ich das jetzt richtig geschrieben habe) sind nämlich meiner Lieblingsalben von denen. 8):thumbup:


    Textlich dürfte sein letztes Album besonders in den politisch linken Kreisen ankommen. Mein`s ist es nicht.


    Denke, Rockmusik ist - wenn man ihre "rebellischen" Ursprünge bedenkt - naturgemäß "links". Das war sie auch immer bei BAP, auch textlich. "Kristallnacht" wäre so ein Beispiel.


    Na ja, in der guten alten Zeit waren BAP halt auch noch jünger und voller Energie. Diese Energie und gewisse Rohheit bleibt dann zwangsläufig irgendwann auf der Strecke.


    Nicht unbedingt. Habe kürzlich Extrabreit live gesehen. Und die (Punk-)rocken heute nicht weniger energetisch als vor 40 Jahren. 8) Was man vom inzwischen betagten Publikum nicht immer sagen kann. Während des Auftritts habe ich mich manchmal gefragt: Wer macht zuerst schlapp-: die Band oder die Konzertbesucher? ^^

  • @ BigJim

    Maahn's "links" geht nicht in Richtung "Kristallnacht", er arbeitet sich am Systemwechsel, Aktivist und Investoren ab. Dies unterlegt mit vornehmlich Reggae und für ihn schon musikalischen Experimenten. Sehr wenig Rock ist da zu hören. Der Gesang ist sehr "relaxed", wenn ich es mal so ausdrücken kann.


    Ist auch ok, es fällt mir in Bezug auf BAP eben extrem häufig auf das mit Major die gute Zeit war etc,... das darf jeder sehen wie er will aber manchmal habe ich das Gefühl das es eher mit dem "früher war eh alles besser" verbunden ist.

    Ich wurde ja quasi in den 80ern musikalisch sozialisiert. Also die Zeit, wo man sich auch dafür interessiert, wer das singt, was man im Radio hört. So richtig mit BAP bin ich erst mit dem von vielen verpönten "Ahl Männer, aalglatt" in Berührung gekommen. Habe ich hoch und runter gehört und höre es auch heute noch gerne. Ein makelloses Album in meinen Ohren. Erst später ich mit den früheren BAP Alben warm geworden. Gleichzeitig hatte ich mit den Alben nach "Ahl Männer" etwas gefremdelt und höre die auch heute noch eher selten, obwohl ich alles von BAP gekauft habe.

    Es ist oftmals eine Frage, ab welchem Album man eine Band kennenlernt, ob man mit gewisser Musik fremdelt. Ist aber bei BAP gar nicht mal der Grund bei mir.

  • Und ich nehme die aktuelle Tour zum Anlass auch endlich mal mir BAP anzuschauen.


    Dies ist der Zeitreise geschuldet, denn auch ich bin der Meinung, dass die Frühphase ihre beste war. Da findet sich alles auf der Setlist, was ich von BAP hören möchte. Konzertticket für Bochum ist geordert.


    Ein Blick auf die Saalpläne zeigt auch, dass die Fans hier wieder stärkeren Zuspruch der Band geben, so habe ich in Bochum gerade mal noch auf dem Balkon einen vernünftigen Platz erwischt. Das ist alles schon ziemlich früh sehr gut verkauft. Das Zeitreise Konzept scheint aufzugehen und eignet sich vielleicht sogar für noch größere Hallen...


    Interessant wird es sein, wie sie die alten Knaller bringen, ich vermute mal ganz so rockig wird es wohl nicht werden..und das Akustik Set sieht mir arg lang aus....was sagen die, die in Köln dabei waren ?


    Gruss


    ChristianM

  • Für Retro-Fans: BAP bei Rockpop in Concert live in der Dortmunder Westfalenhalle. BAP sind dort neben anderen (damals noch ganz neuen) deutschen Rockstars (z.B. Extrabreit und Wolf Maahn) aufgetreten. Jeder hatte eine Auftrittsdauer von durchschnittlich etwa 50 Minuten. Das war 1982. 8):thumbup:


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  • Mir gefällt unterm Strich der frühe Springsteen, Van Morrison, Niedecken, Fish, Marillion, Collins oder auch Chris de Burgh einfach besser. Da steckten für mich mehr Energie und Emotionen drin. Auch bei langsamen Nummern.

    Sehe ich ähnlich. Drum freue ich mich auf die kommende BAP-Tour, auf der ja die ganz frühen Songs gespielt werden. Obwohl: Mein Lieblings-Album von BAP ist eigentlich Zwesche Salzjebäck un Bier. Aber das kann man sicher ebenfalls noch zu den alten BAP-Sachen zählen. Ist immerhin schon 40 Jahre her.

  • Beitrag von drumdani ()

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