• Offizieller Beitrag

    Hab grad ne Info bekommen vom Veranstalter der "Filmnächte am Elbufer" (wo es auch die KAISERMANIA gibt)


    Liebe Fans, danke für Eure Nachrichten, wir mussten selbst erst abwarten, bis es offiziell ist. Nun ist leider die offizielle Bestätigung gekommen:

    Das für 14. August geplante Konzert von Neil Young & Crazy Horse ist ABGESAGT. Aufgrund des Unfalls eines Band-Mitglieds sind alle Europa-Konzerte abgesagt, Dresden fällt leider darunter.

    Die Tickets können an den jeweiligen VVK-Stellen zurückgegeben werden, der Konzertveranstalter sucht zusätzlich nach einem Ersatztermin... Von Seiten der Filmnächte am Elbufer ist dazu zu sagen, dass dies für uns ein Schock und eine sehr traurige Situation ist. Selbstverständlich geht die Gesundheit der Bandmitglieder vor, aber ebenso selbstverständlich stimmt uns diese Absage unheimlich traurig, da sich alle im Team auf dieses Highlight gefreut hatten.

    Wir suchen nun zügig nach einer filmischen Ersatzveranstaltung für den 14. August und werden Euch auf dem Laufenden halten!

    Euer Filmnächte-Team

  • Poncho soll sich die Hand gebrochen haben


    Schade

    "Ich glaube, dass sich mein Standpunkt, nachdem ich die Band verlassen habe, nicht dramatisch geändert hat.(...).

    Aber ich bin immer stolz darauf, was ich tat und was sie taten"

    Peter Gabriel

  • Neil is back, zusammen mit Crazy Horse spielt er einige Europa-Konzerte und holt auch das 2013 in Dresden ausgefallene Konzert nach. Nach dem gigantischen Waldbühnen-Gig, dem ich in Berlin beiwohnen durfte, eine klare Empfehlung! Im Mainzer Zollhafen bin ich wieder dabei.

    Alchemy 2014, back in Europe, Neil Young & Crazy Horse

    12. Juli, London, Hyde Park, UK

    20. Juli, Ulm, Schwoerenfest Open Air

    25. Juli, Mönchengladbach, HockeyPark

    26. Juli, Dresden, Filmfest am Elbufer

    28. Juli, Mainz, Zollhafen

    Einmal editiert, zuletzt von Alex22 ()

  • Ich zurre das mal von den TV-Tips hier herüber, um dort nicht den Informationsfluß zu stören.


    Hm, und ich konnte damals nach dem Film viel besser nachvollziehen, weshalb es so schwer ist, sich mit der einen Hälfte von Amerika anfreunden zu können. Was ich hingegen nicht verstanden hatte, war der Umstand, daß Konzertbesucher ernsthaft überrascht waren bzw. teilweise gar die Fassung darüber verloren, daß vier Woodstock-Veteranen Bush Jr. als das bezeichnet haben, was er war, nämlich die verlogenste und peinlichste Socke, die jemals in diesem Land Präsident werden durfte.

    Young war damals eigens zur Europa-Premiere des Streifens zu den Filmfestspielen nach Berlin gereist, (wo er auf die Stones traf, deren Konzert-Film "Shine A Light" von Scorsese ebenfalls Premiere hatte, und sich wohl prima mit Charlie Watts verstand). Musikalisch gehört dieses Projekt sicher zu seinen weniger aufregenden, aber es schien ihm persönlich sehr am Herzen zu liegen.
    Auf der Pressekonferenz entgegnete er auf die Frage, ob er von den heftigen Reaktionen der Konzertbesucher insbesondere im Süden der USA enttäuscht sei, dies werte er eher als Erfolg, enttäuscht hätte ihn, wenn die Zuschauer gleichgültig geblieben wären. So gesehen…

  • Schön zu lesen, dass auch die Details der TV-Tipps wahrgenommen werden ;) Da will ich doch gleich mal antworten, damit hier keine Missverständnisse aufkommen. Im Ergebnis liegen wir - glaub' ich - gar nicht weit auseinander.

    Zunächst mal lasse ich mir meine Begeisterung für Neil Young von niemand nehmen, weder von irgendwelchen gefilmten Konzertbesuchern, noch von persönlich bekannten Amerikanern :)

    Nun zum Hintergrund meiner Bemerkung: Für meinen Arbeitgeber durfte ich vor einigen Jahren als kleines "Bonbon" sechs Wochen in den USA in unserer dortigen Rechtsabteilung arbeiten. Nichts liegt näher, als dass man sich auch über musikalische Vorlieben unterhält. Genesis kam überraschend gut an; lustigerweise fanden einige meiner Kollegen die Invisible Touch Tour genial - ohne vorher zu wissen, dass diese Tour und die Wembley-DVD auch meine persönlichen Highlights sind. Pink Floyd wurde ebenfalls von einigen Kollegen goutiert und sogar abends im Büro beim entspannten Prüfen von Verträgen gespielt.

    Bei Neil Young war es anders: Hier stieß ich mehrfach auf ausweichende Kommentare. "Hmm, na ja, sein Gitarrenspiel ist nicht schlecht..." war eine typische Antwort. Mir war bewusst, dass Neils politische Aussagen ein weites Spektrum abdecken. Von der Kritik an den Südstaaten über "Let's Roll" zu 9/11 bis zu "Let's impeach the president" mit dem Bezug zu Bush jr. Mir persönlich ging und geht es bei Neil Young in erster Linie um die Musik und seine Gitarrenkünste. Das sehen die Amerikaner, die ich kennen gerlernt habe, wohl etwas anders.

    Wir haben die Diskussion damals bei meinem ersten Besuch nicht weiter vertieft. Ich hatte vor meinem ersten USA-Trip den Ratschlag erhalten, mich bei politischen Diskussionen zurückzuhalten. Vorsichtshalber habe ich diesen Ratschlag mal beherzigt. Pearl Jam war in einigen Fällen übrigens bemerkenswerterweise konsensfähig, obwohl NY und PJ so viel miteinander zu tun haben.

    Zurück in Deutschland bin ich auf Déjà Vu gestossen und habe mir den Film vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen besonders interessiert angeschaut. Als ich die enttäuschten und teilweise wütenden Konzertbesucher und die Einflussnahme von Neil Young auf die Politik in den USA gesehen hatte, wurde mir klar, dass einige meiner Gesprächspartner Neil Young aufgrund ihrer politischen Einstellung einfach nicht mögen können.

    Ich will diese Ablehnung nicht gutheißen und mag wie Du, littlewood, auch eher die andere Hälfte der Amerikaner. Persönlich stehe ich also wohl eher den Demokraten als den Republikanern nahe. Als Europäer haben wir allerdings auch eine deutlich abweichende Sicht auf die Politik der USA als die Amerikaner und das gilt nach meiner Einschätzung sowohl für Demokraten als auch für Republikaner. Bei meinem zweiten längeren Aufenthalt in den USA wurde ich etwas mutiger und konnte ein paar Republikanern wenigstens das Eingeständnis entlocken, dass Bush jr. für die Aussendarstellung der USA beim Rest der Welt nicht gerade die vorteilhafteste Rolle gespielt hat. Bei zwei, drei grundsätzlich sympathischen Amerikanern kam ich an den Punkt, an dem ich mich gefragt habe, ob ich deren politische Einstellung als für mich so inakzeptabel bewerten soll, dass ich lieber Abstand nehme, oder ob ich das Thema Politik lieber ausblende und den Rest genieße. Ich habe mich für letzteres entschieden. Dazu ein nettes Detail am Rande: Bei einer längeren Autofahrt (mein iPod - im Shuffle Mode, aber mit viel Neil Young drauf - war angeschlossen) habe ich zu meinem Beifahrer augenzwinkernd gesagt, er könne ruhig die Skip-Taste drücken, wenn Neil Young kommt. Neil Young kam... und er hat's laufen lassen. Ich finde, die gegenseitige Toleranz hatte sich gelohnt.

    Ich hab' das jetzt einfach mal so ohne langes Nachdenken runtergeschrieben. Es handelt sich nur um persönliche und nicht repräsentative Erfahrungen. Also kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

  • Da habe ich ja was losgetreten. Aber nee, schön zu lesen.
    Ich muß zunächst gestehen, daß ich, wenn ich in der TV-Rubrik blättere, eigentlich mehr oder weniger nur die Details wahrnehme, da ich gar nicht fernsehe. Finde das aber trotzdem sehr löblich, mit welcher Regelmäßigkeit Du hier die Leute versorgst.

    Die Beschreibung Deiner USA-Aufenthalte wirkt auf mich sehr nachvollziehbar.
    Mit eigenen Eindrücken von Land und Leuten kann ich nicht aufwarten. Gelegentlich versorgt mich mein Neffe mit Reportagen aus erster Hand, wo von Begeisterung bis Grusel alles dabei ist. Mit genug Zeit und Geld reise ich da bestimmt mal hin, aber wenn ich grob überreiße, was sich so in etwa 30 Jahren an Bildern angesammelt hat, bin ich unterm Strich eigentlich ganz froh, Europäer zu sein. Das wird auch nicht unbedingt besser, auch ein schwarzer demokratischer Präsident wird dieses Land nicht in einem Zustand hinterlassen, den ich für erstrebenswert halte, da gebe ich mich keinen Illusionen hin. Neil Young wahrscheinlich auch nicht.

    Obamas Vorgänger hat seine Nation in einen Angriffskrieg ohne völkerrechtliche Grundlage geführt, der nach offiziellen Schätzungen etwa einer halbe Million Menschen den Tod brachte, und die Welt mit der vermeintlichen Begründung darüber nachweislich belogen. Daß sich da Young und Konsorten auf ihre alte Hippie-Tradition besonnen haben und dem anderen Amerika die Stimme ihres Protests verliehen haben, ist m.E. nicht nur richtig, sondern im Grunde folgerichtig.

    Im Kanadier Neil Young steckte auch immer ein Patriot. Seine Biographie ist durchaus geprägt von ambivalenten politischen Haltungen, ebenso wie sein musikalisches Spektrum sich über diverse Felder erstreckte, in die ich ihm nicht immer zu folgen vermochte. Gleichwohl strahlen sein künstlerisches Schaffen und sein gesellschaftliches Engagement ein deutlich wahrnehmbares Maß an Integrität aus, für das ich ihn sehr schätze. Ich glaube, in seinem Wesen ist er ein unbiegsamer Freigeist und Humanist.
    Künstler und Werk zu trennen, würde mir in seinem Fall besonders schwer fallen. Bezogen auf die Platte "Living With War", die der hier behandelten "Freedom Of Speech"-Tour zugrunde liegt, würde das auch nicht allzuviel Sinn machen. Musikalisch ist die eher schlicht gehalten, zieht man die message ab, bleibt da aus meiner Sicht nicht so viel Erinnerungswürdiges. Aber natürlich gibt es eine Menge Musik von Uncle Neil, wie Eddie Vedder ihn gerne zärtlich nennt, die auch losgelöst von großem Diskurs lebt.

    Abschließend möchte ich noch anmerken, daß ich das Überantworten der Skip-Taste in die Hände des Beifahrers für eine ausgesprochen generöse Geste halte, zu der ich keinesfalls bereit wäre. Also zumindest, wenn es mein Wagen wäre. Gastfreundschaft hat Grenzen.
    Meinungsfreiheit sollte allerdings möglich sein. Als mich vor einigen Jahren ein Atomtechniker freundlicherweise ein Stück durch Frankreich liftete, kamen wir im Zuge unserer unvermeidlich ausbrechenden, angeregt aber höflich geführten Debatte keineswegs zu lagerübergreifendem Konsens, dennoch wurde ich nicht aus dem Wagen geworfen und respektvoll verabschiedet. An die Musik erinnere ich mich aber nicht mehr.

    Wen's interessiert:

    Neil Young – Living With War (2006)
    CSNY – Freedom Of Speech-Tour 2006

  • Im Kanadier Neil Young steckte auch immer ein Patriot. Seine Biographie ist durchaus geprägt von ambivalenten politischen Haltungen, ebenso wie sein musikalisches Spektrum sich über diverse Felder erstreckte, in die ich ihm nicht immer zu folgen vermochte. Gleichwohl strahlen sein künstlerisches Schaffen und sein gesellschaftliches Engagement ein deutlich wahrnehmbares Maß an Integrität aus, für das ich ihn sehr schätze. Ich glaube, in seinem Wesen ist er ein unbiegsamer Freigeist und Humanist.


    Du sprichts mir aus dem Herzen! Besser kann man das nicht ausdrücken.