Eric Clapton


  • du glücklicher, wenn ich das lese wird mir fast schlecht weil ich nicht dabei sein kann. können nicht irgendwelche verwandten von dir mir ein ticket und ein flugticket schenken:rolleyes::huhu:

  • Setlist aus Düsseldorf war identisch mit Basel:


    01. Had To Cry Today
    02. Low Down
    03. After Midnight...
    04. ... Presence Of The Lord
    05. The Shape I’m In
    06. Glad...
    07. ... Well Alright

    08. Tuff Luck Blues
    09. While You See A Chance
    10. Key To The Highway
    11. Midland Maniac
    12. Crossroads
    13. Georgia on my Mind
    14. Driftin’ (akustisch)
    15. How Long Blues (akustisch)
    16. Layla (akustisch)
    17. Can’t Find My Way Home (akustisch)

    18. Gimme Some Loving
    19. Voodoo Chile
    20. Cocaine


    Encore:
    21. Dear Mr. Fantasy


    (Persönliche Highlights)



    Bericht


    Wie auch bei Peter Gabriel im März war das Datum etwas ungeschickt für mich als Schüler, wieder war eine Klausur betroffen. Diesmal nicht Mathe, sondern Deutsch. Die hab ich aber mitgeschrieben und bin gegen 14:30 losgefahren nach Düsseldorf.
    Zum ersten Mal alleine stundenlang über die Autobahn, aber das Navi hat mich direkt ins Parkhaus des ISS Dome gebracht, wo ich gegen 17:00 ankam.
    Parken kostet 5€, war einer der ersten. Dann hab ich mir die Arena von außen angeguckt, eine Currywurst gegessen und mich umgezogen, bevor ich gegen 18:15 wieder zur Arena gegangen bin, weil langsam der Einlass began.


    Ich hatte mich in der komplett bestuhlten Arena für einen Sitzplatz im Oberrang entschieden, 3. Kategorie, 75 €.
    Ich saß mittig rechts von der Bühne in der 1. Reihe hinter einer 1m hohen Plexiglasscheibe, die man im Dunklen aber entgegen meiner Befürchtungen nicht sah und somit war die Sicht eigentlich optimal, nur etwas weit weg.
    Der Sound war auch überraschenderweise ganz gut für ein Eishockeystadion.
    Steve Winwood's Gesang war teilweise etwas zu leise oder er zu weit weg vom Mikro und der erste Song, Had To Cry Today von Blind Faith, war etwas undifferenziert, aber danach war es gut.
    Die Band war in Höchstform. Clapton war 2008 in Wiesbaden schon für seine Verhältnisse gut drauf, aber gestern war er noch lockerer und hat sogar das Publikum begrüßt... auf Deutsch! Und vor dem Akustikblock hat er noch gesagt "It's good to be back at Düsseldorf!" ;)
    Musikalisch gesehen war er sehr inspiriert - Tolle Soli, meist länger als während des Madison Square Garden - Konzerts, und teilweise auch wesentlich geiler.
    Had To Cry Today hatte tolle Soli, Tough Luck Blues auch, und seine Gitarrenarbeit bei Midland Maniac und Georgia on my Mind war auch weltklasse - Dezent, aber absolut herausragend.
    Der Knaller des Abends war Hendrix' Voodoo Chile. Sowas hab ich noch nicht gesehen, eine Viertelstunde purer Wahnsinn. Solche Gitarrensoli hab ich auch von Clapton noch nicht gesehen, das war echt der Hammer. Auch die Lightshow war da genial, aber die war auch das ganze Konzert über wunderbar und effektvoll mit wenig Mitteln.


    Die Stimmung war um Welten besser als 2008 in Wiesbaden. Bereits nach dem ersten Song gabs ein Pfeiffkonzert, als hätten sie gerade die letzte Zugabe gespielt. Szeneapllaus gabs eigentlich in jedem Stück.


    Winwood und Clapton haben perfekt zusammen gespielt, speziell bei Voodoo Chile und im Unplugged-Teil.
    Steve Gadd hat weltklasse getrommelt, besser geht das nicht.


    Ich hab wieder viel gefilmt, ich lade das demnächst hoch und poste hier die Links.


    Nächster Stopp ist München :)


    Ach, war das gut gestern... :D

  • danke für den Bericht, wir sehn uns dann in Munich ;)
    wenn Du mit Claptons Deutschkenntnissen das "Dankeschön" meinst, das hat er schon öfter gemacht, nur halt in Wiesbaden nicht

  • München, 05.06.2010


    Bevor ich zum Bericht komme muss ich kurz zur 2008er Tour ausholen als ich Eric in Wiesbaden sah. Dort und auf dem Münchner Könipgsplatz (also auch dem Ort des jetzigen Geschehens) waren die Sitzplätze VOR den Stehplätzen. Von München gab es viele negative Berichte darüber das das Publikum sehr schlecht war und die Stimmung sehr darunter litt, was in Wiesbaden dann (trotz eines klasse Konzertes!) nicht anders war. Warum bin ich also diesmal ausgerechnet auf den Königsplatz gefahren? Dank Saalplan wurde klar das dieses Mal die Stehplätze vor der Bühne sind, generel war das Konzert eines der wenigen (wenn nicht sogar das einzige) welches Sitz- und Stehplätze hatte. Zumal das Konzert am Wochenende stattfand war es natürlich terminlich super gelegen. So machte ich mich auf zum Königsplatz wo ich dann auch beim Warten mit ein paar Fans ins Gespräch kam und auch GgEeNnEeSsIiSs wieder traf. Das Wetter war perfekt und wir kamen auch alle in die erste Reihe, nach dem Disaster von Wiesbaden wollte ich das auch umbedingt. Der Witz war beim Einlass das wir hätten einfach ein paar Meter rennen müssen um an die Bühne zu gelangen, wenn man den Weg nicht mit einem Band zugemacht hätte. So ließ man uns erst mal um den Stehplatzbereich außenherum laufen und dann hinein, warum wundert mich das garnicht?
    Die Bühne war zwar hoch aber man konnte alles gut sehen, manchmal hatte man halt eine Kamera vor dem Auge wenn man Steve Winwood an der Orgel betrachten wollte, aber darüber sehe ich mal hinweg, zumal er auch bei einigen Songs Gitarre gespielt hat und auch am Klavier war die Sicht sehr gut.
    Nach ca 90 Minuten warten vor der Bühne (welche den Fans sehr gut Schatten spendete) kam dann auch (was mich vor allem für München sehr überraschte, nachdem Depeche Mode letztes Jahr fast nichts vom Publikum kam) Stimmung auf. Die Menge rief "Eric Eric" oder "Stevie Stevie" und um 20:15 kam die Band dann auch auf die Bühne. Eri cbegrüßte die Leute sogar mit einem "Guten Abend", was für Eric ja schon nicht üblich ist, und man legte los.


    Had To Cry Today
    Der erste Blind Faith Song (die Band welche Eric und Steve Ende der 60er mit Drummer Ginger Baker und dem mittlerweile verstorbenen Bassisten Rick Gretch ein Album lang hatten) lies den Platz direkt erbeben. Hier war schon klar was für ein spezieller Abend das wird. Der Sound war glasklar. Keyboarder Chris Stainton brachte die Hammond Sounds da Steve Winwood bei den ersten beiden Nummern Gitarre spielte. Drummer Steve Gadd (alleine das war schon ein Grund hinzufahren) erzeugte einen Klang wie ich ihn selten von einem Schlagzeuger gehört hatte. Hier gab es auch direkt Gitarrensolos von Eric wo man nur noch staunen konnte. Was für ein Opening!


    02. Low Down: Eine schnelle Bluesnummer welche von beiden gesungen wurde und auch weiter Stimmung verbreitete.


    03. After Midnight: Von Erics erstem Soloalbum. Zu Beginn verhaspelte er sich kurz im Text, that's live. Klasse Version.


    04. Presence Of The Lord: Blind Faith Nummer2, einer meiner ersten Songs den ich hörte als ich mich vor ungefähr 10 Jahren mit Claptons alten Sachen begann auseinander zu setzen. Im Gegensatz zur Studioversion sangen beide, damals war es nur Steve.


    05. Glad: Ein Instrumental von Steve Winwoods Band "Traffic" welche er vor und nach Blind Faith hatte. Eric konnte hier wieder glänzen. Es ging direkt in den nächsten Song über.


    06. Well Alright: Blind Faith Nummer3. Habe es noch nie so klasse gehört, Steve Gadd ist aber auch ein Groover. Die Backgroundsänger werteten es zusätzlich noch auf.


    07. Tuff Luck: Ein Blues, da scheint Eric ja immer besonders. Wieder gab es Erics rauhe Stimme sowie bluesige Solos zu bewundern.


    08. While You See A Chance: Mein Geheimfavorit. Ich kannte es nur in einer Coverversion von Joe Cocker nd hatte vorm Konzert mal kurz in Steves Studioversion reingehört. Aber was sie im Konzert daraus gemacht haben, die Nummer hat gerockt ohne Ende. Eric hat sogar im Hintergrund mitgesungen.


    09. Key To The Highway: Ein schneller Blues der Stimmung machte.


    10. Midland Maniac: Wieder eine Winwood Nummer. Sie kam komplex daher und hatte verschiedene Teile, auch eine Art Reggae Part war dabei. Gerade dieser Teil groovte richtig.


    11. Crossroads: Back to the Cream Days. Es wurde die Mid-Tempo Version gespielt welche auch in den 80ern Erics Konzerte eröffnet. Kam auch super rüber. Am Anfang stimmte Clapton kurz seine Gitarre worauf die Fans laut lachten :D


    12. Georgia On My Mind: Im Gegensatz zur Live DVD von 2008 brachte Steve es nicht alleine sondern mit kompletter Band. Eric spielte sitzend die E-Gitarre.


    13. Driftin': Der Akustikteil begann. Eric sitzte vor dem Mikro und sprach "the last time I was here it rained, this time we have better weather, and better company too", und jeder der von dem 2008er Konzert gelesen hatte wusste was Eric mit "better company" meinte. "Driftin" wurde als langsamer Akustikblues dageboten. Nach den ersten 11 Songs wurde es da auch Zeit für.


    14. How Long: Entspannt ging es, Steve wechselte zur Akustikgitarre, weiter mit einem alten Bluesstück welches Eric 1994 auf "From The Cradle" aufleben lies. Lustig die Situation als Eric eine andere akustische Gitarre gebracht bekam und erst nur vor sich hin guckte und erschrak als der Roadie neben ihm stand :D


    15. Layla: Viermal bekam ich die Ursprüngsversion, nun zum ersten Mal die Akustische. Die Leute sangen mit und Steve spielte das Gitarrensolo. An dieser Stelle sei gesagt das Steve ein sehr unterschätzter Gitarrist ist.


    16. Can't Find My Way Home: Kommt im Akustikgewand auch klasse zur Geltung, am Ende legte man noch eine Schippe drauf.


    17. Gimme Some Lovin': Der Spencer Davis Group Hit wurde ein paar Konzerte zuvor ins Set mit aufgenommen, was mich sehr gefreut hat. Von den zwei "großen" Hits (der andere ist "Keep On Running") gefällt mir dieser doch viel besser und brachte die Fans zum feiern. Das Ende war ausgedehnt und hätte ruhig noch länger gehen können.


    18. Voodoo Chile: War das Konzert bis hier hin schon ein Erlebnis setzten sie mit dem Hendrix Klassiker (Steve Winwood hatte auf dem Original ja auch mitgewirkt) die Krone auf. Über 15 Minuten gab es Solos von beiden zu hören. Im Refrain strahlte weißes Licht hervor und Eric war in Trance. Steve nahm dann auch sorichwörtlich seine Orgel auseinander. Steve Gadds Groove alleine bebte schon, alleine die Bassdrum. Von allen Clapton Konzerten welche ich bisher gesehen habe war das wohl der geilste Moment. Am Ende wurden alle ganz leise bis der Rhythmus aufhör und Clapton immer lauter wurde.


    19. Cocaine: Zum Ende gab es dann noch einen von Claptons Hits zu hören, wie auch "After Midnight" stammt "Cocaine" aus der Feder von J.J. Cale. Keyboarder Chris Stainton (der, wie auch Bassist Willie Weeks, sehr songdienlich spielte) schloss den Song mit einem ausgedehnten Solo ab.


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    20. Dear Mr. Fantasy: Ziemlich gewagt eine Traffic Nummer am Ende zu bringen. Aber die Rechnung ging auf. Irgendwie passte so eine Ballade auch am besten ans Ende. Nocheinmal gab es feine Solos, am Ende wurde die Nummer schneller als Eric und Steve sich mit dem solieren abwechselten und schließlich das Konzert zu Ende ging. Die obligatorische Verbeugung brachte nochmal den verdienten Applaus und lies alle merken das ein ganz besonderer Abend zu Ende ging.



    ... Was soll ich sagen? Wir waren alle sprachlos. Das es so geil wird hätten wohl die wenigsten geglaubt, auch diejenigen welche schon Clapton live gesehen haben oder die DVD mit Winwood kannten. Die Band war super drauf und mussten oft grinsen wegen der super Stimmung. Ich weiß nicht mehr ob es Steve Gadd oder Eric war aber einer der beiden machte einen Fehler als sie sich nur ansahen und grinsten. So entspannt habe ich Eric noch nie gesehen. Danke Eric, danke Steve und die gesamte Band für diesen geilen Abend!


    GgEeNnEeSsIiSs: Viele Grüße, hoffe bist gut heimgekommen :)

    Einmal editiert, zuletzt von drumdani ()

  • @drumdani:


    Danke für Deinen ausführlichen Konzert-Bericht. Sehr gut geschrieben.
    Ich war auch bei dem Konzert (auch im vorderen Stehplatz-Innenbereich) und kann Dir bei vielen Dingen nur zustimmen.
    Es war wirklich ein tolles Konzert. Vollblut-Musiker in bester Laune, geiles Wetter, das Pubilkum war nicht schlecht, teilweise aber auch ein bischen verhalten.
    Es herrschte eine Art "faszinierendes Zuhören und Genießen", wobei das Pubilikum ein gutes Gespür hatte und die Solos zu Ende spielen ließ, ohne dazwischen zu klatschen.

    Du hast eigentlich alles sehr gut geschildert und auf den Punkt getroffen, aber eines würde mich noch interessieren: Wieso war eigentlich Steve Gadd als "drummer" anwesend und nicht Ian Thomas?

  • Yeah :) Vielen Dank für das Video, war ein geniales Konzert am Samstag, da ist jede Erinnerung recht. Qualiät ist super :topp:


    Can't find my way home war mein persönliches Highlight - aber das liegt vermutlich an mir, ich liebe dieses Lied.

  • War am 03.06. in HH dabei. War aber in der Halle, komplett bestuhlt. Zuerst auch sehr verhalten, aber bei Cocain der Run an die Bühne.


    Kein einziges Stück wurde angesagt, beide haben sich die Gitarren umgehängt und dann ein Kracher nach dem Anderen.


    Zwischendurch dann doch der Kommunikationswahn eines EC, er wäre ja schon öfter in HH gewesen (sogar den Zoo kenne er), aber Steve wohl zuletzt 1963.


    Und dann dieses Georgia On My Mind - ein Schauer nach dem anderen läuft mir noch jetzt über den Rücken. Das Stück ist glaub auch von 1930 oder so, keiner kriegt es so hin wie Mr. Winwood - Respekt.


    Und Steve Gadd an den Drums, der Mann steht über den Dingen: wer auf dieser Welt trommelt besser?


    Für mich eines der schönsten Konzerte, aber mit 2 Stunden 10 Minuten gefühlt viel zu kurz.

    Manche Menschen sind zum komponieren geboren, andere spalten das Atom.