Coldplay

  • Das RadioKonzert von gestern abend, wie TM schon schrieb, auch jetzt noch bei SWR3 hörbar:

    https://www.swr3.de/Hier-kanns…=5293134/p8zb1/index.html

    Ich wiederhole mich ungern, aber als Musiker kann ich nur sagen, dass ich das, was Coldplay machen, nicht als Live-Performance bezeichnen würde.

    Zu viele Sounds und Chöre kommen von der Festplatte.

    Dieser nahezu perfekte Sound hat mit Live-Musik kaum etwas zu tun.

    Ehrlich gesagt ärgert es mich, dass sich ein Chris Martin für einen derartigen Beschiss feiern lässt.

    Ebenso ärgerlich ist, dass dies Coldplay-Fans kaum zu interessieren scheint.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich bin jetzt kein großer Fan und kann es daher auch nicht besonders gut beurteilen, aber hatten Coldplay jemals wirklich ein Standing als besonders gute Musiker, gab es da wirklich sowas wie eine Credibility als Live-Virtuosen? Auch wenn die Musik eher britisch-rockig daherkommt, hab ich die Band als Live-Act eher vergleichbar mit Künstlern wie Lady Gaga & Co. wahrgenommen, bei denen es eher um eine spektakuläre Show und das Event geht und weniger darum zu zeigen, wie toll man seine Instrumente beherrscht. Immerhin klingt die Studiomusik der Band ja auch nicht nach live von meiner Band eingespielt als vielmehr am Computer zusammengebastelt und reichlich elektronisch aufgepimpt. Da klingen Depeche Mode für mich organischer und analoger.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    • Offizieller Beitrag

    Ich wiederhole mich ungern, aber als Musiker kann ich nur sagen, dass ich das, was Coldplay machen, nicht als Live-Performance bezeichnen würde.

    Zu viele Sounds und Chöre kommen von der Festplatte.

    Dieser nahezu perfekte Sound hat mit Live-Musik kaum etwas zu tun.

    Ehrlich gesagt ärgert es mich, dass sich ein Chris Martin für einen derartigen Beschiss feiern lässt.

    Ebenso ärgerlich ist, dass dies Coldplay-Fans kaum zu interessieren scheint.

    Welchen Auftritt meinst du genau? Ich habe noch keinen der beiden gesehen, mich machte dein Kommentar aber stutzig, also hab ich mal geschaut, was es an Infos gibt:

    https://www.pressebox.de/inakt…awo-mc56-vor/boxid/983680

  • Das Jordanien ist inszeniert, ganz klar.

    Ein Song ist ja auch ganz offensichtlich vorher aufgenommen.


    Das stört mich genau so viel oder so wenig, wie bei anderen MusikFilmen, zb pompeii Pink Floyd, woran der Film offensichtlich erinnert.


    Das Radio Konzert, in deinem Zitat ist komplett live, das hört man gut, beim Song Daddy läuft was schief mit der Technik. Passiert.


    Samples und ähnliches gibts seit Jahrzehnten bei nahezu allen Künstlern, wieder ziehe ich Pink Floyd zb das Moneygeklimper als Beispiel heran.

    Muss man nicht machen, kann man aber.

    Ich erkenn bei all dem keinen Beschiss.


    Ich mag das neue Album als ganzes sehr, nichts berührt mich zur Zeit mehr.

  • Ich bin jetzt kein großer Fan und kann es daher auch nicht besonders gut beurteilen, aber hatten Coldplay jemals wirklich ein Standing als besonders gute Musiker, gab es da wirklich sowas wie eine Credibility als Live-Virtuosen? Auch wenn die Musik eher britisch-rockig daherkommt, hab ich die Band als Live-Act eher vergleichbar mit Künstlern wie Lady Gaga & Co. wahrgenommen, bei denen es eher um eine spektakuläre Show und das Event geht und weniger darum zu zeigen, wie toll man seine Instrumente beherrscht. Immerhin klingt die Studiomusik der Band ja auch nicht nach live von meiner Band eingespielt als vielmehr am Computer zusammengebastelt und reichlich elektronisch aufgepimpt. Da klingen Depeche Mode für mich organischer und analoger.

    Virtuosen wohl nicht. Aber schau dir mal die Liveauftritte bis 2008 an, das war eigentlich ganz wenig Show, sondern nur vier Typen an ihren Instrumenten. Aber das Material damals auch sehr viel weniger elektronisch natürlich.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Welchen Auftritt meinst du genau? Ich habe noch keinen der beiden gesehen, mich machte dein Kommentar aber stutzig, also hab ich mal geschaut, was es an Infos gibt:

    https://www.pressebox.de/inakt…awo-mc56-vor/boxid/983680

    Z.B. diesen hier:


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    Der Chorgesang ist nicht live.

    Ich höre auch mehr als eine E-GItarre, dafür ist die akustische Gitarre von Martin nicht zu hören.

    Beim Schlagzeug klingt es für mich auch so, als liefen da zumindest ergänzen perkussive Soundspuren parallel.

    Eventuell noch irgendwelche Synthisounds...

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    "Von jedem Tag will ich was haben

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  • Also ich, übrigens auch als Musiker, finde das ne ziemliche Haarspalterei...

    ...der Hey Teacher-Kinderchor der Pink Floyd Touren seit The Wall 80 kommen vom Band, nicht nur das, auch etliche Sounds, nahezu das komplette The Trial.

    Michael Jackson, Roger Waters, Madonna, Marillion, Fish... X Sounds bis ganze Klangteppiche kommen vom Band und das sind nur ein paar Beispiele.

    In dieses Forum passend, der ausserirdisch phantastische Gesang von Nusrat Fateh Ali Khan auf der Growing Up Tour. Also ich hatte Gänsehaut, obwohl das "nur" aus der Dose kam...


    Für alle die sich noch an Coldplay erfreuen können, hier Arabesque aus dem Radiokonzert von vorgestern:

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  • Für alle die sich noch an Coldplay erfreuen können, hier Arabesque aus dem Radiokonzert von vorgestern:

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    Natürlich kann man sich an so etwas erfreuen. Aber auch hier höre ich einige Sounds, die die Band so sicher nicht live gespielt hat. Ich frage mich, warum man nicht voll und ganz der Live-Performance vertraut. Gerade als Rockband! Hat man Angst, dass die Leute einen Song nicht so mögen, wenn er etwas anders bzw. weniger perfekt als auf dem Album klingt?


    Ich glaube, da ist durch die technischen Möglichkeiten der jüngeren Vergangenheit etwas verloren gegangen. Ein Stück Echtheit und Ehrlichkeit. Schon heute werden Menschen denken, dass eine Band live halt so (perfekt) klingt bzw. zu klingen hat. Und das ist aus meiner Sicht nicht richtig.

    So wenig richtig, wie ein nachbearbeitetes Foto (was ja auch ständig geschieht) die Wirklichkeit abbildet.


    Muss natürlich jeder Musikfan selbst die Grenze für sich ziehen, wie viel künstliche "Bereicherung" eines Live-Band-Sounds er für legitim hält. Bei Coldplay isses mir persönlich too much.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Muss natürlich jeder Musikfan selbst die Grenze für sich ziehen, wie viel künstliche "Bereicherung" eines Live-Band-Sounds er für legitim hält. Bei Coldplay isses mir persönlich too much.

    Ist doch kein Problem, der Opernpart bei Bohemian Rhapsody wurde niemals live gespielt, war immer Konserve, und darüber hat sich nie einer beschwert.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Vor 5 Tagen bei Jethro Tull gab es Video-Einspielungen von SängerInnen, die einen Teil des Gesangs übernommen hatten. Wir waren fasziniert, wie präzise die Übereinstimmung von live und Konserve war. Die Töne passten so exakt zu den Lippenbewegungen, dass man meinte, die Sänger seien auch live, nur an einem anderen Ort. Hat dem Genuss keinen Abbruch getan.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")