Phil Collins: Montreux Showcase - Berichte (01.07.2010)

aus dem Luxemburger Wort:
wort.lu | Vermischtes | Phil Collins begeistert beim Montreux Jazz Festival

Bin gerade zurück aus Montreux und immer noch auf Wolke 7

Mein Kurztrip nach Montreux startete schon einen Tag vor der Show, da ich die Zeit nutzen wollte um diese herrliche Stadt zu besichtigen. Nach knapp vier Stunden Zugfahrt erreichte ich mein Ziel und sah auch gleich ein für alle Konzertgänger bekanntes Gesicht. Phildas war schon in der Stadt und checkte erstmal die Lage im Bereich des Stravinski Theatres. Leider war sie zu schnell für mich und verschwand fürs erste in für mich nicht zugängliche Bereiche.
Aber ich war mir sicher das wir uns später nochmal wieder sehen werden. Es folgte der übliche Ablauf von Hotel einchecken, auf Erkundungstour gehen etc., womit ich Euch aber nicht weiter nerven werde.
Für den nächsten Tag habe ich einen Kurztrip nach Genf geplant. Als ich das Theater auf den Weg um Bahnhof passierte sah ich, dass dort schon die ersten Fans saßen. Ich überlegte kurz ob ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben sollte oder nicht, entschied mich aber dagegen und führte meine Kurzreise fort.
OK OK ich komm jetzt langsam zum Punkt.
Ich machte mich um 17:00 Uhr auf den Weg zur Halle. Gott sei dank lief mir Phildas direkt in die Arme und durch sie lernte ich einige andere Fans aus der Schweiz, Österreich und Deutschland kennen. Wir kamen gleich ins Gespräch und die Zeit verging wie im Fluge.

Pünklich wurden die Pforte der Halle geöffnet und das Gerenne ging los. Leider war der "Standing" Bereich seitlich, bzw. hinter den Sitzplatzreihen und nicht wie üblich vor den Sitzplätzen. Aber wir alle ergatterten einen Platz in den ersten Reihen und hatte einen sehr guten Blick auf die tolle Bühne. Langsam fülllten sich die Stuhlreihen, wobei man das Gefühl hatte das 90% der "Sitzer" VIP Tickets hatten. Die hatten alle Zeit der Welt und als jeder seinen Platz gefunden hatte war es 20:30 Uhr und die Band betrat die Bühne.

Die Band startete mit einem wahnsinnig kraftvollen, funkigem signed sealed delivered und ging nahtlos über in drei weitere Songs ( Reihenfolge der Songs könnt ihr in Martins Bericht auf der Collins Seite nachlesen). Das Publikum in der "Standing Area" war von der ersten Sekunde an voll dabei, tanzte, klatschte etc. Der "Innenraum" war leider etwas zurückhaltender muss man leider sagen. Phil und die Band hatten sehr viel Spaß auf der Bühne. Die Performence wirkte sehr ungezwungen, locker und hoch professionell. Die Band inklusive Backgroundsänger paßte perfekt zusammen. Mein absoluter Favorit war der Song "Papa was a Rolling stone". Phil war an diesem Abend stimmlich sowieso sehr gut, aber der Song war wirklich herausragend performed von ihm. Phil bewies einmal mehr das er ein echter Spaßsvogel sein kann. Als ihm von einem Herrn aus dem Publikum ein kleiner Blumenstrauß überreicht wurde, kniete er nieder und machte Chester einen Heiratsantrag. Leider hat Dieser ihn abgelehnt.
Leider musste auch diese Show mal zu Ende gehen. Als Phil sich anschickte die Bühne zu verlassen war da noch jemand, der in nicht so schnell gehen lassen wollte.
Quinci Jones und Claude Nobes ("Gründer" des Jazz-Festivals in Montreux) betraten die Bühne. Phil war sichtlich gerührt und verließ nach einer kurzen Ansprache der Beiden unter Tränen die Bühne.
Unsere internationale Gruppe traf sich nach dem Konzert im Foyer. Wir waren alle sichtlich "schockiert" im positiven Sinne. Es ist ganz einfach so....Phil ist immer noch weltklasse und in der Lage die Halle zu rocken.
Nach einem kurzen Abschiedsdinner war es Zeit zu verabschieden, jedoch nur kurz, denn wir trafen uns heute morgen zum Café wieder.

Ich kann sagen, dass es durch und durch gelungene Kurzreise war. Ich habe viele nette neue Leute kennen gelernt, mit denen ich mich auf anhieb gut verstanden habe und zudem einen immer noch hervorragenden Phil Collins gehört. Am Ende waren wir uns alle einig...das war nicht das letzte Konzert von Phil. Der Mann kann einfach nicht aufhören und ich bin echt froh darüber.

That´s it

Zitat von Helge

@ Sam, wer ist denn Phildas???

Phildas Bhakta - lies mal hier:

http://www.genesis-fanclub.de/…drummer-2.html#post119384

@Helge: Phildas "lebt" Genesis und Phil Collins. Ich habe sie das erste mal in Duesseldorf beim Phil Collins Konzert gesehen und danach in Prag. Wir haben aber nie miteinander gesprochen und ich war recht gespannt auf unser erstes wirkliches treffen.
Members wie Christian und Uli kennen sie denke ich schon sehr gut.
Sie war auf JEDEM Genesis Konzert der letzten Tour und auf fast jedem Konzert von Phil Collins in den letzten Jahren. Ich hab keine Ahnung wie sie das macht, aber sie macht es und wie sie über Phil spricht, scheint es, als wäre er der absolute Mittelpunkt in ihrem leben seid ihrem ersten Genesis Konzert 1987. Es war auf jedenfall sehr interessant sich mit ihr zu unterhalten, auch wenn ich sie sehr extrem in ihrem "Fansein" finde. Ich meine damit nicht das sie ein Stalker ist. Im Gegenteil. Sie verhält sich sehr respektvoll gegenüber Phil, der sie natürlich kennt, und der Band, ist nicht aufdringlich, wartet stundenlang vor Hotels oder so.
Anyway...falls Du mal die Gelegenheit hast, nutze sie und unterhalte Dich mir ihr. Es lohnt sich

Mal erstes Videomaterial

YouTube - Phil Collins Live @ Montreux jazz 2010- You Can't Hurry Love.MPG
YouTube - Phil Collins Live @ Montreux Jazz 2010 - Papa was a rolling stone.MPG

Ich bin auch gerade aus Montreux zurück und kann Sams Bericht weitestgehend bestätigen. Ich war mit dem Auto angereist und bin nach 12 Stunden Staufahrt endlich um 18:20 Uhr in Montreux angekommen. Alle noch freien Parkplätze waren gesperrt (für was eigentlich?) und das Parkhaus voll. Also irgendwo geparkt wo Platz war (glücklicherweise kein Strafticket gefangen) und schnell zum Auditorium gelaufen.

Nanu, da waren zwar viele Leute, teils in Abendgarderobe, teils in lockerem Sommerkleidern (es waren 32°C), aber ich der einzige in (einem leuchtend blauen) Fan-Shirt. Später habe ich gerade noch zwei Fans am Shirt erkennen können. Am Eingang habe ich recht spät erst begriffen, dass man die Eintrittskarte gegen ein Handbändchen umtauschen muss. Dann also nach der Kontrolle die Treppen hoch zum Vorraum zu den Stehplätzen. Eine halbe Stunde gewartet, dann öffneten sich um exakt 19:33 Uhr die letzten Pforten und das Gestürme um die guten Stehplätze begann. Ich war auf der (von der Bühne aus gesehen) rechten Seite mittig ganz vorn und konnte das schweizerisch unhektische (lahmarschige) Einnehmen der Sitzplatzinhaber beobachten. Gegen 20:10 Uhr gab es erste Pfiffe, später Klatschen, dann stürmte Tony Smith herein und lief zur Regie. Minuten später, um 20:27 Uhr ging es dann los.

Ja, Phil ist sichtlich gealtert und in Intrumental-Momenten ruht er mit einem Gesicht, das nicht von Glücklichsein gezeichnet ist - aber wenn er singt und moderiert, dann ist er immer noch kraft- und gefühlvoll und schafft es, einen Saal mitzureißen. Auch wenn die meisten wohl wahlweise Jazzfans oder simple "society people" waren, die echten Fans waren schnell zu erkennen. Vor mir saßen Journalisten, die eifrig Notizen auf einer unvollständigen Setlist oder einem Zeitungsausriß anfertigten. Musikalisch war es für mich ein sensationell toller Abend mit super Sound, einer Top-Band und einem großartigen Phil. Auch ich stufe "Papa was a rolling stone" als Hightlicht ein (was für eine Atmosphäre!), gefolgt von "Tears of a clown".

Bei der Vorstellung von Amy Keys kam der erste Mini-Blumenstrauß von einem Fan. Phil machte Scherze, dass nicht er, sondern Amy den bekommt. Minuten später reichte derselbe Mann einen Strauß für Phil auf die Bühne und noch später einen dritten für Chester, worauf Phil hinkniete und Chester einen Heiratsantrag unterbreitete - und das auf Schweizer Boden!

Also, ein rundum gelungener Abend, hoffentlich nicht der letzte, obwohl ich es so erlebt habe, als könnte es der letzte gewesen sein.

Zitat von Christian

Danke für die Impressionen.

Wenn jetzt noch jemand ne Setlist des Konzerts hätte, wäre das ganz großes Kino!

Wurde denn Two Hearts (wie in London) gespielt?

Zum Konzert war gestern bei BRISANT übrigens ein kleiner Bericht mit einem Interview mit Phil. Das war sogar recht gut gemacht.

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Nein.two Hearts wurde nicht gespielt.
Die Setlist war wohl die selbe wie in den USA, so wurde mir berichtet.