12.04.2017 - STEVE HACKETT live in Bochum - Berichte

    • Offizieller Beitrag

    Mich erreichte eben dieses Gedicht zum gestrigen Konzert:



    Teppiche aus Klang

    Ein Teppich, der aus Klang gewoben,
    verfestigt sich bei mir, dort oben,
    und macht, dass ich heut schreiben muss.
    Als hätt ich´s vorher nicht gewusst…

    Steve Hackett kam ins Ruhrgebiet,
    und jeder weiß, was dann geschieht:
    Es stellt der große, alte Mann,
    sich 1, 2, 3 für Tickets an.

    Saß gestern in der 2. Reihe.
    Aufgeregt? – Ja, stets aufs Neue.
    Samt Anne, Gregor, Schwesterkind,
    weil wir im Herzen „Rocker“ sind.

    Tauchten ein in die Musik.
    40 Jahre – weit zurück,
    hin zu „Wind & Wuthering“.
    Genuss und live – nur das macht Sinn.

    Mit einem Male leben wieder,
    die Klänge, altvertrauten Lieder.
    Gitarren, Synthesizer-Klang.
    Nad Sylvan – super, welch Gesang.

    „Firth of Fifth“, „Los Endos“ auch,
    Die Bässe wummern tief im Bauch.
    „Afterglow“, „One for the Vine“.
    Das Feeling, diese Sucht ist mein.

    <<Now! Now! Now“>> - „The Music Box“.
    Genesis – my god, it rocks.
    Es lief mir jäh die Gänsehaut.
    Egal, ob leise oder laut.

    Musik, die mich ein Leben lang,
    begleitet – Inbrunst und Gesang.
    Steve Hackett lässt sie neu erstehen.
    Danke, Jungs – es war so schön.

    Ich weiß, ich schreib es oft genug,
    Nach jedem Gig, nach dem Besuch,
    dass dies Konzert – das sei Euch klar,
    mit eins – ist so – der Schönsten war.

    Das liegt daran – müsst mir verzeihen,
    dass solche Klänge mich befreien.
    Sie lösen meiner Worte Speicher.
    Sie zu verwenden, macht mich reicher.

    Die Gesichter rund um uns,
    sie strahlten – das ist keine Kunst.
    Denn das, was auf der Bühne lebt,
    das ist es, was die Stimmung hebt.

    Nur mal grad so angenommen,
    Steve Hackett würde wiederkommen.
    Wäre ich erneut dabei?
    Aber sicher – bin so frei.


    Autor: Home - Henrys Reime

  • Nach dem Konzert vor mittlerweile vier Jahren in Oberhausen war dies mein zweites aus der neuen Steve HAckett-Phase.. die Loreley habe ich leider verpasst..
    gestern also Bochum.
    Ich will mich kurz fassen:
    Steve gebührt nach wie vor die Ehre und der Respekt und tiefster Dank, die Prog-Fackel weiterzutragen. Und alleine daß er Blood on the Rooftops seit Jahren wie von PLatte auf die Bühne bringt, allein dafür muß man ihm Kränze flechten auf ewig.
    Und natürlich war es auch gestern wieder schön. Er ist megasympathisch und die Freude, nach all den Jahren mal zu ernten, überträgt sich..


    ihr merkt..
    jetzt kommt das aber (und ich habe nach deinem schönen Gedicht, Christian, diesem Ausdruck kompletter Begeisterung, echt ein etwas schlechtes Gewissen, daß ich hier direkt nach Dir den Miesepeter mache..)


    nein, es ist nicht das Unverständnis darüber, daß ausgerechnet zum Jubiläum der Wind & Wuthering Tour Unquiet Slumbers, das meistunterschätzte wunderbarste Schmankelr von allen Genesis-Suiten unterschlagen wurde ..(auch über All in a Mouses night oder wenigstens den Schlussteil hätte ich mich anstelle von Hireophant gefreut.. aber dafüe gabs ja Inside Out)..


    ..Nein, das große ABER war der quasi nicht vorhandene Drumsound.


    Ich habe als Drummer und mit dem Double-Drumming großgewordener Fan eh echt Mühe, mich an Los Endos etc ohne den Punch des zweiten Schlagzeugs zu gewöhnen. Und so gut Gary O`Toole das allgemein macht und auch noch gut singt.. sein Spiel ist mir persönlich teilweise zu leicht und im Sound jazzig verspielt, aber das ist Geschmackssache, klar...
    macht mein Problem des fehlenden Punches aber eben nicht besser.


    Und dann kommt noch dieser wirklich unterirdische DRumsound dazu und macht mir den Abend wirklich etwas madig.
    Vielleicht klangs weiter vorne besser, aber bei uns in Reihe 22 war der Drumsound war so derart nicht vorhanden , bzw nur als indifferentes Tom-Gerumpel , nur zu ahnende Becken und viel zu leise Snare, daß ich und mein Kumpel uns fragten ob die Overheads überhaupt angeschaltet waren. Lediglich in ruhigen Passagen waren die Drums zu vernehmen.. aber wann immer er sich in lauten Stellen hätte duchsetzen müssen, war er quasi wirklich NUR MATSCH.
    Und dann macht eine NUmmer wie Shadow o t H , daß sich neben dem allgemeinen Crescendeo von Sound vor allem durch seine Drumsoli steigern soll, wirklich weniger Freude.


    Aber durch Willen zur Freude und pures Wegignorieren und mich Einlassen auf die hervorragende (technisch sehr unterstützte?) Mehrstimmigkeit und den restlichen Sound (wenngleich Steve schon SEHR im Vordergrund war) und die Spielfreude der BAnd hatte ich defintiv Gänsehaut und auch Tränchen-Momente. Afterglow , Inside Out und Musical-Box waren echte Highlights für die es sich gelohnt hat.

    Here come the Cavalry!

    2 Mal editiert, zuletzt von Zeb ()


  • ..Nein, das große ABER war der quasi nicht vorhandene Drumsound.


    Ich habe als Drummer und mit dem Double-Drumming großgewordener Fan eh echt Mühe, mich an Los Endos etc ohne den Punch des zweiten Schlagzeugs zu gewöhnen. Und so gut Gary O`Toole das allgemein macht und auch noch gut singt.. sein Spiel ist mir persönlich teilweise zu leicht und im Sound jazzig verspielt, aber das ist Geschmackssache, klar...
    macht mein Problem des fehlenden Punches aber eben nicht besser.


    Und dann kommt noch dieser wirklich unterirdische DRumsound dazu und macht mir den Abend wirklich etwas madig.
    Vielleicht klangs weiter vorne besser


    Ich saß in der zweiten Reihe (nein, ich hab das Gedicht nicht geschrieben ;)) und mein erster Gedanke war, ob die Drums vielleicht aus den kleinen Boxen, die vorne am Bühnenrand lagen, etwas rausgenommen wurden, da man ja vorne noch recht nah am Schlagzeug sitzt...sprich, mir ist der fehlende Punch sofort aufgefallen...kann gut verstehen, dass das einen Schlagzeuger besonders wurmt.
    Allgemein bin ich, nicht zuletzt durch die unzähligen Konzerte die ich bereits mit altem Genesis-Material genossen habe, sehr pingelig was den Sound angeht und lasse mir dadurch leicht den Abend vermiesen. Speziell in Sachen Drums hat mir häufig der Druck gefehlt. Dies liegt daran, dass ich das alte Genesis-Material zunächst einige Jahre ausschließlich live von Seconds Out gesehen habe und Christian Koch in Sachen Druck bei mir ziemlich hohe Maßstäbe gesetzt hat.
    Meiner Meinung nach ist das Schlagzeugspiel von Gary im Laufe der Jahre aber durchaus wuchtiger und proggiger geworden...
    Nun ja...die Kritik zum gestrigen Schlagzeugsound ist voll nachvollziehbar. Allerdings habe ich den Gesamtsound als derart angenehm empfunden, dass es mir im weiteren Verlauf nicht weiter negativ aufgestoßen ist. Vielmehr ist mir positiv aufgefallen, dass die Hackett-Stücke ohne programmierte Drums deutlich lebendiger wirken...

  • Seconds Out, ja die hab ich auch mal gesehen, so um ´98/99..?
    Waren mein erstes Genesis-Cover-Erlebnis und echt gut!

    Here come the Cavalry!

  • Kann mich nur anschließen. Insgesamt Top-Leistung von Steve und den Mitstreitern. Insgesamt sehr guter Klang im Ruhrcongress. Ich mag weder den Drum-Sound noch die Stimme von Mr. o'Toole, aber das ist Geschmackssache und schmälert nur sehr bedingt den hervorragenden Gesamteindruck. Nad hatte zu Beginn von One for the vine so seine Schwierigkeiten, konnte aber dieses Mal auch mich ziemlich überzeugen. Es gilt für mich weiterhin: Wenn Steve kommt, gehe ich hin!

  • Ich war insgesamt ziemlich begeistert von dem gestrigen Konzert. Ich hatte so wenig Momente, in denen meine Gedanken abzuschweifen drohten, wie schon lange nicht mehr. Das Gefühl, Steve aus 6m Entfernung beim Zaubern auf seinem Instrument zuzusehen ist einfach umwerfend...
    Ich fand den Gesamtsound top, er ermöglichte ein völliges Abtauchen und Genießen...
    Und nachdem das jetzt die vierte Tour incl. Genesis-Block ist die ich live genießen konnte, hab ich keinerlei Abnutzungserscheinungen empfunden. Mit Wolflight+Genesis hatte das Genesis-Set auch lediglich zwei Stücke gemeinsam, TMB und Firth Of Fifth. Wobei letzteres wohl wahrscheinlich auch bei einem "reinen" Hackett-Konzert niemals fehlen wird...
    Ich finde das Konzept wirklich ideal so. Eine Stunde Hackett-Solo kann ich persönlich konzentrierter und mit mehr Interesse verfolgen wenn sich dann ein Genesis-Block anschließt, als wenn ich weiß, dass dann noch 90 weitere Minuten Hackett-Solo kommen. Zumindest bei mir ist es bei den Hackett-Stücken tendentiell eher so, dass ich mit großem Interesse zusehe und zuhöre. Dabei find ich auch die wilderen Saxofon-Passagen attraktiv, die mich auf CD eher zum Weiterskippen animieren. Bei den Genesis-Stücken hingegen tauche ich eher ein, die Musik fühle ich mehr. Somit würde mich ein volles Hackett-Konzert mehr anstrengen und es würden sich zwangsläufig mehr Tiefphasen ergeben...
    Für mich ist die Bandbreite sowohl bezüglich des Musikstils als auch von der Art des Erlebens bei diesem Konzept größer und attraktiver und ich würde mich freuen, wenn Steve das noch weiterführen würde...

  • Dann werde ich auch mal was schreiben....


    Zunächst das Wichtigste:
    Zeb !! Mensch, wenn ich gewusst hätte, dass Du da bist. Man hätte alte Zeiten wiederaufleben lassen können ( und damit meine ich nur unser gemeinsames Peter Gabriel Konzert in Düsseldorf in Reihe 1 :) )
    Leider hast Du dich wohl in Reihe 22 dieses mal verdrückt, wie ich lese. In Reihe 4 des Fanclub Blocks sieht man sich dann nicht so schnell.....


    Nochmal wieder ein großes Dankeschön an den Fanclub, für diese perfekten Plätze.


    Ich gebe Sebastian ( Zeb ) recht. Auch vorne war vom Drumsound nicht viel zu hören, aber der Gary war ordentlich am arbeiten, zu sehen war das durchaus....


    Ich habe nun Steve 5 mal solo gesehen. Jede Show hat mir gefallen und die gestrige gehört durchaus zu den 2 besten. Was mir aber gestern absolut nicht gefiel, war der Gesang von Nad. Mit dem Gabriel Material konnte ich mich immer mit ihm anfreunden, aber Phil kann er einfach nicht. Es klang nach Gabriel singt den Phil, aber irgendwie war das eigenartig. Vielleicht war es auch so stark zu merken, da er wirklich hörbar live sang, Steve war nie und nimmer live...


    Das Konzept aus Hackett und Genesis Block gefiel mir auch. So kann er gerne weitermachen. Und meine Güte, was ist der immer noch ein absoluter Könner. Schon nach dem Opener habe ich , wieder mal, den Mund nicht mehr zu bekommen. Ich halte ihn nach wie vor für den meistunterschätzten Gitarristen ever.


    Zur Halle ist zu sagen: Zwar Mehrzweckbau, aber immer guter Sound dort, abgesehen vom Drumming, was bestimmt nicht die Halle schuld ist. Leider ist die Location etwas zu gross für Steve, oben war alles abgesperrt und seitlich wurden erst gar nicht die Stühle aufgebaut. So sah es voller aus, als es war, ich vermute mal so ca 1500 Leute waren da....


    Die Stimmung war sehr verhalten. Alter des Publikums ? Größe der Halle ? Erst am Ende wachten einige auf, da war es fast schon zu spät....


    Gruss


    ChristianM

  • Was mir aber gestern absolut nicht gefiel, war der Gesang von Nad. Mit dem Gabriel Material konnte ich mich immer mit ihm anfreunden, aber Phil kann er einfach nicht. Es klang nach Gabriel singt den Phil, aber irgendwie war das eigenartig.


    "11th Earl Of Mar" klang wirklich nicht dolle, das hab ich aber live bislang nie wirklich gut erlebt...die Gesangslinie ist aber auch irgendwie richtig undankbar zu singen (eigentlich find ich die Gesangsmelodie sogar ziemlich bescheiden...singt oder summt die mal so vor euch hin, dann fällt vielleicht auf, was ich meine) ..."Dance On A Volcano" hingegen fand ich richtig gut...da kam mir sogar der Gedanke, dass Nad irgendwie im Vergleich zu Phil der passendere Nachfolger für Peter gewesen wäre...nunja...ich fand Nad richtig gut und ich würde es begrüßen, wenn er auch bei dem Solomaterial als feste Größe installiert würde...

  • Es war ein wirklich großartiges Konzert in angenehmer Atmosphäre und sehr guter Akustik.
    Mir und der Hexe Avalon hat der gestrige Abend sehr gut gefallen. :topp:


    Für mich hätte es ein wenig mehr Hackett-Solo sein dürfen ... insbesondere hätte ich gerne ein paar Songs von "Wolflight" oder auch "Out Of The Tunnels Mouth" gehört. Aber das Konzept passte.


    Steve ist für mich immer eine sehr gute musikalische Hausnummer und wenn man ihn schon ein paar Mal (Dank "It!") persönlich treffen durfte, weiß man, welch ein sympathischer Mensch da oben auf der Bühne steht.


    It's 5-4 on William Wright!