Genesis bei cracked.com

    • Offizieller Beitrag

    Eine meiner erklärten Lieblingsseiten, Cracked, hat gestern einen witzigen, aber durchaus ernstgemeinten Artikel über Bands publiziert, die fälschlicherweise dafür gehasst wurden, dass sie sich verändert hatten. Da dies bei Cracked immer in Form eines Rankings dargestellt wird, liegt auf Platz 4 (von 4): Genesis.


    Adam Tod Brown beschreibt hier wie ich finde recht zutreffend, dass es Unsinn ist, Phil Collins als Buhmann für die Entwicklung von "Papas Lieblingsband" hinzustellen. Da die Cracked-Autoren immer bemüht sind, ihre Artikel mit bissigen Pointen zu unterfüttern, ist auch dieser hier voll mit kleinen Gemeinheiten wie "Weicheier-Musik für langweilige Erwachsene" ("wussy music for boring adults"). :D


    Sehr gut gefällt mir auch seine kurze griffige Beschreibung von "Progressive Rock" für all die Kleinen, die sich nichts darunter vorstellen können: "Lächerlich lange Songs in krummen Taktarten mit ein bisschen Jazz-Zeugs". Für seine These, dass der Wechsel von Gabriel zu Collins als Sänger keinerlei Bedeutung hatte, führt er Dance On A Volcano als Beispiel an: "Am Schluss des Songs bricht alles in dasselbe Prog-Rock-Gitarrengenudel aus, das die Fans so liebten und von Genesis bis zu diesem Punkt auch so erwarteten". Es sei keinesfalls so gewesen, dass Gabriel die Band verließ und die dann am nächsten Tag "Invisible Touch" rausgebracht hätte. Und weiter: "Erst als Gitarrist Steve Hackett ein paar Jahre später ging, gab die Band den Prog-Rock-Traum auf und begann damit, Singles wie Follow You Follow Me herauszubringen".


    Über den Artikel kann man natürlich geteilter Meinung sein, aber die außenstehende Sichtweise eines US-amerikanischen Satirikers, der sicherlich kein Fan der Band ist, finde ich sowohl amü- als auch interessant. Zumal ich sein kluges Fazit auch aus meiner eigenen Wahrnehmung als Zeitzeuge sofort unterschreibe: "Klar war Phil Collins nicht der allerhärteste Typ der Musikgeschichte, aber sein Status als eine Art talentfreier Scherz aus der kitschigsten aller Dekaden, der nichts als Einweg-Popmusik verbrochen hat, ist extrem unfair - in den 80ern war er vielmehr das einzig Coole und Interessante an Genesis."


    Hier der ganze Artikel:
    4 Famous Bands We (Wrongly) Hated When They Tried to Change | Cracked.com


    So und jetzt bitte nicht aufregen - die sind immer so und jeder kriegt sein Fett weg. ;)
    Die anderen drei Bands sind übrigens Metallica, Replacements und Van Halen.

  • "Es sei keinesfalls so gewesen, dass Gabriel die Band verließ und die dann am nächsten Tag "Invisible Touch" rausgebracht hätte. Und weiter: "Erst als Gitarrist Steve Hackett ein paar Jahre später ging, gab die Band den Prog-Rock-Traum auf und begann damit, Singles wie Follow You Follow Me herauszubringen".


    ...das kann ich so unterschreiben...


    danke für den link, -pete-

    TPT:

    2010: Hamburg

    2014: Hannover, Hamburg

    2017: Hamburg, Dresden, München, Stuttgart

    2018: Bremen, Hannover, Berlin, München, Aschaffenburg, Köln

    2019: Pratteln, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg

    2021: Amsterdam, München, Pratteln, Stuttgart, Köln

    2022: Aarau, Zoetermeer, Hamburg, Berlin

    2024: Amsterdam, Zürich, Berlin, Köln

    BS:

    2020: Helmond

    2023: Helmond, Paris, Madrid, Barcelona, Bolognia, Milano, Rom, Aschaffenburg, Köln, London

  • Ab und zu muß man die Journaille schon lassen. "Q" hatte früher eine Sparte "Great Albums by Musicians before they were shit." Die üblichen Verdächtigen mußten dafür herhalten: Billy Joel, Elton John, Stevie Wonder...
    Greil Marcus war auch so einer, der das heilige Wissen beanspruchte, wer das gewisse "Etwas" im Rock habe und gab immer ähnliche Bands an und somit: Roxy Music ja, Genesis aber nicht. Papier ist geduldig. Wir werden sehen, wessen Platten sich in 20, 30, 50 Jahren noch verkaufen. Einige werden sich noch wundern.


    E "Klar war Phil Collins nicht der allerhärteste Typ der Musikgeschichte, aber sein Status als eine Art talentfreier Scherz aus der kitschigsten aller Dekaden, der nichts als Einweg-Popmusik verbrochen hat, ist extrem unfair - in den 80ern war er vielmehr das einzig Coole und Interessante an Genesis."


    Wobei mich schon interessieren würde, wem der Titel "Allerhärtester Typ der Musikgeschichte" gebührt.:)

    We can help You


  • Wobei mich schon interessieren würde, wem der Titel "Allerhärtester Typ der Musikgeschichte" gebührt.:)


    Nach der Anzahl der Jahresringe im Gesicht: Keith Richard ?


    Jedenfalls war er wohl recht hart gegen sich selber, und hat überlebt (was nicht jedem vergönnt war) ! Habe gerade in einem Interview mit Peter Kraus gelesen (zu seinem 75. Geburtstag) dass Mick Jagger hingegen sich abends ins Bett gelegt hat, dann um 3 Uhr aus dem Hotel geschlichen ist, um gegen 4 Uhr wieder reinzukommen um dann den Besoffenen zu spielen und das Hotel zu verwüsten. So erzählt man es sich laut Kraus wohl in informierten Kreisen. Das Image muss halt gepflegt werden, auch wenn es nicht immer nur Show gewesen sein wird. Und eine gewisse Überlebensstrategie gehört im harten Rock-Business sicherlich dazu.


    Prog-Musik und Härte passt ja auch eher nicht zusammen, denn wie soll man denn "FIRTH OF FIFTH" besoffen trommeln ? :drum: :gruebel:


    Quelle Interview: Hamburger Morgenpost 18.3. (also nicht aus der BILD !!!)

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

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