SdW [12.09.-18.09.11]: GENESIS - The Return Of The Giant Hogweed

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Songs "The Return Of The Giant Hogweed" nach Schulnoten 109

    1. 15 Punkte (überragend) (19) 17%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (25) 23%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (19) 17%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (15) 14%
    5. 11 Punkte - gut (2) (8) 7%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (11) 10%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (2) 2%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (3) 3%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (2) 2%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (1) 1%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (1) 1%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (1) 1%
    17. X - ich kenne den Song nicht (2) 2%

    Song der Woche - 12.09.2011 - 18.09.2011


    GENESIS - The Return Of The Giant Hogweed


    Jahr: 1971
    Album: Nursery Cryme
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits:
    Banks / Collins / Gabriel / Hackett / Rutherford
    Lyrics: ja
    Länge: 8:09
    Musiker: Tony Banks, Phil Collins, Peter Gabriel, Steve Hackett, Mike Rutherford
    live gespielt: 1971, 1972, 1973,
    bekannte Coverversionen: Spirits Burning (2005, aus: The Fox Lies Down - A Tribute to Genesis),
    Jaume Vilaseca Quartet (2008, aus: Jazznesis - The Music Of Genesis 1970-1974),
    Transatlantic (2010, aus: The Whirlwind - Special Edition Bonus Disc)



    Bemerkungen: Genesis singt über Angriffe von Aliens aus dem Weltraum? Das musste noch warten, bis Phil Collins Leadsänger wurde. Der Feind in diesem Stück ist eine beeindruckend große, höchst irdische und sehr gefährliche Pflanze, die sich sich 1970 so rapide in Großbritannien ausbreitete, dass Sondereinheiten der Streitkräfte zur Bekämpfung eingesetzt wurden. Genesis machten aus diesem Thema eines der markanten, großen Stücke ihrer frühen Livesets...


    * Ergänzungen zu den Angaben bitte ggf per PN an Christian, Turn It On Again, Steffen oder martinus schicken.


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    • Offizieller Beitrag

    1971 war ein Jahr, in dem Genesis musikalische Geschichten erzählten von Cafebesitzern, die ihren Gästen zum Tee abgetrennte Körperteile servieren, jugendlichen Totschlägerinnen und liebestollen Geistern, von Putschversuchen im Wolfsrudel und griechischen Zwittermythen. Aber ein Lied, in dem es um die Bekämpfung von höchst gefährlichen Pflanzen geht, die sich in England ausbreiten? Und dann noch um wirklich existierende Pflanzen, die im Jahr vor Erscheinen dieses Liedes tatsächlich zu einer Landplage in Großbritannien wurden? Wäre das nicht zuviel Realismus?


    Und doch gibt es dieses Lied. Als "Feigenblatt der Fantasie" werden die Pflanzen zum angreifenden Heer, das sich entlang den Wasserläufen ausbreitet. Und auch wenn es faktisch richtig ist, dass die Pflanze ursprünglich aus dem Kaukasus stammt, so mutet die Hervorhebung der russischen Hügel wie ein skurriler (und ganz sicher nicht so und ganz sicher nicht ernst) gemeinter Beitrag zum "Feindbild Russland" im Kalten Krieg an.


    Bei aller Fantasie muss man aber festhalten, dass die Fakten, die im Lied genannt werden, durchaus richtig sind:


    Die Herkulesstaude (Heracleum Mantegazziani), auch als Riesenbärenklau bekannt, stammt aus dem Kaukasus ("Vor langer Zeit in den Hügeln Russlands..."). Ihre Bestandteile enthalten Furanocumarine. Diese Stoffe führen bei Kontakt mit der Haut und bei Sonnenlicht ("Sie brauchen die Sonne, um ihr Gift durch Lichteinwirkung wirksam zu machen") zu schweren Verbrennungen (entsprechend Sonnenbrand 2. und 3. Grades - extrem schmerzhaft, wie ich aus eigener Erfahrung weiß), wenn der Pflanzensaft ins Auge gelangt, unter Umständen zur Erblindung.


    Die Pflanzen sind sehr schwer zu bekämpfen ("Sie sind unbesiegbar, sie scheinen immun gegen alle Unkrautvernichtungsmittel, mit denen wir sie unter Feuer nehmen"), sollten nur mit Schutzkleidung entfernt werden und bei geringer Sonneneinstrahlung, also bedecktem Himmel oder spätabends ("Schlagt bei Nacht zu!")


    Interessanterweise wird im Stück nicht nur die menschliche Perspektive, sondern auch die der Pflanze dargestellt: Ihre Aggressivität wird gewissermaßen als Rachefeldzug für ihre Entführung durch einen Botaniker aus ihrer angestammten Heimat aufgefasst.

  • Get 'Em Out By Friday hat eine musikalische Nähe aber einen komplett anderen Textinhalt als TROTGH: ein Text aus dem Fabelreich, die ersten Hackett'schen linkshändigen Gitarrenspielereien und ein Gabriel, der sich die Lunge rausschreit. In den 70ern fand ich "The Return Of The Giant Hogweed" besser als heute. Es hat für mich im Laufe der Zeit etwas verloren - anders als Fountain Of Salmacis oder For Absent Friends.
    Heute: noch befriedigend, 7 Punkte


    Es gibt eine nahezu 1:1 Coverversion mit Transatlantic feat. Steve Hackett:
    Transatlantic feat Steve Hackett - The Return of the Giant Hogweed @ High Voltage 240710 - YouTube

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Hat mir Anfangs gar nicht gefallen. Ist eines der Lieder wo man sich reingewöhnen muss. Aber im Endeffekt ist es eines meiner Lieblingslieder geworden. Ich finde den Text jedoch ziemlich verwirrend. Wer kommt darauf, Lieder über Unkraut zu schreiben? Ich denke es hat einen zweideutigen Sinn.


    Ich höre das Lied sehr gerne im Auto. Allgemein mag ich die schräge Genesis sehr. Es klingt eben anders als perfekt und das finde ich eben so klasse ;)


    Ganz klare 13 Punkte von mir. Live in London fand ich aber sehr schlecht, weil Gabriel viele Passagen (Vor Allem den Anfang) ziemlich verhauen hat.

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


  • Seltsamerweise hat mich das Stück musikalisch nie vom Hocker gerissen. Das Thema fand ich schon bei Erscheinen des Albums ungewöhnlich und originell. Warum mir die Musik nicht gefällt, kann ich nicht sagen. Ich weiß es nicht. Am besten finde ich noch das Finale, so ab 6:30 der Studioversion.


    Edit: Ach so ... 8 Punkte.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Ein überragender Song- markant, kraftvoll und voller dynamischer Wechsel.
    Phils HiHats Figuren sind über jede Kritik erhaben, Steves Gitarrensound ist
    eindringlich und Tony brilliert wie immer mit Virtuosität.
    Mindestens 100Punkte. Ok - 15 :)

  • Der tolle "Mittelpart" verhilft zu guten 12 Punten.

    "Ich glaube, dass sich mein Standpunkt, nachdem ich die Band verlassen habe, nicht dramatisch geändert hat.(...).

    Aber ich bin immer stolz darauf, was ich tat und was sie taten"

    Peter Gabriel

  • So wenig Postings zu diesen Song?? Alle noch im Urlaub??? Kann nicht sein.
    :huhu::motz::huepfen3:
    Ein großes Teil. Schon auf dem Livealbum von 73 ein Kracher. Im Original etwas zarter, aber: Klasse! Eine meiner Genesis-Anfix-Songs. Wer schreibt ein Lied über üble Pflanzen - noch dazu mit solcher Musik unterlegt? Heute würde ich sagen, da würde Robert Fripp an der Gitarre und Keith Moon an den Dash-Trommeln guttun. Das ist aber nur der Wunsch nach Perfektion, also Eitelkeit.
    Damals in den Achtzigern wars aber aufregend genug!! Meine Freunde hörten damals Metal: ich auch: TROTGH. Mit Hirn. Und Orgel, hihi.


    13 Punkte (viel mehr Luft nach oben gibt es nicht!)


    Übrigens @ martinus, als ich gerade in meine erste WG gezogen war, bat mich mein Vermietkumpel, "das Zeug im Garten wegzumachen. Er war schon über 60, nicht gut zu Fuß und zu Garten - obwohl botanisch wenig begabt, erkannte ich es sofort: die Vignette eines Albumcovers aus dem Jahr 1971 :schock2::schock2: ich sage Euch; ein Scheißdreck, es wegzumachen und gebrannt hat es auf der Haut wie Teufel. Kam natürlich auch nach ein paar Tagen wieder....

    We can help You

  • Absoluter Klassiker - passt hervorragend als Kontrast zu absent friends aufs Album.
    Bringt die Power von "The Musical Box" wieder.
    Absurder Text mit realem botanischen Bezug, super.
    auf der Live von 1973 gefällt es mir ebenfalls sehr gut!


    Die Coverversion auf der Bonus CD vom "The Whirlwind" von Transatlantic verliert etwas an Substanz,
    es fehlt das Skurrile des Originals.


    15 Punkte!


    kabuki