Dass Ray mit Depressionen zu tun hatte, ist kein Geheimnis. Belege dafür finden sich in seinen Texten, auch die Musik hat häufig jede Menge Schwermut. Ob er aktuell an Depressionen leidet, weiß ich nicht, aber sein neues Album legt zumindest die Vermutung nahe, dass er nicht "happy" ist.
Ach ja, und wenn euch die Musik als Beleg nicht reicht, empfehle ich mal einen Blick ins Archiv dieser schönen Webseite. Einfach mal das Interview aus dem Jahre 2006 lesen!
Und für die ganz Faulen hier die entsprechenden Passagen:
Ray: Naja. Ich muss dazu sagen – vor einigen Jahren hatte ich mich furchtbaren Depressionen zu kämpfen. Sie begannen gegen Ende meiner Zeit mit Genesis. Aber das war nicht der Grund. Da kamen viele Dinge zusammen. Ich war sehr lange mit einem Mädchen namens Vicky zusammen gewesen und das ging damals zu Ende. Dann ging meine Zeit mit Genesis zu Ende, das Cut-Projekt lief nicht gut. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich wusste, einige Genesis-Fans mochten Calling All Stations, andere nicht, einige mochten meinen Gesang auf den Genesissongs, anderen gefiel er nicht. Ich musste eine Entscheidung treffen und sagen: „Okay, vergesse ich Genesis komplett, übernehme ich ein bisschen davon, gehe ich zurück und mache wieder ein Stiltskin-Projekt oder noch eine Cut-Nummer. So viele Fragen, die ich mir beantworten musste. Und ich hatte ein ernstes Problem mit Depressionen und fehlender Motivation. Ich wollte mit niemandem reden. Jedes Mal wenn eine Tour anstand, wollte ich sie absagen. Tyla hatte alle Hände voll zu tun, dass ich überhaupt irgendwas machte. Jemand wollte ein Interview mit mir machen und ich wollte mit diesem Jemand nicht reden. Lauter solche verdrehten Situationen. Seit einigen Jahren nehme ich chinesische Medizin, um mit meinen Depressionen umgehen zu können, und sie hilft mir sehr gut. Ich wollte auch nie Valium oder so einen Kram einnehmen, aber ich habe dann eingesehen, dass irgendwas passieren muss. Also ging ich zu einem chinesischen Kräuterheilkundler in London und einem in Edinburgh. Zwei, drei Monate danach wurde alles besser. Eine unglaubliche Erfahrung, und es wurde wirklich alles besser. Meine Einstellung, meine Gesundheit, mein Sexleben, meine Kreativität, alles. Depressionen zu haben ist einfach die Hölle. Nachdem ich das überwunden hatte, waren die letzten Jahre auf Tour – zum allerersten Mal – richtig erfreulich für mich. Ich musste immer gegen mich ankämpfen: „Das mache ich jetzt!“ und eine Stimme in mir antwortete „Lass es!“. Inzwischen habe ich Freude an dem, was ich tue. Und um die Frage zu beantworten: Im Moment möchte ich überhaupt nur noch auf Tournee sein. Wenn ich mich über irgendetwas beklagen wollte, dann darüber, dass ich nicht genug auf Tour sein kann. Es gibt leider nicht genügend Märkte, die mich unterstützen. Der deutsche Markt ist gut für mich, in Polen geht es auch, ein wenig auch in Italien, aber italienische Veranstalter sind ziemlich schwierig. Und jetzt ging es in England los – da möchte ich einfach weitermachen.