The Abacab Experience...

  • Man kann sicher verschiedene Genesis-Fans nach dem 'wichtigsten' Album fragen und man wird da ganz sicher mannigfaltige Antworten erhalten.

    ... und das Christian für das Album schon seit Jahren die Werbetrommel rührt, ist ja auch bekannt. ;)

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Zunächst einmal ist Abacab natürlich kein Trespass. Aber das ist nicht schlimm, eine Scheibe Brot mit Butter, Salami und Käse ist auch kein fünf Gänge Menü und trotzdem sehr lecker im Mund. Abacab rückt indes immer weiter vor in meiner Liste der mir liebsten Genesisalben. Die Wucht vom Dodo wurde ja bereits erwähnt, aber auch das feine Klanggespinst eines Who dunnit soll hier nicht unerwähnt bleiben. Diese zarten, pastellfarbenen Töne, die feengleich durch die Luft schweben und jeden am Herzen rühren der auch nur mal in der Nähe von Musikgeschmack gestanden hat. Ein Triumph der Menschheit. Kein so großer wie Stagnation, aber das schrieb sich ja auch selbst.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ich fange hier gar nicht erst an zu schwärmen sonst bin ich wieder der "Man on the corner"

    Aber Abacab höre ich beim Warmmachen (Kampfsport) jeden zweiten Tag. ;)

  • Abacab ist nur im Sinne der Trendwende und den Mut den sie hatten " balls" ein " wichtiges" Album.

    Wird ja immer wieder gesagt. Doch wenn man diesbezüglich mal genau hinhört, ist natürlich "Who Dunnit?" ein absolutes Experiment, aber ansonsten? Okay, der Mut zur extremen Einfachheit bei "Keep It Dark" sowie die Bläser bei "No Reply At All".

    Der Rest hätte stilistisch mehr oder weniger ähnlich auch auf Vorgängeralben (allen voran "Duke"; auf der mit "Misunderstanding", "Please Don´t Ask" und nicht zuletzt dem Drumcomputer schon einiges an für Genesis unüblichen Neuerungen auftauchten) veröffentlich werden können - also immer im Rahmen des Genesis-Kosmos´, wo sich im Gegensatz zu anderen Bands ohnehin nur sehr wenig wirklich wiederholt hat.

    Es ist wohl eher der knallige, für damalige Zeit sehr moderne Hugh Padgham-Sound, der die Platte vielleicht so anders wirken ließ (womit sie aus meiner Sicht auch heute noch überragend klingt).


    Das soll überhaupt nicht negativ rüberkommen - ich mag das Album, und "Dodo", "Abacab" und "Me And Sarah Jane" zählen für mich immer noch zu den vielen Highlights der Band-Geschichte. Aber dass ständig von einem riesigen Experiment geschrieben wird, erschließt sich mir nicht (im Übrigens auch nicht Tony Banks, der darauf bezogen zum Beispiel "Wind & Wuthering" mit den vielen Instrumentalpassagen und unterschiedlichen Stilen als sehr viel gewagter ansieht).

  • Ich würde insoweit mitgehen, daß es das wichtigste Album der Dreierbesetzung ist. Aber in der Fünfer- oder auch Viererbesetzung gibt es da für mich andere Favoriten

    "Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?"

  • Zitat von Virgil

    Es ist wohl eher der knallige, für damalige Zeit sehr moderne Hugh Padgham-Sound, der die Platte vielleicht so anders wirken ließ (womit sie aus meiner Sicht auch heute noch überragend klingt).

    Wobei Abacab von den Alben mit Padgham mir noch am unknalligsten und am wenigsten (wenn überhaupt) bonbonhaftig klingt. Es war damals für mich tatsächlich ein Aha-Erlebnis zu erfahren, dass er Produzent war.


    Wegen Experimentierfreudigkeit:


    Ich habe noch nie verstanden, warum dies ein alleinstehendes Qualitätsmerkmal sein soll. Nicht, dass ich etwas gegen musikalische Experimente habe, aber wenn das Ergebnis Dreck ist (und das ist bei who dunnit definitiv nicht der Fall, man denke nur an die wundervollen Harmoniegesänge) hilft es auch nix, wenn das ganze mit Schweineblut auf Kartoffelschalen geschrieben wurde.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.