Liveerlebnisse und so Sachen... oder ne Liste eurer Konzerte

  • Wie war denn eigentlich der Björk-Gig??? Was habbich verpasst?

    Tja, wie war's? Objektiv: außergewöhnlich. Subjektiv: mir hat es unwahrscheinlich gut gefallen.

    Ich bin nun so ziemlich das Gegenteil von einem Björk-Experten. Zwar besitze ich sieben Alben von ihr, kenne aber eigentlich nur Selmasongs (OST Dance in the Dark) richtig gut und Homogenic so einigermaßen. Daher hat es mich nicht überrascht, von ihren dargebotenen Stücken keines zu (er)kennen. Hingegangen bin ich, weil mich die Frau schon lange fasziniert und ich eine hohe Affinität zu Island habe. Nun zum Konzert:


    Björk hatte schon vorab per Mail und am Abend direkt darum gebeten, nicht zu filmen oder zu fotografieren, was bis auf wenige Ausnahmen auch respektiert wurde. Sehr angenehm. So kannte ich es auch von Robert Fripp. Konzertbeginn war 20:00 Uhr. Ich stand um19:10 Uhr mit meinem personalisiertem Ticket vor der Barclay-Arena in Hamburg. Dort stand schon eine lange Schlange. Um an deren Ende zu gelangen, musste ich die halbe Arena umrunden. Es staute sich unübertrieben bestimmt 700 bis 800 Meter. Warum auch immer. Trotzdem saß ich um 19:50 Uhr auf meinem Platz, während viele Besucher auch nach Beginn der Show noch auf Einlass warteten. (So etwas ist ärgerlich und im Grunde nicht entschuldbar.)


    Und nun wirklich zum Konzert:

    Es dauerte nur gut 90 Minuten, aber die waren sehr intensiv. Die ersten 1,5 Stücke spielte und sang das Ensemble hinter einem durchsichtigen Vorhang, auf dem sich - wie auch auf großen Bildschirmen seitlich der Bühne - farbenfrohe halb natürliche, halb künstlerische Formen in ständigem Wandel befanden. Blickfang war neben Björk ein Flötenseptett, das auch kurz mal auf Blechblasinstrumente umstieg. Die Musikerinnen interagierten auf schauspielerische Weise mit der Sängerin, sodass es nicht nur etwas zu hören, sondern auch immer etwas zu sehen gab. Die Musik würde ich mir wahrscheinlich zuhause nicht anhören, da die Töne manchmal wie aus einem Zufallsgenerator zu purzeln schienen. Dennoch war die Musik nicht unattraktiv, und nichts schien dem Zufall überlassen.

    Eine kleine Besonderheit gab es nur an diesem Abend: die Band spielte unvermittelt "Happy Birthday" - Es war Björk Geburtstag.


    Einmal lief über den Vorhang eine Textbotschaft zur Erhaltung der Natur, und vor der Zugabe durfte Greta Thunberg sich per Videoaufzeichnung zum Thema Klimawandel äußern.


    Wie versprochen hat Björk Fotos vom Konzert auf ihrer Website eingestellt:


    https://bjorktour.com/photos/c…-hamburg-21-november-2023


    Und es gibt einen Audio-Mitschnitt in schlechter Tonqualität auf YouTube:


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    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Danger Dan hat im Januar mein Konzertjahr eröffnet mit seinem „Kunstfreiheit“-Programm. In der Elbphilharmonie wirkte das Konzert nochmal stärker als noch im Herbst zuvor in der Alten Oper zu Frankfurt. Absurdes Setting, tolles Konzerterlebnis.


    Robbie Williams‘ Konzert in der Frankfurter Festhalle hat mir im Februar erstmalig eine Covid-Infektion beschert und blieb, wie meistens, hinter seinen Möglichkeiten - war aber trotzdem ein schöner Abend. Den allermeisten dürfte das Konzert sehr gut gefallen haben; für mich wäre mehr Robbie Williams-Musik und weniger Show „mehr“ gewesen.


    Die fantastische Abschiedstournee von Elton John habe ich im April und Mai noch mehrfach gesehen. Am eindrücklichsten war die Reise nach London mit meinem Vater zum Konzert in die O2 Arena, wo auch Bernie Taupin zugegen war und die Stimmung einfach bombastisch war. Das letzte Deutschlandkonzert (der Tour?) in Köln war aber auch tadellos, traumhaft - eine einzige Zelebrierung eines Jahrhundertkünstlers.


    Der lang ersehnte Auftritt vom Steve Hackett im April in Wuppertal hat mir gut gefallen, aber leider kamen Orchester und Chor nicht immer sonderlich stark zur Geltung und auch hätte ich gerne Amanda Lehmann den Hierophant singen hören. Vielleicht klappt‘s ja 2024 in der Royal Albert Hall.


    (Etwas überraschend) grandios waren die Sportfreunde Stiller im Mai im Offenbacher Capitol. Endlich mal wieder ein schwitziges, intimes, euphorisierendes Clubkonzert! Poprock vom Gymnasium für Millennials like me, und im Club noch schöner als im Jahr zuvor Open Air hier bei uns auf dem Gießener Kultursommer.


    Genauso klein, schwitzig und ausgelassen war der „Warm-Up Gig“ von Herbert Grönemeyer und Band im Pier2 in Bremen: Einen meiner ewigen Lieblingskünstler kurz vor Tourbeginn in meiner alten Heimat mit guten Freunden im intimen Setting zu erleben, hat tierisch Freude gemacht. Drei Stunden volle Power, fast die gesamte neue Platte und nahezu alle Klassiker - was will man mehr? „Meine“ weiteren Konzerte der „Das ist los“-Tour waren dann auch klasse und für mich ungemein befriedigend. Schon Wien war speziell und bereits von „Sonderzugaben“ geprägt, Mannheim dann noch relativ normal (aber dank „Grönemeyer-Newbie“-Schulfreunden ein Fest), Frankfurt irre und die Waldbühne und das - heute wieder im TV gezeigte - Abschlusskonzert auf Schalke schlichtweg außergewöhnlich. Freue mich sehr auf 2024!


    Ganz besondere Konzerterlebnisse beschert hat auch mir dieses Jahr Peter Gabriel. Das Setting der Waldbühne war für das Konzept eher suboptimal, das Berliner Konzert dank der musikalischen Klasse und des Ambiente trotzdem super. Jetzt Kommt Die Flut hat mich ziemlich aus der Spur geworfen; ein großer, nachhallender Moment. In Frankfurt hat mich das Konzert dann vollends überzeugt, weil die Show im Dunklen besser wirkt, die Stehplätze für bessere Stimmung sorgen und ich die neue Musik bereits besser kannte.

    Bestens unterhalten fühlte ich mich Ende Mai bei Mike & the Mechanics in der Jahrhunderthalle. Eine Freude, Nic und Mike zuzusehen, wie sie zusammen musizieren und Spaß haben…


    Definitiv wieder ein Highlight war die Londonreise im Juli zum British Summertime-Kultursommer im Hyde Park. Sowohl Billy Joel also auch Bruce Springsteen haben grandios abgeliefert und mir einige persönliche Wünsche erfüllt. Das Drumherum liebe ich eh und hoffe noch auf die Ankündigung, dass dort nächstes Jahr Paul McCartney spielt… Die Springsteen-Konzerte in Hamburg und Hockenheim warteten dann leider „nur“ mit einer um zwei Songs gekürzten Fassung der Londoner Setlist auf, haben aber trotzdem großen Spaß gemacht. Möchte beide nicht missen und freue mich auf San Siro in 2024!


    Im Spätsommer habe ich dann mal wieder meinen alten Herrn zu BAP ins Hanauer Amphitheater begleitet. Leider war der Sound suboptimal und es war mega schwül unter der Zeltkuppel, aber das Konzert war mit über drei Stunden Spielzeit wieder beeindruckend. Dank Steve Hackett fahren wir nächsten Herbst also nach Wuppertal, um BAPs Retroprogramm dort zu sehen. Muss mich bis dahin wohl mal etwas genauer mit deren Œvre auseinandersetzen…


    Mitte Oktober haben meine Freundin und ich dann abermals eine Reise zurück in unsere Jugend der Nullerjahre unternommen, als wir uns Juli in der Oberurseler Stadthalle angeschaut haben. Dass die Frankfurter Sparkasse das Konzert in einem hässlichen 70er Jahre-Gebäude veranstaltete, führte dazu, dass es vor der Bühne auf der einen Seite eine Bestuhlung gab und auf der anderen Stehplätze - und auch dazu, dass die Eintrittskarte keine 30 Euro kostete. Das Konzert war wunderbar, aber mit rund 100 Minuten etwas kurz. Die Rahmenbedingungen dürften nächsten Herbst in der Batschkapp bessere sein, wenn die Jungs aus Gießen um Frontfrau Eva 20 Jahre „Es ist Juli“ feiern…


    Den Abschluss des Konzertjahres markierte für mich Ane Brun im Berliner Admiralspalast - mit einem rundum perfekten Konzert. Definitiv ein Highlight des Jahres.


    Insgesamt hatte ich wieder ein tolles, vielfältiges Konzertjahr mit etwas mehr altersgerechneter Musik als üblich :) Schwer zu sagen, was mir am besten gefallen hat. Zu unterschiedlich die Musik, die Künstler:innen, die Locations, die Rahmenbedingungen - und meine Begleitungen. An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an Alex22 :mosh:- es war mir mal wieder ein Fest!

  • Vielen Dank für die Grüße, GgEeNnEeSsIiSs ! Einige der Konzerte haben wir zusammen erlebt, es hat immer viel Spaß gemacht und für 2024 haben wir ja auch schon wieder gemeinsame Gigs in der Pipeline, worauf ich mich schon sehr freue :tanzen:


    Der Rückblick auf meine Konzerte in 2023 schaut so aus (die Bezifferung ist keine Rangliste):


    1. Das Helle

    Zu Peter Gabriel in Berlin hat GgEeNnEeSsIiSs schon alles geschrieben. Die Waldbühne ist eine der schönsten Orte für Konzerte, die Spannung war wegen der unbekannten Songs besonders groß, das überraschende Jetzt kommt die Flut war ein magischer Moment und der Meister hat mein Video davon auf seinen Social Media Kanälen geteilt. Aber: Es war zu hell, weil man aufgrund der zeitlichen Beschränkungen zu früh anfangen musste. Sehr schade, hier hat man mit dieser Location leider viel verschenkt.


    2. Das Unbeschwerte

    Zu Mike + The Mechanics bin ich ohne große Erwartungen gegangen - und die wurden dann deutlich übertroffen. Ich habe mich gefreut, Mike wieder zu sehen und konnte erleben, wie Nic die Mechaniker aufpeppt. Die Stimmung in der Jahrhunderthalle war bestens und wir hatten einen rundum schönen Abend.


    3. Das (fast) Perfekte

    Peter Gabriel in Frankfurt gefiel auch mir besser, weil es dunkel war und wir sehr gute (Steh-) Plätze hatten. Deshalb fand ich es noch etwas besser als Berlin. Nicht ganz perfekt war es wegen des technical fuck-ups bei Jetzt kommt die Flut, der wiederum aber auch sehr unterhaltsam war ;)


    4. Das Überraschende

    Nach meinem letzten Depeche Mode Konzert dachte ich, die Zeit für diese Band sei langsam vorbei. Das neue Album Memento Mori gefiel mir aber überraschend gut. Den Ticketverkauf für Frankfurt ließ ich erst mal an mir vorüberziehen. Relativ knapp vor dem Konzert juckte es mich dann doch in den Fingern, ich kaufte zwei Tickets und erlebte mit einem Freund ein grandioses Konzert, was ich so überhaupt nicht erwartet hatte.


    5. Das Doppelte

    Billy Joel im Londoner Hyde Park hatten wir schon länger klar gemacht. Als wir realisierten, dass der Boss einen Tag vorher und einen Tag nachher ebenfalls dort auftritt, haben wir nach quälend langen Versuchen auch noch Tickets für ihn im Fan-Resale ergattern können. Die British Summer Time Konzerte im Hyde Park sind immer klasse; Sound, Screens und Organisation sind so, wie man sich das wünscht. Sowohl Bruce als auch Billy haben fantastische Shows gespielt; aufgrund der Seltenheit seiner Auftritte würde ich Billy Joel ganz knapp den Vorzug im Doppelpack geben (nächstes Jahr werde ich beide wieder sehen - den Boss im San Siro und Billy in Cardiff).


    6. Das Chaotische

    Bruce Springsteen auf dem Hockenheimring war große Klasse, schade war nur die gekürzte Setlist. Die Heimreise war aufgrund der organisatorischen Fehlleistungen allerdings eine Katastrophe. Für den Hockenheimring würde ich höchstens für eine Genesis-Reunion noch mal ein Ticket kaufen ;)


    7. Das Malerische

    Die Umgebung des Konzerts von Midge Ure war die älteste britische Burgruine von Chepstow Castle in Wales. Trotz leichtem Dauerregen eine klasse Stimmung.


    8. Die Altehrwürdigen

    Graham Nash, 81, in altehrwürdigen Konzertsälen in Buxton (bei Manchester) und Bath. Nachdem Crosby Stills Nash & Young zumindest in dieser Besetzung nicht mehr auftreten können, waren das immerhin zwei sehr schöne Abende, die nahe dran waren.


    9. Das Festliche

    Beim Konzert zur Feier des 70. Geburtstags von Midge Ure in der Londoner Royal Albert Hall dabei gewesen zu sein, war ein großartiges Erlebnis und das Konzert wurde dem Anlass mehr als gerecht.


    Als Fazit kann ich nur festhalten: Ein tolles Konzertjahr!

  • Meine Highlights in 2023

    Sting in Wiesbaden

    Elton John in Köln

    Mike & the Mechanics in Frankfurt (1. Reihe, habe Nicks Drumstick und von Mike ein Plektrum bekommen)

    Steve Hackett in Frankfurt

    Robbie Williams in Frankfurt

    Peter Gabriel in Frankfurt und seine Reaktionen auf meine Rufe nach The Knife und Supper‘s Ready beim technical fuckup


    Es waren alles Top Erlebnisse.


    Emotionales Highlight war, dass Mike meiner Bitte nach einem Plektrum wirklich nachgekommen ist.

    Nett war auch ein Foto mit Stings Gitarristen Dominic Miller bekommen zu haben.


    Musikalische Highlights waren Sting und Steve, die liefern immer erstklassig ab.


    Party pur waren die Mechanics, die tolle Stimmung hat sich super auf die Band übertragen und kam von da auch wieder zurück.

    Ho fatto un buco nell´acqua!!!

  • Oh, noch nix gepostet hier… Es war ein Hackett - und Gabriel - Jahr.. Ganz vorne stehen Steve’s Wuppertal-Konzerte. Dazu habe ich einiges geschrieben:

    https://www.genesis-fanclub.de…Konzertbericht-s1070.html.

    Aber auch Berlin und Halle, wo ich endlich ein paar Worte mit Christian wechseln konnte, waren toll! Ein unglaublicher Moment war Peter in der Waldbühne. Da habe ich Tränen der Rührung vergossen…Dann haben wir da die Flower Kings und zum Ende des Jahres schlich sich Ane Brun mit einer tollen Show in Berlin hinein.

    Steve Hackett: Wuppertal - 14./15.04.2023

    Steve Hackett: Berlin - 26.04.2023

    Steve Hackett: Halle - 29.04.2023

    Peter Gabriel: Berlin - 26.05.2023

    The Flower Kings: Berlin - 05.10.2023

    Ane Brun: Berlin - 17.10 2023