The Beatles

  • Interessanterweise läuft die Diskussion jetzt - nicht ganz unterwartet - in Richtung der üblichen Frage "wer war/ist besser/wichtiger"...

    Hätten die Beatles länger durchgehalten würde ich mich vielleicht auch für sie entscheiden, als in den 1970ern geborener kann ich aber mit dem Frühwerk von Beatles, Stones und Who gleichermassen wenig anfangen. Ich bin halt kein Anhänger des Schlagerpop der 1960er. Und weil gerade diese Sachen eher im Radio laufen habe ich die Beatles erst relativ spät für mich entdeckt während ich die Stones schon seit "Steel Wheels" mag, und seit der Single "Highwire" bin ich ein Fan. Das war eben die Zeit in der ich als Jugendlicher "politisiert" wurde, und "Highwire" ist einfach ein sehr guter Kommentar zum Thema US-Politik (nicht nur die der USA, das trifft "uns" natürlich ähnlich) und Waffenhandel (damals hat Bush Senior Kuweit vom bösen Invasor Irak befreit).

    Alle haben sie herausragende Alben gemacht. "Abbey Road" und "Let It Be... Naked" ("Get Back") sind einfach klasse, aber man muss doch mal sagen dürfen, dass die Beatles als ziemlich gruselige Schlagertruppe angefangen haben. Die ersten Alben sind mir zu einfach und banal. Die Stones haben schon zu Anfang tolle Singles veröffentlicht, aber die Alben aus den 1960ern sind extrem langweilig. Später gab's dann aber grossartige Platten. "Let It Bleed" ist mein Favorit im "Frühwerk", insgesamt ist "Voodoo Lounge" meine Lieblingsplatte, endlich mal ein vollwertiges Album mit deutlich über einer Stunden Laufzeit, und komplett klasse. Auch The Who haben mit "Who's Next" eine grossartige Platte gemacht, die ersten Sachen gehen aber auch nicht an mich. Und mit Konzeptalben kann ich grundsätzlich nicht so viel anfangen, insofern locken mich Sachen wie "Tommy" oder das "Lifehouse Project" nicht so sehr.

    Bleibt die Frage, wer die einflussreichste Band war/ist. Vermutlich sind das tatsächlich die Beatles. Sie haben (mit ihren späteren Alben) Pop und Rock Musik zumindest mit definiert bzw. die Grenzen erweitert. Die Rolling Stones waren deutlich Blues-lastiger, haben sozusagen mehr auf bereits vorhandene Musikstile zurück gegriffen, nichts wirklich neues erschaffen, und in ihrer Musik nicht die Bandbreite der Beatles. Ich kann es nicht mit Zahlen/Fakten belegen, ich glaube aber dass die Beatles die meistgecoverte Band aller Zeiten sind, allein das zeigt schon dass sie zumindest indirekt bis heute die Pop und Rock Musik beeinflussen.

    ...and my soul from out that shadow
    that lies floating on the floor
    shall be lifted
    nevermore.

  • "Abbey Road" und "Let It Be... Naked" ("Get Back") sind einfach klasse,


    :topp:


    Zitat

    aber man muss doch mal sagen dürfen, dass die Beatles als ziemlich gruselige Schlagertruppe angefangen haben.


    Hätten sie als Schlagergruppe angefangen, müssten sie Lilly Marleen und all die Leut gecovert haben. :huhu:
    Dass die Musik heutzutage sehr schlagermäßig ist kann keiner abstreiten. ;)

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Bob Dylans Songs wurden mit Sicherheit noch öfter gecovert.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Bob Dylans Songs wurden mit Sicherheit noch öfter gecovert.



    OK, das kann schon stimmen. Allein von Manni's Erdbande gibt es ja ca. 50 Dylan Covers.......

    ...and my soul from out that shadow
    that lies floating on the floor
    shall be lifted
    nevermore.

  • Bob Dylans Songs wurden mit Sicherheit noch öfter gecovert.


    Der folgende Text stammt aus dem deutschen wikipedia-Artikel zum Song "Yesterday":


    Die melancholische Ballade gilt als der meistgespielte Song der Geschichte und wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Über 3000 veröffentlichte Coverversionen durch Künstler des gesamten musikalischen Spektrums sind bekannt, darunter z.B. Frank Sinatra, Elvis Presley, Ray Charles, Dionne Warwick, Marvin Gaye, Boyz II Men u.v.a. Knut Kiesewetter wurde mit der als Single von Polydor veröffentlichten deutschen Version Gestern noch in Deutschland bekannt[1].
    Yesterday wurde von MTV und Rolling Stone zum besten Popsong seit 1963 erklärt. Auch im Rundfunk gilt es als das jährlich am meisten gespielte Musikstück.


    Ich denke, dass die Beatles insgesamt häufiger gecovert wurden als Dylan, weil sie wesentlich mehr bekannte Hits hatten als der Bob.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Also laut Guiness Buch ist Yesterday mit 3000 (!) Covern der meistgecoverte Song aller Zeiten.
    Sicher sind die Beatles ein Medienphänomen. Das ist Elvis aber auch. Für mich viel beeindruckender ist das überaus erfolgreiche Songwritergenie der 4 Herren. Obwohl ich mich Proggi schimpfe habe ich jedoch einen Heidenrespekt vor guten Songs und Songwritern. Dabei ist mir das Genre zunächst einmal egal. Das englische Wort Hit kann man im Prinzip wörtlich mit Schlager übersetzen. Eine Trennung wie wir sie hier in Deutschland kennen ist zumindest im anglizistischen Sprachraum nicht bekannt. Dies nur nebenbei.
    Einen wirklich guten Song zu schreiben und diesen dann auch noch ansprechend darzubieten ist eine Kunst und verdient Respekt. So gesehen haben die Fab4 eine gehörige Portion Respekt verdient. OK, ich höre sie gerne. Jedoch habe ich auch vor Abba eine entsprechende Ehrfurcht, und die laufen nu gar nicht bei mir. Nichtsdestotrotz (was´n Wort) finde ich es erfrischend Respektlos wenn sich hier Leute erdreisten die Legende anzugreifen. :rolleyes:

  • Trotzdem werden sie überbewertet. Die Musik entspricht nicht dem, was man ihnen nachsagt. Alleine schon solche Songs wie "Opladi oplada" gehören verboten.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Ich denke, dass die Beatles insgesamt häufiger gecovert wurden als Dylan, weil sie wesentlich mehr bekannte Hits hatten als der Bob.


    Ich denke, sie werden gerne gecovert, weil dies oft so einfach ist. In ihrem Repertoire findet jeder etwas und viele Songs lassen sich duch minimale Veränderungen im Tempo oder Sound ganz einfach in andere Musikgenres übertragen ohne dass man die Originale vergewaltigen muss.


    BBQ-Master:

    Zitat

    Trotzdem werden sie überbewertet. Die Musik entspricht nicht dem, was man ihnen nachsagt. Alleine schon solche Songs wie "Opladi oplada" gehören verboten.


    Das ist Erbsenzählerei. Es gibt noch mindestens 250 andere Songs zur Auswahl. Und Kinder macht dieser Song durchaus an, genau wie Yellow Submarine oder All toghether now, zwei echte Kinderlieder. Muss ja nicht alles immer Bierernst sein.


  • Es gibt noch mindestens 250 andere Songs zur Auswahl. Und Kinder macht dieser Song durchaus an, genau wie Yellow Submarine oder All toghether now, zwei echte Kinderlieder. Muss ja nicht alles immer Bierernst sein.


    Kinder mögen auch Schnuffel und glauben an den Weihnachtsmann.


    Die ganzen frühen Songs sind so kitschig, z. B. "She loves you" oder "I want to hold your hand". Und das soll auch noch innovativ sein.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Behauptet keiner dass das innovativ ist...
    "Obladioblada" ist eine Parodie auf die simple Reggaemusik dieser Zeit.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.