Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...


  • Vielleicht solltest du mal mit deinen Kolleginnen darüber sprechen und ihnen diese These vorstellen. Ich würde mir aber Zeit nehmen - ihre Antwort könnte unter Umständen länger dauern.


    Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass meine Kolleginnen meine These anzweifeln könnten. Da deine Ausführung aber Zweifel andeutet, wäre ich dir dankbar, wenn du diese mal konkret benennen könntest


    Tatsächlich...? Gilt das auch beim Gehalt.....?


    Aber selbstverständlich!
    Ist das in Brasilien etwa nicht so?

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass meine Kolleginnen meine These anzweifeln könnten. Da deine Ausführung aber Zweifel andeutet, wäre ich dir dankbar, wenn du diese mal konkret benennen könntest


    Zweifel? Nein, ich bin mir sicher, dass deine Kolleginnen der These "wir brauchen keine Gleichstellungsbeauftragten irgendwelchen Geschlechtes, weil die Gleichstellung erreicht ist" widersprechen würden. Als einem Mann, der nicht im NRW-Schuldienst steht, stünde es mir schlecht an, über Defizite in der dortigen Gleichstellung zu spekulieren.
    Ich mache an die These "Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist voll und ganz und unter allen Umständen erreicht" allerdings ein Fragezeichen, solange sie von einem Mann aufgestellt wird. Einfach weil ein Mann von der "mächtigeren" Warte herabblickt, für ihn ja tendenziell immer schon alles okay war und er höchstwahrscheinlich die Hindernisse, selbst wenn er sich um Einblick bemüht, nicht in vollem Umfang wahrnehmen kann, weil er über ihnen auf einem gläsernen Boden steht, der vielleicht für manche Frau eine gläserne Decke ist.


  • Ich mache an die These "Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist voll und ganz und unter allen Umständen erreicht" allerdings ein Fragezeichen...


    Es geht hier um den Schuldienst!
    Ich wüsste auch nach längerem Nachdenken nicht, in welcher Hinsicht eine Lehrerin gegenüber einem Lehrer schlechter gestellt ist. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiches Gehalt, gleiche Aufstiegschancen, gleich, gleich, gleich...
    Ich finde es bezeichnend, dass du meiner Einschätzung misstraust, nur weil ich sie als Mann formuliere. Das ist exakt das Denken, welches häufig von Feministinnen vorgetragen wird, und ich halte dich für zu intelligent, um auf diese Propaganda hereinzufallen.


    Würde ich mit der Lupe suchen, fielen mir eher Dinge auf, in denen ich als Mann benachteiligt werde. Zur Zeit hängt eine Stellenausschreibung im Lehrerzimmer. Dort steht - wie seit vielen Jahren - sinngemäß: Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt eingestellt. Gegen diese staatlich verordnete und zudem rechtswidrige Schlechterstellung von Männern unternimmt natürlich keine Gleichstellungsbeauftragte etwas. Mehr Verlogenheit geht nicht.

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  • Könnte helfen für die Diskussion.....https://www.statista.com/chart…loped-nations-visualised/ #nurso


    Noch einiges zu tun, auch in Deutschland.:blah:


    Hatten wir schon hier im Thread.
    Die Gründe, warum Frauen insgesamt weniger verdienen als Männer sind vielfältiger Natur und kein pauschales Indiz für die Benachteiligung von Frauen. Da muss man schon differenzierter hinsehen.

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    • Offizieller Beitrag

    Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiches Gehalt, gleiche Aufstiegschancen, gleich, gleich, gleich...


    Komisch. Lass mich mal überlegen, woher ich diese Beschreibungen kenne. Richtig: Aus den Compliance-Erklärungen diverser Firmen, für die oder mit denen ich gearbeitet habe.
    Lass mich mal kurz weiter überlegen, in welchen Firmen Mitarbeiterinnen weniger Gehalt bekommen (trotz dieser vollmundigen Erklärungen), in welchen Firmen der Anteil weiblicher Führungskräfte sehr gering ist (trotz dieser vollmundigen Erklärungen), und so weiter und so fort...


    DARUM, lieber mutzel, fällt es mir so schwer, deiner Einschätzung Glauben zu schenken. Weil ich diese ganzen hehren Erklärungen kenne und weiß, wie dann eine Kollegin eben doch keine Chancen bekommt. Formal natürlich nicht weil sie eine Frau ist. Der andere Kollege "ist halt doch ein bisschen besser qualifiziert", "Ihre Krankheitstage wegen der Kinder... volles Verständnis, dass Sie als Mutter... Wir machen uns nur Sorgen, dass Sie sich mit der Führungsposition dann zuviel zumuten..." blablabla.


    Zitat

    Ich finde es bezeichnend, dass du meiner Einschätzung misstraust, nur weil ich sie als Mann formuliere. Das ist exakt das Denken, welches häufig von Feministinnen vorgetragen wird, und ich halte dich für zu intelligent, um auf diese Propaganda hereinzufallen.

    Weil du sie als Mann formulierst, der diese Hindernisse nicht in den Weg gelegt bekommen hat und kein Bewusstsein dafür hast. (Warum ich zu dieser Einschätzung komme? Deine Bemerkungen über die Inter.)
    Die in diesem Punkt angebliche "Propaganda" (nebenbei sind wir uns einig, dass die radikaleren Feministinnen mitunter wirklich viel Propaganda treiben) deckt sich in sehr auffälliger Weise mit dem, was ich im Berufsleben kenne und von Kolleginnen (nachvollziehbar!) berichtet bekommen habe. Ich kann dich da nur auffordern: Sprich mit deinen Kolleginnen!


    Zitat

    Würde ich mit der Lupe suchen, fielen mir eher Dinge auf, in denen ich als Mann benachteiligt werde. Zur Zeit hängt eine Stellenausschreibung im Lehrerzimmer. Dort steht - wie seit vielen Jahren - sinngemäß: Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt eingestellt. Gegen diese staatlich verordnete und zudem rechtswidrige Schlechterstellung von Männern unternimmt natürlich keine Gleichstellungsbeauftragte etwas. Mehr Verlogenheit geht nicht.

    Kann ja gar nicht sein! Von einem mir bekannten Lehrer aus NRW habe ich gerade erst gelernt, wie das an den Schulen in NRW mit der Gleichstellung ist:

    Zitat

    Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiches Gehalt, gleiche Aufstiegschancen, gleich, gleich, gleich...

  • Vielleicht nur mal ein Aspekt zum Nachdenken: In meinem Kollegium arbeiten
    ca. 10 Männer und ca. 30 Frauen. Von den 10 Männern bin ich der einzige (!), der nicht Vollzeit arbeitet. Von den 30 Frauen arbeiten fast alle nur Teilzeit.
    Das hat nichts mit fehlender Gleichstellung oder Diskriminierung zu tun, das haben sich alle selbst so ausgesucht. Natürlich korrespondiert die Teilzeitbeschäftigung von Frauen meistens mit Familie und Kindern. Aber auch das haben sich die Betreffenden selbst ausgesucht. Aus zahlreichen Gesprächen mit meinen Kolleginnen weiß ich, dass die meisten Lehrerinnen, die eine Familie gründen, gar nicht mehr Vollzeit arbeiten wollen.
    Die verzichten lieber auf mehr Geld und oft auch auf mehr Karriere (Schulleitung ist nämlich ein Vollzeitjob), um sich Haushalt und Familie widmen zu können. Für Feministinnen muss ein solches Denken der blanke Horror sein, aber es ist die Realität. Aber es kommt noch schlimmer. Die teilzeitbeschäftigten Lehrerinnen sind nämlich oft noch mit vollzeitbeschäftigten Männern verheiratet, d.h. sie unterstützen tendenziell die klassische Rollenverteilung, in welcher der Mann der Haupt- bzw. Großverdiener ist. Und jetzt kommt das Beste: Die meisten Männer und Frauen, die ich kenne, haben mit dieser Rollenverteilung überhaupt kein Problem. Da fühlt sich niemand benachteiligt oder bevormundet.

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    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

    • Offizieller Beitrag

    Man kann sich auch arrangieren. Und wer beruflich noch weiter will, weiß, dass er/sie/es schlecht beraten ist, den eigenen Job-Frust herauszulassen. Aber was dazu zu sagen ist, habe ich bereits oben gesagt. Deine Schilderung eines beruflich-gleichberechtigten Paradieses ändert daran nichts.

  • Ich bin gerade über etwas gestolpert, was mich irritiert. Nein, dieses Mal ist es nicht mein "Lieblingskonzern", sondern die Berichterstattung über diesen, genauer gesagt ein bestimmter Abschnitt eines bestimmten Artikels.


    Bei FOCUS Online kann man derzeit folgenden Artikel zur in Kürze startenden Amazon Cyberweek lesen. Am Anfang des Artikel erscheint folgender Hinweis:


    "Ziel dieses Textes ist es auch, dass Sie als User hierüber Produkte kaufen, damit wir Ihnen weiterhin hochwertigen Journalismus kostenlos zur Verfügung stellen können. FOCUS Online wird für diese Berichterstattung nicht bezahlt, erhält aber eine Provision, wenn ein Verkauf zustande kommt."


    Amazon Cyberweek: Cyber-Countdown! Wo Sie jetzt schon sparen können - FOCUS Online


    Ich weiß jetzt gerade nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll. Wie oft habe ich schon ziemlich offenkundige Werbetexte für Produkte/Unternehmen gelesen, die als redaktionelle Inhalte getarnt waren. Im Vergleich dazu ist die Ehrlichkeit hier geradezu lobenswert. Andererseits frage ich mich natürlich, wie unabhängig ein Presseorgan im redaktionellen Bereich noch über die Machenschaften eines Konzerns berichten kann, wenn er von diesem finanziell mehr oder weniger abhängig ist. Sind Leser eigentlich nicht mehr bereit, für Journalismus zu bezahlen? Ich lese sehr viel online umsonst, habe aber seit mehr als zwanzig Jahren auch ein traditionellesPrint-Abo. Und heute wurde mir wieder einmal bewusst, warum es so wichtig ist, dass man für eine Zeitung auch Geld bezahlt.

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  • Andererseits frage ich mich natürlich, wie unabhängig ein Presseorgan im redaktionellen Bereich noch über die Machenschaften eines Konzerns berichten kann, wenn er von diesem finanziell mehr oder weniger abhängig ist.


    Das ist fast schon eine rhetorische Frage, oder?


    Ich erinnere mich gerade an den "Kassierer-Überwachungsskandal" bei LIDL vor Jahren. War wohl in so ziemlich allen Medien ein großes Thema ganz weit oben - aber beim Werbepartner Bild ganz klein unter "ferner liefen".


    Andererseits betrifft es sicherlich auch nicht nur die beiden - auch die "linkeren" Medien werden sich gut überlegen, ob sie die Konzerne, die Anzeigen bei ihnen schalten, gleich kritisch angehen.