Im Neuigkeiten-Bereich dieser Seite steht ein Verweis auf einen Artikel zu einem Gabriel-Konzert! Das letzte Bisschen ist hart und ungerecht. Um nicht standig zwischen hier und da zu blättern habe ich hier den kompletten Artikel. Was sagt ihr dazu?
Stehen bleiben und trotzdem lächeln
Peter Gabriel, einer der großen Heroen intelligenter Pop-Musik, Gründer der Band "Genesis" (die er allerdings 1975 verließ, da ihm der zunehmende Erfolg der Gruppe nicht gefiel), als Solosänger allseits bekannt als Sänger und Video-Darsteller von "Sledgehammer" sowie geliebt von einer treuen Anhängerschaft für mindestens zwei Dutzend ebenso hochkarätige Lieder (Shock The Monkey, Red Rain, Mercy Street, etc...), dieser Peter Gabriel war am Freitag in der mäßig gefüllten Wiener Stadthalle zu bewundern.
Und zwar zum ersten Mal seit zehn Jahren. Damals war Peter Gabriel knapp über 40 und mit seinem sechsten Soloalbum, "US", auf viel bejubelter Tour. Danach wurde es still um den Briten, aber das war man von ihm schon gewohnt. Für "US" hat er sich immerhin sechs Jahre Zeit gelassen.
2003 plötzlich erschien, nachdem es fünf Jahre lang immer wieder angekündigt wurde, das neue Werk: "Up" klang genau so, wie man es nicht wollte: nach Peter Gabriel, und sonst nach nichts. Unglaublich, aber Peter Gabriel, der mysteriöse Meister der Pop-Fidel, war stehen geblieben. Vergleiche mit Phil Collins, unter Gabriel noch Schlagzeuger bei Genesis, sind hart, aber gerecht.
So war denn auch die Show vom Freitag trotz allerlei durchaus witziger bühnentechnischer Einfälle (runde Bühne in der Mitte der Halle, Peter Gabriel auf einem Fahrrad, auf einem Zweirad, in einem Ball, auf dem Kopf stehend, deutsch sprechend) vor allem eines: Gediegen langweilig. Nur bei den alten Hadern kam Stimmung auf, ansonsten sah man halt zu, wie der mittlerweile 54-Jährige, der aussieht wie der waldschratige Bruder von Dennis Hopper, lächelnd seiner eigenen Vorhersehbarkeit zu entrinnen versuchte. Was blieb, ist die Idee, wie gut er wohl vor zehn Jahren gewesen sein muss.
OÖNachrichten vom 17.05.2004
http://www.nachrichten.at/kult…3e3da843c788e07e225dc516a
Vielleicht schreibt dem Autor ja mal jemand: c.schaedel@oon.at