King Crimson

  • Die ProjeKcts Three & Four find ich ganz spannend, die deuten in Richtung Double Duo und sind stilistisch verwandt mit den Improvs auf der Heavy ConstruKction, haben ordentlich drive.


    Seizure ist der Klassiker https://www.youtube.com/watch?v=jAwQiwt6j8c


    Mit One (mit Bruford, eher jazzig) und Two (duo Fripp-Belew, letzterer an den V-Drums) bin ich nie so wirklich warm geworden. Die Fripp soundscapes sind zwar schön, aber Belew drischt zum Teil gefühlt einfach zufällig auf seinem Drumset rum.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Gerade beim Zappen dröhnt mir aus der Fernsehwerbung doch glatt 21. Century Schizoid Man entgegen. Ich dachte erst, ich hätte mich verhört, mir das eingebildet. Doch eine kurze Recherche förderte dies zutage:


    https://youtu.be/L53gjP-TtGE
    Kanye West - Power (mit entsprechendem Crimson Sample) läuft derzeit als Untermalung für eine Parfümwerbung :p.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Mit den ProjeKCts hab ich mich noch gar nicht beschäftigt (wenn man mal von den Kombis ohne Fripp wie Stick Men oder The Crimson ProjeKCt absieht).


    Wäre schön, wenn du hier noch etwas ausführlicher beschreiben könntest, was hier geboten wird :huhu:.


    Das ist für mich noch ein bisschen schwierig, lieber Eric. Ich kenne und überblicke das Ganze nicht gerade gut.
    Das Doppeltrio hatte ja Mitte der 90er recht frischen KC-Alarm gemacht, mit EP, Album, Live-Auftritten und -mitschnitten... das hatte sich dann aber 1997 irgendwie wohl erledigt, jedenfalls kam in der Band das Gefühl auf, dass sich diese Phase künstlerisch erschöpft hatte. Vom Mai 1997 gibt es noch die sog. "Nashville Rehearsals": fragmentarische Instrumentalskizzen, ganz viel Improvisation und Ausprobieren - sehr lohnenswerte Anschaffung in meinen Ohren, aber das mündete eben nicht in weiteren Aktivitäten des Doppeltrios, sondern in dessen Auflösung.
    Es wurde dann der Gedanke geboren, die Band könne sich in verschiedenen Splittergruppen ausprobieren und womöglich neue Wege/Perspektiven entdecken.
    Interessanterweise wurden dann 4 personell verschiedene ProjeKcts geboren, die vor allem live in Erscheinung traten: Zwischen Dezember 1997 und März 1999 gab es ungefähr 50 Gigs in eher kleineren Locations - Robert Fripp und Trey Gunn waren übrigens in allen 4 Splittergruppen dabei. Der Improvisation wurde auch hier am meisten Raum eingeräumt, und außer Trey Gunns "Talker" waren wohl keine vokalen Anteile dabei (ich kenne aber eben bislang nur Ausschnitte des Gesamtoutputs dieser Phase).
    Wenn ich musikalisch etwas Zusammenfassenderes über die ProjeKcts sagen würde: Sie klingen alle relativ elektronisch (was natürlich nicht zuletzt mit den perkussiven Elementen zu tun hat). Belew - nur an ProjeKct Two beteiligt - spielt lediglich "V-Drums" (habe ich gerade nicht parat, was genau das ist).
    Was ich an dem, was ich kenne, sehr mag: Die Impros haben ordentlich "Beat", verlaufen sich nicht in sphärischer Langeweile, sondern wirken im besten Sinne wie das bekannte "Weather report"-Credo: "We never solo, we always solo" - das sind wirklich Gruppen-Improvisationen mit atmosphärisch wirkungsvollen dichten Texturen und praktisch keinen Muskelspielereien Einzelner. Sie sind abwechslungsreich, dicht und stimmig aufgebaut. Es passiert ziemlich viel und verläuft sich nicht. Beim wiederholten Hören steigert sich meine Freude daran enorm.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()

  • Oh, bitte gern mehr zu Deinen Hör-Erlebnissen damit!


    Ich hatte mal ne Belew-Interessen-Phase. (Hab ihn dabei aber konstant "Bel-jeff" ausgesprochen, also russisch. Seit ich weiß, dass er sich "Belu" aussprechen läßt, flaute meine Sammelei ab ;):-P)


    Aus meinen Fundstück-Archiven kann ich ein Interview beisteuern von Wheat Williams, der einst nach akribischer Vorbereitung und mit geschrubbten Fingernägeln in Belews Haus den notorisch scheuen Meister interviewen durfte. In der Einleitung sagt Belew zum Thema V-drums:


    "We’re going to record everything.
    The wonderful thing about this, even working here in my studio, it’s all done on six tracks. You have a stereo pair of V-Drums, you have stereo Robert and stereo Trey.


    Even though the V-Drums can come out on eight separate channels, we’ve always just left it stereo, because I balance the kits the way I want them to sound, and that’s that. You don’t really need to have control over those sets.


    Wheat: I noticed on the first album, though, that you deliberately picked some extremely atypical kit selection sounds.

    Adrian: At first. I started from that. And then I decided, no, these are the things that really interest me, the unusual sounds. That’s what I really like the most.

    Wheat: And I noticed that you were practically getting a simple bass line out of some overtones coming out of your tom sounds.
    Adrian: No, what it really is is that the bass drum can trigger a sequence of bass notes.
    Wheat: I thought so!

    Adrian: So it’s very interesting. Whenever you hit the bass drum, you’re advancing the sequence of notes. So even though it’s a small sequence of notes

    Wheat: Kind of like an analog sequencer, but done digitally.
    Adrian: Yeah. Even though it’s a small sequence of notes, the bass pattern is always changing due to the fact that you’re always changing your bass drum patterns. So I can break up and play odd kinds of drumrolls and things and it seems to fit okay because of the fact that the bass is going with me. And that leaves these two guys free not to have to play a bass part.

    Wheat: Do all of those bass tones come from the V-Drum module, or do you have additional…
    Adrian: No, they’re in the V-Drum module. And sometimes I also use a piano line that I can turn on and off from the rim of one of the pads. So you can turn it on while you are playing and turn it off whenever you want it.


    Wheat: Where do you get the piano sound from?
    Adrian: Same place. It’s built into the V-Drums. I think there are 50 additional sounds. Some of them are loops of funk riffs or something like that that I wouldn’t be so apt to use. But the single bass line is pretty good, and there are several bass tones to choose from. So it gives us the option to actually be a four-piece band because I’m playing bass as I play drums. And that was one of the first things that we discovered, or I discovered, when we were playing together. One of those Space Groove pieces is entirely that. The drum kit is a normal-sounding drum kit when I do that, but in other times now I’ve introduced it into some of my real strange kits.

    Wheat: You brought up some pitched marimba rolls at one point.
    Adrian: Yeah, I got a bunch of stuff. "


    :) Kann mir das richtig gut vorstellen, wie er da mit roten Ohren die sounds ausprobiert und überlegt, was man denn alles noch so damit anfangen könnte.


    Robert Fripp, Adrian Belew, Trey Gunn, 1998 | wheatwilliams.com


    Hier ist noch ein Artikel mit Haaren an den v-drums
    https://www.dgmlive.com/albums…s-angeles-united-states-2

  • Gibt es eigentlich vom derzeitigen lineup eine DVD oder Bluray der aktuellen Show und wie heißt die?


    Falls nein Ist die Doppel CD live in Toronto zu empfehlen?

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Gibt es eigentlich vom derzeitigen lineup eine DVD oder Bluray der aktuellen Show und wie heißt die?


    Falls nein Ist die Doppel CD live in Toronto zu empfehlen?


    Moin Revel, also nicht mehr ganz aktuell, „nur“ die 7köpfige Besetzung, aber noch nicht das 8-headed beast gibt es als sehr gute Bluray + 3 CD:


    Radical Action to Unseat the Hold of Monkey
    [Blockierte Grafik: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71bhkggIroL._SX522_.jpg]
    Die Aufnahme ist aus 2015.


    Die Live in Toronto ist sehr klasse. Ich würde dir allerdings die neuere Live in Chicago (2 CD) aus 2017 empfehlen, die etwas mehr Veränderungen in der Setlist gegenüber der Radical Action aufweist.
    [Blockierte Grafik: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/81koh3ZRHqL._SX522_.jpg]


    Übrigens kann man beide Alben, also Radical Action und Libe in Chicago bei Spotify hören!


    In 2 Wochen erscheint übrigens schon das nächste Livealbum: Live in Vienna 01.12.2016 (3 CD)
    [Blockierte Grafik: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71CcGFAsLNL._SX522_.jpg]

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Danke ! Perfekt Eric!
    Wusste nicht, dass es KC bei Spotify gibt. Bisher war da nichts von denen zu finden!
    :huhu:Chris

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Danke ! Perfekt Eric!
    Wusste nicht, dass es KC bei Spotify gibt. Bisher war da nichts von denen zu finden!
    :huhu:Chris


    Ja, das hat mich auch sehr verwundert. Robert Fripp war ja immer ein leidenschaftlicher Gegner von Streaming. Die beiden Alben sowie die Heroes EP sind aber auch bisher die einzigen Sachen, die man bei Spotify findet. Ist das vielleicht jetzt ne andere Plattenfirma? :gruebel:

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Die "Chicago" ist allerdings explizit ein Bootleg und vom Klang her für meine Ohren etwas schlechter als "Toronto". Gerade der Gesang ist leider zu schwach eingefangen. Aber wer die "Radical action" hat, die richtig gut klingt, der braucht "Toronto" nicht so zwingend, weil die Setlist sehr, sehr ähnlich ist. Hinsichtlich der Setlist von "Chicago" stimme ich Eric natürlich zu, da gibt es schöne Erweiterungen des Repertoires.

  • Ich habe die radical Action bestellt . Genau danach habe ich gesucht.


    Meine neuer Pioneer LX- 58 braucht frisches Futter.
    Möchte jemand mithören:huhu: ?

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.