Scratch der Woche [26.03.2010]: PETER GABRIEL - My Body Is A Cage

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Scratch "My Body Is A Cage" nach Schulnoten 59

    1. 15 Punkte (überragend gescratcht) (26) 44%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (13) 22%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (7) 12%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (5) 8%
    5. 11 Punkte - guter scratch (2) (1) 2%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (3) 5%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (1) 2%
    8. 8 Punkte - befriedigender scratch (3) (2) 3%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (0) 0%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend gescratcht (4) (0) 0%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft gescratcht (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend gescratcht (6) (0) 0%
    17. X - ich kenne den Song nicht / scratcht mich nicht (1) 2%

    Scratch der Woche - 26.03.2010

    PETER GABRIEL
    - My Body Is A Cage


    Track 7
    Album: Scratch My Back [Rezension lesen]
    Originalinterpret: Arcade Fire
    Credits:
    Butler, Chassagne, Parry, Kingsbury
    Länge: 6:15
    mp3-Downloads Gabriel-Version: amazonMP3 | iTunes
    mp3-Downloads Original-Version: iTunes


    das sagen wir [Auszug aus der Rezension]:

    CG: Eine Abwechslung für das Album ist My Body Is A Cage. Hier werden starre Strukturen ignoriert und Abwechslung inszeniert. Abgesehen davon, dass Gabriel auch hier stark singt, ist das kräftige Orchester perfekt eingesetzt. Ein weiteres Highlight!



    MK:
    Ein Stück für den morgendlichen Berufsverkehr ... Es geht los, hält an, dann geht’s wieder weiter, und bis dann mal ein Stückchen "freie Strecke" kommt, fragt man sich, wo das Orchester geblieben ist. Das allerdings klingt gut, wenn es erst mal einsetzt.



    SG:
    Schon im Orginal von Arcade Fire ordentlich dramatisch, kostet hier Gabriel dankenswerterweise das komplette Klangspektrum eines Orchesters aus - das wohl einzige Mal auf Scratch My Back. Die Dynamik des Stücks ist atemberaubend, wenn der Klangkörper mehr und mehr anschwillt und dich nach einem Moment unerwarteter Stille komplett überflutet. Das Highlight des Albums!


    CG - Christian Gerhardts
    MK - Martin Klinkhardt
    SG - Steffen Gerlach


    * Ergänzungen zu den Angaben bitte ggf per PN an Christian, UK76, Steffen oder martinus schicken.


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  • Tja, dann gibt es wohl nur eine Möglichkeit: 15 Punkte für diesen außergewöhnlichen Song!!!!!

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Für mich der zweitbeste Song des Albums (Nach the power of the heart). Vor allem die "Auflösung" am Ende mit den Chorstimmen gefällt mir unheimlich gut.


    14 Punkte

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Hm, einer der schwierigeren Songs für mich, der mir anfangs weniger gefiel. In der Zwischenzeit wandert er bei mir auf meinen internen SMB-Chart Platz für Platz nach oben. Man muss sich an die ungewöhnlichen Arrangements, Wechseln gewöhnen.
    Von mir 12 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • ...The Power Of The Heart. In der Rezension ist alles gesagt, bei diesem Stück ist Gänsehaut und grenzenloser Genuss angesagt. 15 Punkte.

  • Für mich der beste Song der Platte. Einfach deswegen, weil sich dynamisch da richtig was tut und weil die Atmosphäre einfach nur super ist. Das passt absolut perfekt zu dem, was Peter auch sonst macht. Könnte glatt ein eigener Song von ihm sein. Das Orchester macht da stellenweise richtig Krach und der Song ist perfekt arrangiert. Von mir volle Punktzahl!

  • Ist für mich schon komisch, dass im "schweizer Bericht(...)"-Thread davon die Rede ist, bei SMB würde sich alles gleich anhören - allein "My body is a cage" scheint mir dieses Urteil schon in sich zu widerlegen.


    Der Anfang des Stückes kommt unmissverständlich gewichtig daher. Hier geht's ans Eingemachte, jetzt gibt's "Drama", vielleicht das Seelendrama schlechthin auf SMB.
    Text und Bearbeitung / Arrangement scheinen mir hier eng programmatisch aufeinander bezogen.


    Zur Zeile "My body is a cage" bleibt die Musik zunächst ryhthmisch und harmonisch starr, es findet fast keine Bewegung statt, das Arrangement suggeriert "Schwere".
    Dann im weiteren Verlauf findet m.E. so etwas wie eine Auflehnung gegen diesen Anfangszustand statt. Die Harmonik wird ausufernder, ab ungefähr 3:00 versuchen die Streicher immer mehr, sich rhythmisch zu befreien.


    Die Auflehnung / Befreiung gelingt jedoch zunächst nicht - plötzlich ist da die einsam an das unveränderliche Schicksal erinnernde Soloklarinette, die für mich hier a) einen Moment der Frustration bedeutet, da sie das bislang mühsam-kämpferisch erfolgte Aufbegehren quasi in einem Augenblick zunichte macht und b) [fantastische Dramaturgie!] durch die Zurücknahme der Dynamik und Dichte die existenzielle Wucht des nachfolgenden Höhepunkts des Seelendramas erst voll zur Geltung kommen lässt.


    Peter erhebt sich nun mit ganzer Stimmgewalt (in der höheren Oktave) zu einer großen, beeindruckenden Klage gegen das Eingekerkertsein im eigenen Körper - im Wissen darum, dass diese Klage ungehört im teilnahmslosen Kosmos verhallen muss, jedenfalls müsste, wenn nicht...


    ...wenn nicht da dieser Schluss wäre..., der sich fast unmerklich aus dem mittlerweile schon zurückgenommenen, sich fast abgefunden habenden Schlussteil herauskristallisiert.


    Da ist plötzlich eine das Leiden transzendierende Hoffnung, hier wird eine mögliche Versöhnung mit dem Leiden an sich selbst spürbar. Und die Musik hat hier eben dann auch alles Schwere verloren, sie schwebt vielmehr und suggeriert damit auch das Immaterielle, Ungebundene des Geistes: "Set my spirit free".


    Hier, am Ende des Stückes, ist alles vorhanden, was der Ausgangslage des Stückanfanges diametral, aber eben auch auf Versöhnung hoffend entgegengesetzt werden kann (inklusive der Engelsstimmen...).


    "Per aspera ad astra" ("Durch Nacht zum Licht"): Dieser Grundsatz zur musikalischen Epoche der Klassik, als ein Sinnbild für die Harmonisierung von Gegensätzen / Konflikten, scheint mir ohne Weiteres als ein Verstehensansatz für Gabriels Song geeignet.

  • Nanu, wer hat uns denn da Essig ins feine Menu gekippt? 1 Punkt für diesen Song? Wenn ich das akzeptieren soll, dann bitte nur mit einer Erklärung.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Wahnsinn. Ich hab keine Ahnung wer oder was Arcade Fire ist. Aber dieses Stück ist der Wahnsinn. Beim ersten Hören von "Scratch My Back" war "My Body is a Cage" schon das Highlight (neben "Book of Love", das auf ganz andere Art klasse ist), eine tolle Dynamik und Dramatik zeichnet es aus. Eins der besten Stücke die Peter Gabriel je aufgenommen hat. Die Album Version ist 15 Punkte wert, die sogenannte "Oxford London Temple Version" bekäme 14 Punkte, die ist wohl etwas eingängiger.