der Kino-Thread

  • Ich glaube, ich muss mir den Film Oppenheimer doch mal ansehen. Im April wird er hier im TV laufen.

    Dazu auch was Interessantes von Harald Lesch:


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    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Night Swim


    Seit Spielbergs Der Weiße Hai, für mich der bis heute beste Hai-Film, bin ich begeisterte Unterwasser-Psycho-Fan. Was unter der Wasseroberfläche lauert, beängstigt und gruselt mich. Jedenfalls im Kino, wo solche Filme naturgemäß viel eindrucksvoller wirken als vorm heimischen TV-Monitor.


    Aber Night Swim, seit Februar in den deutschen Kinos, konnte mir nur ein verschlafenes Gähnen abgewinnen. War mehrmals kurz vorm Einnicken. Die Jumpscares sind vorhersehbar und auch nicht besonders gut gemacht. Die geringe Zahl der Locations - nahezu alles spielt sich nahe dem Pool- und angrenzenden Gebäudebereich ab - führt zu wenig Abwechslung. Daran gemessen ist die Gesamtspielzeit von knapp 100 Minuten einfach zu lang. Die Auflösung bzw. "Story" ist ebenfalls bescheuert; was bei dieser Art von Filmen aber verzeihlich ist, da dort vor allem die Atmosphäre zählt und es weniger um Inhalte geht. Na ja, wenigstens war das Popcorn lecker.


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    :sleeping:



    Als Alternative in Sachen Unterwasser-Horror empfehle ich Euch unter den "neueren Filmproduktionen" Crawl. Den fand ich spannend. Ist natürlich Geschmacksache. Aber Krokodile lassen mich weitaus mehr schaudern als nächtliche Kinder-Planschbecken. Gibt's auch für Blu-ray:


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    8):thumbup:

  • Ich glaube, ich muss mir den Film Oppenheimer doch mal ansehen. Im April wird er hier im TV laufen.

    Dazu auch was Interessantes von Harald Lesch:


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    Tatsächlich ein sehr interessanter Beitrag des Herrn Lesch.

    Kann mich auch nicht erinnern, den Namen Lise Meitner in diesem Zusammenhang vorher schon mal gehört zu haben.


    Nicht weniger interessant diese Sendung auf arte, zum aktuellen Stand der Forschung zum Thema Kernfusion:

    Versprechen Kernfusion? - Der Wettlauf um die Energie der Zukunft - Die ganze Doku | ARTE
    Ein Meilenstein in der Kernfusionsforschung: Im Oktober 2023 gelang es einem europäischen Forschungsteam, eine enorme Energiemenge aus wenig Brennstoff zu…
    www.arte.tv

    Von der erschreckenden Erkenntnis der Lise Meitner bis zum ersten Einsatz einer Atombombe vergingen (in Kriegszeiten) nur ganze 7 Jahre, an der Kernfusion wird jedoch bereits seit den 50er Jahren geforscht. Inzwischen ist auch der dafür betriebene Aufwand gigantisch, der endgültige Durchbruch dürfte allerdings immer noch Jahrzehnte dauern, falls er überhaupt jemals erreicht werden kann. Und dann müssen anschließend ja immer noch die entsprechenden Kraftwerke überall auf der Welt gebaut werden. Aber Wissenschaftler sind ja von Natur aus eher Optimisten, sonst würde man sich auf so ein Experiment wohl erst gar nicht einlassen.


    Es ist eben deutlich schwieriger, einen so komplexen Prozess (wie auf der Sonne) dauerhaft stabil zu halten, als in einer Waffe eine unkontrollierte Kettenreaktion auszulösen, um deren Folgen man sich nicht mehr kümmern muss. Und in Atomreaktoren kann diese Reaktion schließlich relativ einfach (durch Neutronen) verhindert werden. Oder man könnte auch sagen: etwas zu zerstören ist immer leichter, als etwas so revolutionär Neues zu erschaffen, das nicht nur unsere Energieprobleme lösen könnte, sondern auch den Klimawandel endgültig ausbremst. Aber wer weiß, vielleicht kommt auch hier wieder irgendwann ein genialer Wissenschaftler auf eine Idee, wie die Kernfusion zu nicht so friedlichen Zwecken eingesetzt werden kann, auszuschließen ist das ja nie. Aber was sollte nach unserer Weltvernichtungsmaschine (der Atombombe) noch kommen ...

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • Wer sich fragt, woher der fiktive Begriff der "Weltvernichtungsmaschine" stammt, hier die Erklärung:


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    Als Vorlage für diesen Dr. Seltsam soll übrigens Edward Teller gedient haben, und nicht etwa Oppenheimer, wie man vielleicht meinen könnte. Teller gilt als Vater der thermonuklearen Bombe (Wasserstoffbombe), die größte dieser Art ("Zar") wurde später von den Russen getestet und hatte die Sprengkraft von 4000 x Hiroshima ! Während ich eben noch über den Einsatz der Kernfusion als Waffentechnologie spekuliert hatte, ist das also schon lange Geschichte. Hier wird die Atombombe quasi nur als Zünder benutzt, um damit die noch viel verheerendere Kernfusion auszulösen.


    Während Oppenheimer die Entwicklungen nicht unbedingt noch weiter treiben wollte, hatten andere Wissenschaftler diese Bedenken oder Skrupel jedoch nicht. Da man das in den politischen Gremien durchaus ähnlich sah, bekam Oppenheimer dann genau diese Probleme, wie sie im aktuellen Film dargestellt werden.


    Das nur noch mal als Hintergrundinformation, möchte hier ja keine Panik auslösen. Immerhin ist das alles, gerade momentan, ein sehr sensibles Thema. Deswegen geht es in dem Film "Oppenheimer" ja auch genau um diese Gewissensfragen. Und Gott sei Dank gibt es diese Automatik der "Weltvernichtungsmaschine" ja nicht wirklich, denn nur Maschinen müssen sich keine Gedanken um den eigenen Fortbestand machen. Das sollte eigentlich jedem Menschen klar sein, genau deswegen hat die Abschreckung bisher ja auch sehr gut funktioniert. Trotzdem wird immer wieder mal damit gedroht, sollte man aber wohl nicht allzu ernst nehmen. Gerade Diktatoren wollen sich doch ihr schönes Leben erhalten, denn auch sie sind ja nicht wirklich verrückt, sondern folgen immer ihrer ganz eigenen Logik.


    Dies soll meinerseits auch kein generelles Statement gegen die Kernfusion sein, denn die Bedingungen in einem Reaktor sind ja überhaupt nicht zu vergleichen. Deswegen bricht dort die gewünschte Reaktion bisher ja auch immer wieder sehr schnell zusammen, die längste erreichte Zeit waren (laut Doku) bisher gerade mal 500 Sekunden, erst bei mindestens 30 Minuten kann man von einem stabilen Dauerbetrieb ausgehen. Wie gesagt, eine verheerende Bombe zu entwickeln ist dagegen noch ein recht einfaches Unterfangen ...


    Kubrick ist übrigens einer meiner Lieblingsregisseure (um zum eigentlichen Thema zurückzukehren), steht dabei wahrscheinlich sogar an erster Stelle. Man könnte auch sagen, was Genesis in der Musik ist, das bedeutet Kubrick für mich beim Film. Er hat zwar nicht sehr viele Filme gemacht, aber fast jeder war von sehr großer Bedeutung, und ist es heute noch. Was hätte da von ihm alles noch kömmen können, wirklich schade ... gerade in der heutigen Zeit bräuchte es doch solch kluge Köpfe wie ihn. Was hätte er mit der neuesten Technik alles anstellen können ? Von "Avatar 2" war ich jedenfalls sehr enttäuscht, hatte für mich nur den Wert einer weiteren Technologiedemo, inhaltlich kann man damit vielleicht zwölfjährige begeistern. Da schaue ich mir dann doch lieber "Uhrwerk Orange" oder auch "Dr. Seltsam" zum x-ten male an.

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • Falls jemand, inspiriert von dem Film "Oppenheimer", das Thema noch weiter vertiefen möchte:

    Oppenheimers Rechengenie - Abenteuer eines Mathematikers - Film in voller Länge | ARTE
    Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs emigriert der Mathematiker Stanislaw Ulam aus Polen in die USA. Dort erlebt der junge Wissenschaftler die Freuden der…
    www.arte.tv

    Bereits ab Sonntag in der arte Mediathek.


    Neben Teller gilt also auch der polnische Mathematiker Stanislaw Ulam (noch nie gehört) als Vater der Wasserstoffbombe.In dem Trailer beschäftigt sich Ulam noch mit der Spieltheorie, aber so harmlos bleibt es wohl nicht. Die Faszination für solch theoretische Herausforderungen kann ich sehr gut nachvollziehen, leider entsteht daraus nicht immer nur etwas Gutes für die Menschheit. Genau das war wohl auch die erschreckende Erkenntnis der Lise Meitner, und da blieb sie letztendlich ja nicht die einzige. Wie war das damals eigentlich, wurden die Wissenschaftler für das "Manhattan Projekt" einberufen, oder hatten sie eine Wahl ?

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • Genau das war wohl auch die erschreckende Erkenntnis der Lise Meitner, und da blieb sie letztendlich ja nicht die einzige. Wie war das damals eigentlich, wurden die Wissenschaftler für das "Manhattan Projekt" einberufen, oder hatten sie eine Wahl ?

    Hierzu ein Zitat aus Wiki über Lise Meitner:

    Meitner, inzwischen überzeugte Pazifistin, weigerte sich, Forschungsaufträge für den Bau einer Atombombe anzunehmen, obwohl sie von den USA immer wieder dazu aufgefordert wurde. Sie zog es vor, während des Zweiten Weltkrieges in Schweden zu bleiben.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Gibt für eine Wissenschaftlerin ja noch andere Betätigungsfelder, einen Nobelpreis bekommt man dafür schließlich auch nicht.

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • Den ersten fand ich recht unterhaltsam, jetzt soll es eine Fortsetzung von Cliffhanger geben:

    Schauplatz in Südtirol: Sylvester Stallone soll Fortsetzung von »Cliffhanger« drehen
    Mehr als 30 Jahre nach der Premiere soll »Cliffhanger« einen zweiten Teil bekommen – wieder mit Sylvester Stallone als Bergretter. Diesmal werden die Dolomiten…
    www.spiegel.de

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Gestern Abend war ich endlich wieder mal im Kino. "the zone of interest" - kein Vergnüglicher Abend, aber dennoch wichtig, intensiv und künsterisch äusserst wertvoll.


    Ein Film, bei dem ich von Sekunde eins an den dringenden Wunsch verspürt habe, den Kinosaal zu verlassen. Dieser Wunsch hat jedoch stetig mit dem Bedürfnis, sitzen zu bleiben gerungen. Und ich denke, das ist genau die Absicht des Regisseurs Jonathan Glazer. Der Film betört einem mit kunstvoll komponierten Bildern, während die Tonspur in Dauerschleife Unwohlsein suggeriert. Zu Recht hat dieser Film den Oscar für das beste Sounddesign erhalten. Die Dauercollage aus Wummern, Stampfen, Hundegebell, Schreien, Befehlen und Schüssen ist unerträglich. Und wenn an wenigen Stellen Musik einsetzt, ist diese (mit einer einzigen, zentralen Ausnahme) nicht minder quälend. Der Sounddesigner hat offensichtlich in akribischer Kleinarbeit die Geräuschkulisse rekonstruiert, die im Haus der Familie Höss tatsächlich zu hören war. Unvorstellbar, so zu leben und das einfach auszublenden.


    Und genau das führt einem zum Nachdenken über die Möglichkeiten des absoluten und gleichzeitig so banal alltäglichen Bösen. Da wird bei mir eine Tiefenwirkung ausgelöst, die wohl noch einige Tage nachwirken wird. Und zugleich sind da die zwei, drei bewussten poetischen Brechungen im fast schon dokumentarischen Stil des Films (ich möchte hier nicht spoilern), die intensive Kontrapunkte zur reinen Täterperspektive setzen und die Opfern der Shoah auf ungewöhnliche Weise zu Wort kommen lassen.


    Die schauspielerischen Leistungen, natürlich die von Sandra Hüller aber auch bis hinein in kleine Nebenrollen, etwa der Hausmädchen, sind brilliant, ohne sich in irgend einer Weise in den Vordergrund zu drängen. Ein ganz grosses und für die filmische Auseinandersetzung mit den Gräueln der Nazizeit sicherlich wegweisendes Werk.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"