Der große Equipment-Thread für alle Keyboarder!

  • Hi Yel,
    Du solltest halt wissen, wofür Du die Sachen haben willst - willst Du eher eine Band finden und live spielen, oder willst Du zu Hause am PC eigene Sachen aufnehmen. Zum Livespielen kann ich halt raten, das Equipment kleiner zu halten, dafür aber vielseitigere Keys parat zu haben. Der RS-70 wird doch sicher für die Brot-und-Butter-Sounds zu brauchen sein, heißt:


    - brauchbarer, im Bandmix durchsetzungsfähiger Akustikpiano-Sound
    - ein paar gute Rhodes-/Wurlitzer-Sounds
    - Standardset an Synthsounds, Leads und Pads


    Die Hammondsounds auf den meisten Workstations u.ä. kann man meistens in die Tonne kloppen; ich muss sagen, dass das Roland-SRX-Board Ultimate Keys sogar noch ganz brauchbare hinbekam, das waren die ersten Orgelsounds auf einem Digisynth, die etwas für mich taugten. Wenn das Geld für die XK-1 nicht reicht (auch wenn ich sie Dir sehr ans Herz legen kann), versuch es mit einem der kleinen Modul-B3-Klons, die es gibt, Viscount D9 oder DB 3 oder ein Oberheim OB2 oder OB3. Die haben Zugriegel, sollen für das Geld ganz ordentlich klingen und sind nicht so aufwändig vom Transport und der Bedienung. Man bekommt sie halbwegs günstig in der e-Bucht und beim MusicStore Köln gab's neulich mal eines der Viscount-Teile im HotDeal. Dann ein günstiges Masterkeyboard von M-Audio dran, mit dem Du auch weitere Module ansteuern kannst, die kosten nicht so viel heutzutage. Das wäre also eine gute Anfangslösung. Synth-Module gibt es auf eBay immer wieder ganz günstig, also da mal gucken, etwas unter 50, unter 20, usw. Euro findet man immer wieder.


    Dann ist die Frage, was Du unter E-Piano verstehst - das MP4 ist ja ein Digitalpiano, das sich auf hochklassige A- und E-Pianosounds mit einer guten Tastatur konzentriert. Ein Stagepiano hat natürlich den Vorteil, man hat eine gewichtete Tastatur, um gutes Klaviertastaturfeeling auf der Bühne zu haben. Ein klassisches E-Piano wie ein Rhodes ist zwar auf seinen speziellen Klang "beschränkt", ist aber sehr universell einsetzbar und gerade in den Musikstilen, die Dich wohl interessieren, gut untergebracht. Außerdem ist die Frage, was ein E-Piano kann, was dein RS-70 noch nicht kann - klar, der Sound ist ggf. besser usw. aber wozu zwei Instrumente, die das gleiche Feld an Sounds bedienen? Dann doch lieber etwas Geld entweder in einen Ion oder einen netten polyphonen stimmstabilen Analogsynth mit DCOs investieren.


    Während Tafelspitz ja die volle Midi-Vernetzung fährt und alles mit allem anspielen kann, ist es bei mir eher so, dass es eine Aufgabenteilung gibt: Die XK-1 macht die Hammond (sie kann auch nach Farfisa/Vox klingen und hat auch ein paar Not-E-Pianos an Bord) und da das bei mir ein wesentlicher Kern meines Sounds ist, ist es auch in Ordnung, dass sie nicht viel mehr als diesen einen Klang macht. Das dafür eben richtig geil. Der JX-3P und der Vintage Pro machen die Analogseite, der Fantom-S ist das Arbeitstier für alle akustischen Klänge und für alles an Synthsounds, plus die Samples. Wenn jetzt noch ein Ion und der irgendwann reparierte ARP dazukommen, kommen die hauptsächlich noch für Synthsolosounds in Frage.


    Also, erstmal überlegen, was sind die Sounds, die Du gerne einsetzen willst und was sagt Dein Geldbeutel zu den dazu passenden Instrumenten. Man kann dann ja nach und nach immer mehr nachkaufen.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Zitat von Earl

    Und der Voyager sieht ja so schön altmodisch nach Minimoog aus, ich hatte da bisher immer irgendwelche schwarzen Metallgehäuse gesehen, glaube ich.


    Der, den du meinst ist die sog. "Electric Blue" edition:
    [Blockierte Grafik: http://www.moogmusic.com/product_images/6.jpg]


    Ist auch mit Holzrahmen, aber mit schwarzem Finish. Ausserdem sind die Bedienelemente blau hinterleuchtet. Mir gefällt das aber nicht so. Ich wollte lieber den klassischen Look der Performer Edition.


    Zitat von Earl

    Und die Miditemp Multistation sieht ja schön handlich aus. Schönes Setup - da werde ich glatt neidisch!


    Danke, danke! :o


    Zitat von Earl

    Habt Ihr einen dauerhaften Proberaum, wo Du das immer so schön aufgebaut lassen kannst?


    Ja. Dank des Kalten Krieges gibt es in der Schweiz Vorschriften, dass Bauten mit Luftschutzkellern ausgerüstet sein müssen. Somit gibt es massenhaft ungenutzte... oder sagen wir besser, UMgenutze solcher Räume.
    In der Siedlung, wo meine Eltern wohnen, gibt es so eine grosse Anlage, welche im 2. UG unter einer Tiefgarage untergebracht ist. Dort haben wir uns günstig eingemietet. Im Sommer ist es angenehm kühl, im Winter (naja, nicht diesen) wird es aber unangenehm kalt (12-15° C kann es schonmal werden). Dafür brauchen wir uns um Lärm keine Gedanken machen, man kann da zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Herzenslust drauflosproggen :D


    Zitat von Yel

    Ja, danke, das war auf jeden Fall verständlich! Bei einem Equipment kommst du wahrscheinlich ohne so einen "Organizer" gar nicht mehr klar, hmm?
    Hab mal grob gegoogelt - Alter Schwede, gar nicht mal billig, die Teile! 0_o


    Was meinst du, die Multistation? Ja, kostet schon ein paar Euro Fuffzig, ist aber jeden Cent wert. Echt ein Multitalent, das Teil. Wie schon anderswo geschrieben, ist sie auch Sequenzer, Sampleplayer, 8-Track- HD-Recorder etc - ne Menge Holz fürs Geld, wobei man natürlich nicht zwangsläufig alles davon brauchen wird. Und eigentlich kinderleicht zu bedienen mit dem Touchscreen.


    Zitat von yel

    Ich muss gestehen, das ist für mich schon noch ein Punkt zum Grübeln, da ich ja jetzt schon weiß, dass es nicht bei ein paar hundert Euro bleiben wird, sollte ich mich tatsächlich fürs Keyboard entscheiden. Ist schon klar, dass solche Gedanken für einen Herzenswunsch egal sein sollten, aber ich bin nunmal fast fertiger Studi, der danach wohl erstmal auf der Straße stehen dürfte. (...)


    Ach weisst du, Yel, ich würde mir an deiner Stelle darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ich habe auch nicht mit vier Keyboards angefangen, sondern mir nach und nach den Kram gekauft.
    Ich würde sogar sagen, dass dein RS-70 für den Anfang gar nicht mal so verkehrt ist - zusammen mit einem Analog Modeling-Synth wie dem SH-201 hast du doch schon mal eine super Basis! Bis du das alles ausgeschöpft hast, was du mit den beiden Dingern machen kannst, vergehen Jahre. Damit kann man echt schon viel anfangen!
    Wenn du dann mal an Grenzen stösst, kannst du dir ja nach und nach wieder was neues gönnen, z.B. ne Hammond. Bis das so weit ist, nimmst du eben die Samples des RS-70.
    Ein guter Rat: lerne deine Geräte gut kennen und bastel dir auch mal eigene Sounds zusammen. Vielleicht gelingt das nicht von Anfang an so, wie du dir das vorstellst, aber man kann viel dabei lernen. Und der SH-201 scheint ein super Synth zu sein, um analoge Synthese zu lernen.
    Mehr brauchst du im Moment meines bescheidenen Erachtens nicht, um loszulegen!


    Und jetzt zurück an die Examensarbeit! ;)


    Lieber Gruss,
    Tafelspitz

    Dieser Satz kein Verb.

  • Danke für die Antworten!
    Tafelspitz: Ja, ich meinte die Multistation. Hätte nicht gedacht, dass die SO teuer ist. :) Aber es scheint ja ein echter Tausendsassa zu sein, der Kleine. Tja, so wie's aussieht, bist du für die nächsten Jare bestens versorgt, hmm? Oder stehen noch Anschaffungen aus?
    Achja: Benutzt euer Bassist den Taurus II denn auch, oder steht der eher rum? (also der Taurus, *g*)


    Earl: Hrmja, also der Piano-Sound vom RS-70 ist schon nicht sooo dolle. Wird für den Anfang ausreichen, aber da geht's mir auf Dauer auch nicht nur um den Sound, sondern um ne angemessene Tastatur. Aber klar, damit kann ich auf jeden Fall erstmal warten, und es muss dann evtl. auch nicht gleich ein Teil jenseits der 1000 € sein.
    Bei der Hammond ist für mich klar, dass es was Besonderes sein soll, also nix, wo ich dann auch ein paar hunderte Euronen ausgebe und mich zwei Wochen später über den "ganz netten" Sound ärger. Die XK-1 hab ich vom zweimaligen Anspielen schon lieb gewonnen, die darf es gerne werden. :D
    Bzgl. der anderen Sounds waren die Kommentare, die ich gelesen habe, eher mäßig bis vernichtend. Das wär mir aber auch ziemlich egal, die XK-1 soll nach Hammond klingen, der Rest ist Nebensache.
    Womit spielst du denn Pianoparts? Mit dem Fantom? (Hab dein Equipment grad nicht im Kopf...)

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    if you will...

  • Tja, so wie's aussieht, bist du für die nächsten Jare bestens versorgt, hmm? Oder stehen noch Anschaffungen aus?
    Achja: Benutzt euer Bassist den Taurus II denn auch, oder steht der eher rum? (also der Taurus, *g*)


    Neee, für die nächste längere Zeit is' Schicht im Schacht. Jetzt habe ich echt alles, was ich mir gewünscht habe und was ich so brauche.
    Werde mich eher mal von etwas trennen, z.B. dem Matrix und / oder einer der beiden Wavestations. Aber so wie ich mich kenne, wohl eher nicht :rolleyes:


    Und ja, der Taurus ist in regem Betrieb. Leider ist das Teil auch immer mal wieder etwas Pflegebedürftig. Da ich auch immer mal wieder gerne selber etwas Hand ans Equipment lege, ist das aber nicht wirklich ein Problem.
    So habe ich das Teil z.B. selber midifiziert, die externe Netzgeräte von Pedal und Rogue (das Soundmodul) in die Geräte integriert, einen symmetrischen Ausgang in den Rogue eingebaut etc.
    Letztes Jahr mussten die Schieberegler des Rogue ersetzt werden, da einige davon am Ende waren. Das habe ich dann allerdings bei einem Profi machen lassen.


    Grüsse,
    Dom

    Dieser Satz kein Verb.

  • @ Yel
    Ich freue mich natürlich, wenn Du auch in den Kreis der Hammondnutzer eintrittst - versteh mich nicht falsch. Das andere waren halt mal Alternativen, an die ich auch mal gedacht hatte - bis die XK-1 auf den Markt kam! Ich finde es halt gut, dass sie durchaus wandlungsfähig ist und nicht nur eine Art Hammondsound kann, sondern eine ziemliche Bandbreite hat. Die Zusatzsounds sind eine Dreingabe - man hat nochmal ein paar E-Piano-Sounds zum Ausweichen, was für Live-Situationen hilft. Ansonsten sind die nicht nennenswert, aber man kann halt das E-Piano gleich durch das Leslie nudeln.


    @ Tafelspitz
    Sag Bescheid, wenn Du Dich tatsächlich trennen solltest ;)

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  • Ich habe mich mal ein wenig umgeschaut und nachgefragt. Im Bezug auf Minimoog-typischen oder überhaupt klassisch "alten" Sound wurde mir teilweise rigoros vom Roland SH-201 und dem Alesis Ion (die beide bislang in der engeren Auswahl sind) abgeraten (am schönsten fand ich die Bezeichnung "moderne Tischhupen" :mrgreen:) und stattdessen Folgende empfohlen:
    Creamware Minimax ASB (ca. 660, allerdings ohne Tastatur)
    Clavia Nord Lead II (hab ich nicht mal mehr gebraucht gefunden) oder IIX (um die 1.200 € neu)
    Access Virus KB (keinen gebraucht gefunden)


    Hat jemand vielleicht Erfahrung mit den Schätzchen, selbst eins zu Hause stehen (gehabt) etc.?


    Und so allgemein mal gefragt: Was würde mich (beim Kauf eines ASB) eine gute Tastatur (Empfehlungen?) in etwa kosten, und muss ich mit irgendwelche Schwierigkeiten rechnen (z.B. minimalen Verzögerungen usw.)?
    MfG Marcel


    PS: Ich muss sagen, dass der Ion bei den Demos (inkl. Einrechnung des Qualitätsverlustes durch mp3 etc.) mitnichten nach Tischhupe klingt. Vielleicht lass ich mich allerdings gerade bei der "Vintage Synth" Demo zu sehr von den Anspielungen auf Klassiker betuppen (ich sag nur "Tom Sawyer", *g*. Fett!) Alesis Ion Demos

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  • Also Moment mal... Timeout!
    Bei allem Respekt, aber wer den Alesis ion als "Tischhupe" bezeichnet und dir im gleichen Atemzug den Virus ans Herz legt, der hat entweder von der Sache keine Ahnung, leidet an einer massiven Ohrkrankheit oder hat geschäftliche Gründe für diese hahnebüchene Aussage.
    Ich habe hier einen ion neben einem Voyager stehen und ich kann dir versichern, dass sich der ion vor zweiterem absolut nicht zu verstecken braucht. Soll nicht heissen, dass der ion ein perfekter Minimoog-Klon ist, das kann und soll er auch nicht.
    Aber was man aus dem Gerät alles an Klangvielfalt und -Qualität herauskitzeln kann, wenn man sich von den teils grottigen Presets löst, ist m.E. über alle Zweifel erhaben.
    Klar wird der Minimoog im Vergleich immer ein Quäntchen Fetter, die Filter klar schmatziger klingen. Aber zeige mir eine Emulation, bei der das nicht zutrifft... wenn du einen Minimoog willst, kaufst du dir eben einen Minimoog ;)


    Der ion ist ein geniales Gerät - sehr flexibel, einfach und logisch in der Bedienung und klingt sackstark. Den würde ich nimmer hergeben. Auch nicht im Tausch gegen ein weit teureres Instrument wie einen NordLead.


    Natürlich ist der Klang eines Instrumentes immer auch Geschmacksache, deshalb würde ich mich unbedingt auch auf die eigenen Ohren verlassen.


    Dies nur meine bescheidene Meinung hierzu.


    Grüsse,
    Tafelspitz

    Dieser Satz kein Verb.

  • Ich habe einige analoge und digitale Synths hier rumstehen. Bei mir wechselt das öfters mal ;) Ich probieren halt gerne aus und was gefällt darf bleiben.
    Was ich schon hatte oder momentan benutze, siehe HP.


    Mal ein paar Bilder von meinen Lieblingsgeräten:


    Minimoog und Prodigy
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/2moogs1.JPG]


    Moog Taurus 1
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/mytaurus1.jpg]


    Arp Odyssey III
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/odyssey3.jpg]


    SCI Prophet VS
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/VS1.JPG]


    Roland Juno-60 und Juno-106
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/2junos1.jpg]


    Roland VP-330 Vocoder Plus Mk2
    [Blockierte Grafik: http://www.retrosound.de/vp330-1.jpg]

  • Ach so viel ist das garnicht. Die Bude ist zwar ziemlich voll aber einiges Steck ja auch im Rack. Trotzdem muß mal wieder was raus. Der Sirius ist vor 2 Wochen weggegangen und der Cyber-6 ist gerade nach Ungarn unterwegs. Ich probiere gerne aus, was nicht gefällt muß wieder gehen. Kann mich da ziemlich leicht trennen. Einge Teile dürfen aber für immer bleiben, wie die Moog`s , der ARP, der Juno, der JD-800 und der Prophet VS.