GENESIS vs. PHIL COLLINS

  • Also, warum habe ich mich für diesen Thread entschieden?
    Mein Einstieg war Collins' "But Seriously.." Album. Über ihn kam ich zu WCD und all die anderen Sachen, sei es M&The Mech., RW oder GENESIS' lange lange Vergangenheit. Doch je tiefer ich in Genesis' und Co eindrang desto weniger fing ich an Phil zu mögen.
    Genesis - klar strukturierte Pop- und Rockmusik, mithin mit einigen schönen Balladen. (Fading Lights...) Dabei zog mich vor allem das Melodiöse an GENESIS in den Bann. Dagegen klingt bei Phil alles sehr einfach und banal, die Stimme steht im Vordergrund, nicht die Melodie.
    Bis auf wenige Stücke, hauptsächlich von BS höre ich von ihm gar nix mehr, dagegen verliert GENESIS nichts an seiner Faszination, ein Mythos eben. Habt ihr solche Gedanken auch? Oder wie steht ihr zu PC und GENESIS im Verlaufe eurer "Fanzeit"? Komischerweise ist aber Phil am Bekanntheitsgrad bedeutend höher als GENESIS, vor allem wenn man die Konzerterfolge betrachtet, wo dann GENESIS schon mal als "GENESIS mit Phil Collins" angekündigt wurde...

  • Naja ich kannte ja als erstes die We can't dance und hab mir aber von meinen Eltern Phil Collins zum Geburtstag gewünscht. Es gab die Face Value und ab da war ich Phil Fan. Es war auch nicht so förderlich, dass meine 2. Genesiskassette die Foxtrot war - das hat mich im Alter von 9 oder 10 ziemlich überfordert...
    Nunja aber im Laufe der Zeit wurde ich richtiger Genesisfan und gewann immer mehr Abstand zu Phil Collins. Nicht falsch verstehen, ich find Phil echt klasse, aber irgendwie finde ich bei Genesis mehr das, was ich hören will...


    Also Phil ist toll, aber Genesis sind die Besten. Während ich Phil nur selten und ausgewählt höre, läuft Genesis bei mir ständig und auch wenn der Schwerpunkt schon bei 1970 - 1977 liegt - da mag ich irgendwie alles (ABACAB rulz :D )

    Smokey, wir sind hier nicht in Vietnam, wir sind hier beim Bowling, da gibt es Regeln.

  • ja, das ist ein ständiger Zwiespalt der einen begleitet. Klar, Phil ist schon ok, der sicherlich beste aller Schlagzeuger, eine unverwechselbare Stimme und ein guter Live-Performer.
    Aber ich stimme zu, was die Alben nach "... but seriously" angeht. Nichts gegen Phil, aber es war definitiv ein Fehler sich von Genesis zu lösen nach der WCD.
    Seine Soloprojekte sind zu weich, zu allgemein geworden. Es mag der Masse ja besser gefallen, aber ich würde ihn lieber integriert innerhalb von Genesis wiedersehen (ob "nur" als Schlagzeuger, neben Peter als Sänger oder wie gehabt beides).
    Ja, die Genesis-Scheiben, haben mehr "das gewisse Etwas" als seine Solo-Alben. Wobei ich Phil´s 80er Scheiben durchweg "liebe".

  • Ihr umschreibt es schon recht gut. Phils Stücke sind einfach strukturiert, eingängig und zum Teil richtige kleine Ohrwürmer. Man findet unmittelbar Gefallen dran.
    Das ist ja auch der Grund für den grossen Erfolg. Da kommt wirklich jeder mit.
    Aber wehe so ein Hit läuft mehrmals täglich am Radio!
    Ich habe seine erste Platte am Liebsten. Da war noch am meisten Abwechslung und Komplexität drin und in the Air tonight ist schlichtweg genial.
    Wenn ich in der Stimmung bin höre ich gerne Phil, aber einmal durch genügt. Dann muss was anderes drauf.
    Genesis dagegen ist ganz anders - vor allem die vor 1977 Stücke. Da kann ich eine Scheibe den halben Tag rauf und runter spielen ohne irgendwelche Abnützungserscheinungen zu haben und dabei habe ich die all die Jahre immer und immer wieder aufgelegt und gehört und gehört und gehört ... und ich flippe immer noch.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • mir ist in den letzten 2-3 Wochen aufgefallen, das Phil Collins und vorallem Mike and the Mechanics sehr gerne bei WDR2 als "Opener" gespielt werden. Irgendwie kann man das Radio anmachen wann man will, wenn man in einer Stunde hin und herschaltet findet man immer was von denen. Ich find´s ja nicht schlimm, aber das ist halt die "leichte Kost", es fehlen halt die komplexen Arrangements.
    Aber gut, ich warte dann mal weiter auf den Tag, an dem auf WDR2 zB "can utillity and the coastliners" einfach so im Mittagsmagazin läuft *lach*

  • Es ist ja schon ein halbes Wunder wenn die wieder mal "Carpet Crawlers" bringen!

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Helge, ich glaube, dass es vielen (schätzungsweise über 50 Prozent aller hier im Forum beteiligten User) Genesis-Fans so geht. Das kannst Du ja auch im Thread nachlesen, wo es darum geht, wie die Mitglieder hier zu Genesis gekommen sind. Bei mir sieht es nicht anders aus. Die meisten Menschen sind, wenn sie sich noch nicht allzu intensiv mit Musik beschäftigt haben in ihrem Leben, zunächst einmal für die eher eingängigeren Stücke zu begeistern. Es ist ja auch wesentlich weniger anstrengend, einen Song zu hören, bei dem man nicht groß auf Nuancen achten muss, um ihn trotzdem nach dem ersten Hören direkt im Kopf (und auf den Lippen) zu haben. Und dies macht Phils Musik einfach wesentlich "komfortabler" für Einsteiger. Hinzu kommt, dass die meisten die Phase des "Einsteigens" mit relativ jungen Jahren erreichen, in der sicherlich kaum einer bereits so "kopflastig" ist, dass er sich schon direkt für die progressiven, verschachtelten und eher unmelodiösen Dinge interessiert. Viele Menschen kommen auch nie über diese Phase des "Einsteigens" hinaus. Dies sind dann die, die auf die Frage "welche Art von Musik hörst Du?" Antworten wie "dies und das" oder auch "was gerade im Radio kommt!" geben (was ich schade für sie finde, dies aber auch nicht verurteilen möchte! An dieser Stelle ist mir wichtig zu erwähnen, dass diese Personen bei weitem nicht "weniger Intellekt" besitzen müssen. Auch umgekehrt dürfte es Leute geben, die ständig nur "Prog" hören, sich für einen geistigen 8000er halten und trotzdem auch den zweiten Vornamen "Tumb" haben könnten! :rollen: ). Diejenigen, die auf diese Frage die eher "typischen Mainstream-Künstler/Gruppen" wie eben auch Phil nennen, haben m.E. jedoch schon eine weitere Stufe erreicht, denn sie haben sich bereits für etwas Spezielles entschieden und haben ein Interesse daran, von diesem möglichst viel zu hören. In dieser Stufe warst Du wohl, als Du Dir dann die "We Can´t Dance" und damit eben Dein erstes Genesis-Album gekauft hast. Dass Du Dir daraufhin alle anderen Alben zugelegt und die (ich vermute es mal) Stücke der 70er und frühen 80er dann sogar besser gefunden hast - dies spricht einfach dafür, dass Du zu dieser Zeit Neuem aufgeschlossen gegenüberstandst und eben auch bereit warst, Dich auf Musik zu "konzentrieren", statt sie nur einfach nebenbei zu hören. Lange Rede, kurzer Sinn - ich denke, Du beschreibst einfach den Lauf der Dinge in Bezug auf den Genesis-begeisterten "Otto Normal-Fan" ;) .

  • @ Jan, nööö
    ich preferiere eher die 90er und 80er, finde aber auch DUKE und ATOTT echt stark.
    Jan, ich glaube das hat auch weniger mit Einstieg zu tun sondern vielmehr mit der Musikstruktur. Daß Phil's Musik einfacher ist, daran besteht kein Zweifel... Ich denke weiterhin, daß einfach die Symbiose zwischen Banks/Collins/Rutherford (und früher noch Hackett/Gabriel dazu) die perfekteste war die es je gab. Collins solo ist einfach Herzschmerz. Aber das ist viel zu seicht und textlich a) billig und b) schon Tausend mal durchgenommen. Ich plädiere da mal für Herma :lol:
    Mit wem "symbioste" eigentlich Phil auf den neueren Alben??
    Ich würde mich auch nicht als "Otto-Normal-Fan" :motz: betrachten, sondern Dich eher als "Ultra" :topp:
    Wie dem auch sei, ich bin zwar Fan aber sind nicht Fans auch dafür da die Musik ihrer Lieblinge zu kritisieren?
    Wie dem auch sei. Fragt man 100% Leute kennen 90% Phil Collins, aber nur ca. 60% GENESIS schätze ich mal wa? Ich bin der Meinung PC hat seinen Zenit schon lange überschritten. Dazu haben vor allem seine schlechten letzten Alben beigetragen... Ich war damals sehr enttäuscht als "Both Sides" rauskam. Okay, es war in Ordnung daß es anders war als BS. Aber warum musste er alles alleine machen?? Songs wie "We Fly So Close" klingen sehr privat. Das ist okay, aber es fehlen die genialen Arrangements, die perfekten Fade In-s / Out-s. Und gedubbte Stimmen z.B. bei "Everyday" finde ich einfach zum :kotz:
    Warum kein netter Chor? Mit wem auch immer. Warum läßt er sich bei der Produktion nicht helfen. Bei "Both Sides Of The Story" hört man sogar Stuhlknarren am Anfang. Ich meine "privates Album" schön und gut, aber ich finde es war letztendlich nur noch Einheitsbrei. Ab da gings (leider) bergab. "Dance Into The Light" - Der größte Schwachsinn aller Zeiten. 2 gute Nummern reißen das Album nicht raus. von GENESIS, aber auch nicht von RW oder M&The M kann man sowas einfach nicht behaupten...

  • @Helge: Ich meinte eigentlich uns alle hier als "Otto Normal-Fan" (also in Bezug auf dieses Forum hier. Und dies eben keineswegs mit einem negativen Touch versehen!) und möchte keinerlei Unterschiede á la "der und der ist der größere Fan!" ziehen.
    Und: Klar können Fans auch die Musik ihrer Lieblinge kritisieren (ich mache es hier und da doch selbst gerne)!!! Hast Du irgendwas in meinem Beitrag so interpretiert, das von dieser Sichtweise abweicht?
    Wir sind im Grunde bei sehr vielem hier einer Meinung. Auch ich finde, dass Phils Musik nicht nur allgemein "einfacher" ist als die von "Genesis" (so geht es allerdings etwa 99% aller Gruppen/ Künstler ;) ), sondern auch, dass sie im Laufe der Jahre immer anspruchsloser und schwächer wurde. Das einzige, was ich nicht so sehe, ist die Geschichte mit der "Both Sides". Hier fand ich es sehr lobenswert und Phil-unlike, dass er auch mal (produktionstechnische) Schwächen zeigte, was einerseits zwar auch schwache (viele Keyboards, die er wohl mit der Nase eingespielt hat...), andererseits aber auch starke (und hierzu zählt für mich eben gerade das Stuhlknarzen zu Beginn der Platte!) Momente. Jedenfalls muss ich zugeben, dass ich Genesis´ "We Can´t Dance", wenn sie nicht die drei tollen Songs (muss ich sie überhaupt nennen... wir sind uns doch alle einig, oder?! ;) ) beinhalten würde, auf eine Stufe mit der "Both Sides" stellen würde... also guter Durchschnitt, nicht mehr... AUCH bei Genesis kommt/ kam so etwas (leider) meiner Meinung nach vor. (Ausnahmen bestätigen die Regel! ;) )

  • Also ich bin auch wie Helge über das "but seriously"-Album Phil Collins-Fan geworden. Zu der Zeit, war er ja nun wirklich auch das "non plus ultra". Als es danach in der Presse hiess, Phil Collins ist wieder mit Genesis zusammen, wusste ich erstmal gar nicht, dass es eine Band namens Genesis gibt. **schäm**


    Durch das WCD-Album wurde ich dann auch auf die Musik von Genesis aufmerksam. Kaufte mir dann auch so nach und nach immer mehr Scheiben von Collins und Genesis. Aber ich muss ehrlich sagen, ich bin ein "Collins-Kind". Ich höre ihn supergerne, ob solo oder mit Genesis. Mir gibt die Genesis-Collins-Epoche einfach mehr als die Gabriel Zeit. Jetzt mache ich mir hier warhscheinlich einige Feinde, aber so ist es halt bei mir. Ich will damit auch nicht sagen, dass die Peter Gabriel nicht gut finde. Solo finde ich ihn super klasse !! Wirklich ein toller Künstler. Aber als er bei Genesis war, war es nicht mein Ding.


    Collins macht diese gradlinigen Songs. Das mag ich einfach.
    Wobei ich jetzt fairerweise auch sagen muss, es gibt einige Gabriel-Genesis Songs die mir auch gefallen. Aber unterm Strich fand ich es sehr schade, dass Collins die Band verlassen hat.