STEVE HACKETT - The Night Siren (neues Album, VÖ: März 2017)

  • Kleine Quizfrage an alle Besitzer der neuen CD:


    Aus welchem anderen Stück von Hackett stammt der Abschnitt 5:47 - 5:58 in Fifty Miles from the North Pole?:)

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Kleine Quizfrage an alle Besitzer der neuen CD:


    Aus welchem anderen Stück von Hackett stammt der Abschnitt 5:47 - 5:58 in Fifty Miles from the North Pole?:)


    Eigentlich darf ich nicht mitmachen, da ich die neue CD nicht besitze (und mir nach dem Eindruck von FMFTNP auch nicht besorgen werde), aber ich war neugierig und konnte das Stück anderweitig hören.


    Es fängt wunderbar stimmungsvoll an, verflacht dann aber zusehends, spätestens mit Steves wie üblich verzerrten Gesang. Zwischendurch kommen interessante Harmoniewechsel und Einsprengsel, aber das irritiert mehr als es begeistert: Es wird wieder das übliche Hackett-Mischmasch. :(


    Das gilt auch für die besagte Stelle: wunderschön, irgendwie passend, aber sie verfliegt so schnell, wie sie kam. Sie klingt bekannt, aber entweder komme ich nicht drauf oder ich kenne das Stück nicht. Also muss ich passen.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist FMFTNP und seit wann ist der Eindruck anderer maßgeblich für den eigenen Geschmack?
    In dem Fall lege ich dir wärmstens die Rezension von townman ans Herz :)


    Ich hab das Album nun auch schon ein wenig länger und mittlerweile hat es einen höheren Stellenwert als Beyond The Shrouded Horizon (als Wolflight sowieso) und liegt mit meinen Favoriten Darktown und Guitar Noir gleichauf.


    Ic teile die Kritik an seinem Sound / der Produktion, aber mal ehrlich: Was will man denn mehr, als einen Musiker, der mit fast 70 immer noch neue Ideen hat und faszinierende Stücke schreibt? Die Welt wird er sicher nicht mehr neu erfinden, aber er bleibt rastlos und experimentierfreudig. Hier und da ist er mir auch etwas über das Ziel hinausgeschossen, aber insgesamt ist das Album famos.


    Und ich bin froh, mir den Eindruck dieses Werks nicht durch YouTube Videos versaut zu haben. Ich habe es mehrfach in Ruhe und Gänze gehört und mir irgendwann dann erst weiterführende Gedanken dazu gemacht ...

  • Höherer Stellwert als Beyond the Shrouded Horizon, klingt ja interessant. Das Album BTSH war eigentlich mein Lieblingsalbum der neueren Alben (von Steve).
    Kleines OT:
    Da ich gerade einige Tage zu Hause bin und Zeit habe (krank), habe ich den Steve-Hackett-Contest gestartet, aber ohne Wassereimer oder Belohnung.
    Gestern habe ich mit der Out of The Tunnels Mouth gestartet, welches ich dann mit wachsender Begeisterung gleich 4x durchgehört habe.
    Heute war dann Beyond the Shrouded Horizon dran. Das Album ist viel abwechslungsreicher und vll. reifer als der Vorgänger, dennoch hatte ich nach dem ersten Durchgang genug. War irgendwie, als wenn man zuviel Süßes gegessen hat.
    Dann hat man Lust auf was Deftiges, also Käsebrot. Erstmal ein paar Scheiben Clapton gehört, nachher ist dann nochmal die BTSH dran.
    Morgen die Sqackett, dann noch Genesis Revisited 2 und die Wolflight.
    Die Wolflight fand anfangs garnicht übel, doch sie wurde trotzdem schnell vergessen.
    Back to Topic: Deshalb bin ich zwiegespalten, ob ich die The Night Siren kaufen soll.
    Ob es viele Selbstzitate, wie zum Beispiel von Mutzel beschrieben oder Ähnlichkeiten geben wird? Oder wie du, Christian, schreibst, sogar besser als die BTSH? :gruebel:

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Ich will das neue Album gar nicht schlecht machen. Da gibt es durchaus einige Stücke, die mir gut gefallen. Allerdings finde ich die "neuen Ideen" und die "Experimentierfreude", die Christian ausgemacht hat, kaum.
    Es gibt leider kein einziges Stück, bei dem Hackett mal wirklich etwas wagt, so dass man aufmerkt und denkt: Wie? Das ist Hackett? Hätte ich nicht gedacht!
    Er schwimmt doch relativ stark im eigenen Saft. Das macht er natürlich ziemlich souverän.


    Was die Zusammenarbeit mit Roger King angeht: Wenn man mit einem guten Freund zusammen arbeitet, also quasi in einem Jahre langen, eheähnlichen Verhältnis, ist es immer schwer, den Partner zu kritisieren.
    Hackett bräuchte vor allem als Produzenten jemanden, der da frischen Input und frische Ohren (!) hat, ihm auch mal auf die Finger klopft und seine wirklich guten Ideen sinnvoll ordnet. Das bedeutet auch, mal einen Song nach 3 Minuten zu beenden und nicht immer weitere Teile anzuhängen, die im Kontext wenig Sinn machen.


    Wenn sich meine Kritik jetzt vielleicht ein wenig zu hart anhört, dann liegt das daran, dass man die Dinge, die einem wichtig sind, besonders genau unter die Lupe nimmt.:)

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich will das neue Album gar nicht schlecht machen. Da gibt es durchaus einige Stücke, die mir gut gefallen. Allerdings finde ich die "neuen Ideen" und die "Experimentierfreude", die Christian ausgemacht hat, kaum.
    Es gibt leider kein einziges Stück, bei dem Hackett mal wirklich etwas wagt, so dass man aufmerkt und denkt: Wie? Das ist Hackett? Hätte ich nicht gedacht!
    Er schwimmt doch relativ stark im eigenen Saft. Das macht er natürlich ziemlich souverän.


    Was die Zusammenarbeit mit Roger King angeht: Wenn man mit einem guten Freund zusammen arbeitet, also quasi in einem Jahre langen, eheähnlichen Verhältnis, ist es immer schwer, den Partner zu kritisieren.
    Hackett bräuchte vor allem als Produzenten jemanden, der da frischen Input und frische Ohren (!) hat, ihm auch mal auf die Finger klopft und seine wirklich guten Ideen sinnvoll ordnet. Das bedeutet auch, mal einen Song nach 3 Minuten zu beenden und nicht immer weitere Teile anzuhängen, die im Kontext wenig Sinn machen.


    Wenn sich meine Kritik jetzt vielleicht ein wenig zu hart anhört, dann liegt das daran, dass man die Dinge, die einem wichtig sind, besonders genau unter die Lupe nimmt.:)


    Hauptsache, Hackett hat Spaß an dem, was er macht. Vielleicht arbeitet er nun mal gerne mit King zusammen und vielleicht gefallen ihm die Stücke genau so, wie sie sind. Ein Musiker sollte im Idealfall auch Künstler und nicht Dienstleister sein, sofern er in der Lage ist, finanziellen Aspekten nachrangige Beachtung zu schenken.

    Einmal editiert, zuletzt von eclipse ()

  • Das Album läuft bei mir gerade zum zweiten Mal und ich bin doch sehr angenehm überrascht! Klar gibt es auch hier wieder die bekannten Probleme, die bereits auf den Vorgängeralben Anlass zur Kritik gaben.meiner Meinung nach aber in wesentlich geringerem Umfang. Die hier schon häufiger genannte "Comfort Zone" ist nach wie vor die Spielwiese, auf der Gackert sich auf The Night Siren austobt. Aber diesmal testet er doch die Grenzen dieser Zone spürbar aus, das wirkt auf mich alles etwas mutiger. Beim Sound wurde der Kitschfaktor auf ein für mich erträgliches Maß zurückgeschraubt, weniger Hall, weniger Chöre, weniger Streicher. Alles noch da, aber subtiler eingesetzt. Und das unsägliche Autotune, mit dem er auf den letzten Alben einige Songs völlig verhunzt hat, kann ich zumindest nirgendwo mehr raushören.


    Das Album lässt sich gut am Stück hören. Wirkliche Rohrkrepierer könnte ich nicht ausmachen. Auch wirkt alles angenehm aus einem Guss. Immer noch kombiniert Steve hier seine verschiedenen Stilrichtungen, aber zerfasert dabei nicht alles. Die Stücke wirken auch kohärenter, es wird nicht mehr zwanghaft eine musikalische Idee an die andere rangeflanscht.


    Ich frei mich auf die Liveumsetzung!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’


  • Ich frei mich auf die Liveumsetzung!


    Zu diesem Aspekt: Er spielt ja drei Stücke vom neuen Album, BEHIND THE SMOKE, EL NINO und IN THE SKELETON GALLERY. Mich hätte mal interessiert, wie er auf diese Auswahl kommt. BEHIND THE SMOKE ist schon eine gute Nummer, aber die anderen beiden Stücke finde ich nicht so stark. MARTIAN SEA und ANYTHING BUT LOVE hätten mich da mehr gereizt, weil das eher einfachere, schlankere Nummern sind, die zudem auch noch gut abgehen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Das Album läuft bei mir gerade zum zweiten Mal und ich bin doch sehr angenehm überrascht! Klar gibt es auch hier wieder die bekannten Probleme, die bereits auf den Vorgängeralben Anlass zur Kritik gaben.meiner Meinung nach aber in wesentlich geringerem Umfang. Die hier schon häufiger genannte "Comfort Zone" ist nach wie vor die Spielwiese, auf der Gackert sich auf The Night Siren austobt. Aber diesmal testet er doch die Grenzen dieser Zone spürbar aus, das wirkt auf mich alles etwas mutiger. Beim Sound wurde der Kitschfaktor auf ein für mich erträgliches Maß zurückgeschraubt, weniger Hall, weniger Chöre, weniger Streicher. Alles noch da, aber subtiler eingesetzt. Und das unsägliche Autotune, mit dem er auf den letzten Alben einige Songs völlig verhunzt hat, kann ich zumindest nirgendwo mehr raushören.


    Das Album lässt sich gut am Stück hören. Wirkliche Rohrkrepierer könnte ich nicht ausmachen. Auch wirkt alles angenehm aus einem Guss. Immer noch kombiniert Steve hier seine verschiedenen Stilrichtungen, aber zerfasert dabei nicht alles. Die Stücke wirken auch kohärenter, es wird nicht mehr zwanghaft eine musikalische Idee an die andere rangeflanscht.


    Ich frei mich auf die Liveumsetzung!


    Da bin ich ganz nah bei dir. Ich finde gerade sein Songwriting doch deutlich konzentrierter, weniger abschweifend als auf vielen anderen Alben. Und das Album hat insgesamt einen ganz guten Flow, der sonst des Öfteren von ziemlichen Merkwürdigkeiten zerschossen wurde. Und abwechslungsreich ist dieser Flow ja auf jeden Fall immer noch. Schön z.B., wie dieses kleine Instrumental, das Hackett bei aller Sentimentalität ganz entzückend mit der Gitarre prägt, den Bogen abschließt. Vor allem aber gefällt mir die Abfolge der Titel 1 bis 6.