Unsere Achtziger: Eine Würdigung des besten Musikjahrzehnts aller Zeiten

  • Mario Cipollina (Bassist bis 1995) fand ich allein schon optisch immer abolut spitze!


    Spontan nenne ich "Hard at play" von 1991 als mein Lieblingsalbum von Huey Lewis - was daran liegt, daß ich (nicht zuletzt aufgrund meiner späten Geburt) seine Musik mit dieser Platte kennengelernt habe (genau genommen durch ein "NDR2-Radiokonzert" von der entsprechenden Tour zur Platte.
    Ich glaube es war derselbe Gig, den es mittlerweile auch auf DVD gibt (Rockpalast Köln 1991) - kann mich aber auch irren, und es war ein anderer Gig der Tour, weil der NDR (damals?) ja auch selbst viele Konzerte mitgeschnitten hat. Jedenfalls wurden da auch einige Songs von "Hard at play" gespielt (besonders angetan hatte es mir damals "It hit me like a hammer", den ich auch heute noch super finde.) Und danach besorgte ich mir eben "Hard at play".)


    Und schon immer haben Alben, die ich von Bands/Künstlern zuerst hörte/kennen-/schätzenlernte meist auch heute noch nen "Stein im Brett". zB "Street Legal" von Dylan, "Long after dark" von Tom Petty und "Too low for zero" von Elton John, die allesamt gemeinhin ganz sicher nicht als deren "beste" Werke gelten, sie bei mir bzw in meiner Rangliste (wenn ich sowas hätte) nach wie vor mit ganz vorne sind. Und so eben auch "Hard at play" von Huey Lewis.


    Das hat zwar alles zeitlich nicht direkt mit den 80ern zu tun, aber da komme ich jetzt zu ;)
    Ich habe und schätze auch Lewis' andere Platten sehr, zur Zeit v.a. das Debüt von 1980.


    mutzelkönigs neue "Serie" finde ich jetzt schon bestens und freue mich auf die nächste Folge!


  • Und schon immer haben Alben, die ich von Bands/Künstlern zuerst hörte/kennen-/schätzenlernte meist auch heute noch nen "Stein im Brett". zB "Street Legal" von Dylan, "Long after dark" von Tom Petty und "Too low for zero" von Elton John, die allesamt gemeinhin ganz sicher nicht als deren "beste" Werke gelten, sie bei mir bzw in meiner Rangliste (wenn ich sowas hätte) nach wie vor mit ganz vorne sind. Und so eben auch "Hard at play" von Huey Lewis.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Bei mir verhält es sich ähnlich mit "The Game" und "Hot Space" von Queen, sowie "Big Generator" von Yes.
    Alles Alben, die bei den Fans der Gruppen sicher nicht die meiste Zustimmung haben, mir aber besonders wichtig sind, weil sie meinen ersten Zugang zu deren Musik darstellten.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Huey Lewis & The News SPORTS strotzt nur so von gutgelaunten Hits. Mein Lieblingssong wurde hier nicht erwähnt, daher achtet auch mal auf "If This Is It".


    Ich kam auf Huey Lewis, weil er auf dem Album SOLO IN SOHO von Phil Lynnott (Thin Lizzy) Mundharmonika spielte und diesen Song auf seinem Album PICTURE THIS selbst coverte: "Tattoo (Giving It All Up For Love)".

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Kapitel 2: Deutsche Wertarbeit in Philadelphia

    ODER

    The Hooters


    Auf unserer Reise durch die bunte Vielfalt der Musik der Achtziger werden wir dem einen oder anderen Geburtstag und Jubiläum begegnen. Heute müssen wir dafür sogar ins vorletzte Jahrhundert zurück reisen. Dort gründet im Jahre 1857 Matthias Hohner in Trossingen (Baden-Württemberg) die Firma Hohner. Als Produzent hochwertiger Musikinstrumente macht sich das Unternehmen vor allem mit Mundharmonikas und Akkordeons weltweit einen Namen, entwickelt aber z.B. auch Instrumente wie das durch Stevie Wonder berühmt gewordene Clavinet (zu hören in SUPERSTITION). Als man 1957 mit der Melodica ein völlig neues Blasinstrument auf den Markt bringt, ahnt vermutlich niemand, dass die Strahlkraft dieser kleinen Tröte (und das soll überhaupt nicht despektierlich klingen, denn ich besitze selbst eine) so groß ist, um zum Namenspaten einer amerikanischen Rockband zu werden. Doch genau dies geschieht.


    1980 wird in Pennsylvania unter Federführung der beiden Musiker und Songwriter Eric Bazilian und Rob Hyman die Band The Hooters gegründet. The Hooters erweisen nicht nur im Bandnamen der Melodica ihre Referenz, sondern setzen diese auch in exponierter Weise in ihren Songs ein. Sehr schön hören kann man das im Intro des vielleicht schon besten Songs der Band AND WE DANCED, den sich die Melodica nur mit einer Mandoline teilen muss.


    Neben Stilmitteln aus irischem Folk nebst passendem Instrumentarium würzen die Musiker ihren klassisch-erdigen Rock auch mit Elementen aus Reggae (ALL YOU ZOMBIES) und jeder Menge Popappeal (WHERE DO THE CHILDREN GO). Dadurch avanciert insbesondere das zweite Album NERVOUS NIGHT (1985) zu einem gut durchhörbaren Aushängeschild der Band. Kurioserweise werden die größten Erfolge aber nicht von den Hooters und der Songschmiede Bazilian-Hyman errungen, sondern in Einzelarbeit erreicht. Rob Hyman schreibt zusammen mit Cyndi Lauper 1983 den Nr. 1-Hit TIME AFTER TIME für Laupers erstes Album (übrigens produziert von Freund und Hooters-Produzent Rick Chertoff), während Eric Bazilian als Autor von Joan Osbournes ONE OF US (1995) seinen größten Erfolg feiert. Hier darf Rob Hyman dann immerhin als Drummer (!?) mitmischen.


    Als Band bleiben The Hooters auch in der zweiten Hälfte der Achtziger besonders in Europa mit dem Album ONE WAY HOME (1987) und den Singles JOHNNY B. und SATELLITE weiter auf Erfolgskurs.

    Der ganz große Durchbruch ist den Musikern in Deutschland bis heute nicht gelungen.

    Doch halt! So ganz stimmt das nicht. Vor etwa einem Jahr höre ich aus dem Kinderzimmer meines 7-jährigen Sohnemanns eine mir wohlbekannte Melodie aus vergangenen Tagen. Nicht einmal, nicht zwei Mal. Nein, gefühlt stundenlang spielt er denselben Song, der ihm offenbar besonders gut gefällt. Es ist ALL YOU ZOMBIES von den Hooters – nun ja, nicht ganz. Es ist die deutsche Coverversion von Santiano mit dem Titel BIS IN ALLE EWIGKEIT (WALHALLA). Das zugehörige Album landet in Deutschland auf Platz 1.


    Weitere Recherchen ergeben, dass dies nicht der erste Hooters-Titel ist, den Santiano eingedeutscht haben (auf dem Vorgänger werden 500 MILES zu 500 Meilen).

    Am Ende können wir also beruhigt feststellen, dass sich hier ein Kreis schließt. Was 1957 in Deutschland beginnt und dann über den großen Teich schwappt, fließt irgendwann als leicht gebrauchte Brühe wieder zurück zu uns. Der Firma Hohner wird das egal sein. Sie befindet sich seit einiger Zeit zu hundert Prozent im Besitz der taiwanesischen KHS-Group. Unabhängig davon: Alles Gute zum 60. Geburtstag, liebe Melodica!


    Definitives Lineup:

    Eric Bazilian – vocals and guitar

    Rob Hyman – vocals and keyboards

    Andy King – bass and vocals

    John Lilley – guitar

    David Uosikkinen – drums


    Gegenwart:

    Die Band tourt immer noch regelmäßig (mit Schwerpunkt Europa) und mit Bazilian, Hyman, Lilley und Uosikkinen wurde das bekannteste Lineup weitgehend erhalten.


    Weiterhören und Ansehen:

    All you zombies

    https://www.youtube.com/watch?v=2LE0KpcP05I

    And we danced

    https://www.youtube.com/watch?v=zB1Q-PfUvN0

    Satellite

    https://www.youtube.com/watch?v=RVXjBMK3EkI


    Für die ganz Harten:

    Bis in alle Ewigkeit (Walhalla)

    https://www.youtube.com/watch?v=_Qq4ZZKgIoE


    Lieblingsalbum:

    Nervous Night


    Demnächst:

    In Kapitel 3 von Meine Achtziger geht es um einen Doktortitel für gute Werbung.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

  • Ja, die Hooters!


    Die haben mir manch schöne und ausgelassene Stunde beschert. So richtig entdeckt habe ich sie jedoch erst in den 90ern, als sie als fleissige Arbeiter an vielen Festivals und in kleinen Hallen abgerockt haben. Das war jedes Mal Party total.


    Ich musste einmal miterleben, wie meine damalige Lieblingsband Runrig an einem Festvial direkt nach den Hooters auftreten musste. Runrig hatte nicht den Hauch einer Chance. Die Hooters hatten das Publikum weichgekocht und Runrig standen danach hilflos auf der grossen Festivalbühne und schafften es nicht mal im Ansatz das Publikum nochmals aufzuheizen.
    Bei den Hooters hatte man das Gefühl, dass sie einfach ihre Instrumente einstöpseln und loslegen konnten und sofort hatten sie das Publikum im Sack - auch an einem Festival, wo sie nicht als Headliner gesetzt waren, sondern irgendwann am Nachmittag raus mussten. Dafür habe ich sie sehr verehrt.


    Sie sind ja immer noch ab und an unterwegs. Ich würd mich jedenfalls freuen, mal wieder bei Ihnen abzufeiern.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Hallo Mutzel,


    erst einmal vielen Dank für deine Mühe, das ist eine wunderbare Idee. Daran ist absolut nix auszusetzen.


    Eine kleine Bitte habe ich aber doch:


    wenn es dir möglich ist, wäre ich - und einige andere vielleicht auch - über ein paar zusätzliche Zeilenschaltungen zwischen den Absätzen sehr dankbar. Das würde die Lesbarkeit des sehr interessant geschriebenen und lesenswerten Inhalts zusätzlich erhöhen. Danke! ;)

    Can you tell me where my country lies
    said the unifaun to her true love's eyes


  • wenn es dir möglich ist, wäre ich - und einige andere vielleicht auch - über ein paar zusätzliche Zeilenschaltungen zwischen den Absätzen sehr dankbar.


    Ich muss mal kurz nachfragen: Meinst du damit das Einfügen von Leerzeilen?
    Das kann ich in Zukunft gerne machen.:)

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

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    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

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  • Sie sind ja immer noch ab und an unterwegs. Ich würd mich jedenfalls freuen, mal wieder bei Ihnen abzufeiern.


    In der Schweiz hast Du 3x auf Festivals die Chance dazu...


    2017-05-18 Switzerland (CH) Luzern The Retro Festival
    2017-08-25 Switzerland (CH) Arbon Summerdays Festival
    2017-08-26 Switzerland (CH) Spiez Seaside Festival


    Ansonsten gibt es aber auch noch einige Konzerte in Deutschland...


    2017-06-22 Germany Worpswede Music Hall
    2017-06-23 Germany Bad Rappenau Blacksheep-Festival
    2017-06-24 Germany Lübbecke Sommerbühne
    2017-06-25 Germany Erfurt Gewerkschaftshaus
    2017-06-26 Germany München Muffathalle
    2017-06-28 Germany Karlsruhe Substage
    2017-06-29 Germany Geisenheim-Johannisber Schloß Johannisberg
    2017-06-30 Germany Pirmasens Quasimodo
    2017-07-01 Germany Miltenberg Beavers Open Air
    2017-07-02 Germany Dortmund Strobels
    2017-07-04 Germany Bad Zwischenahn Park der Gärten
    2017-07-05 Germany Hamburg Markthalle
    2017-07-06 Germany Düsseldorf Zakk
    2017-07-07 Germany Volkach Weinfestplatz
    2017-07-08 Germany Brilon Alme


    Ich werde in Bad Zwischenahn (etwa 20 Autominuten von hier) dabeisein.