SEVEN (Tony Banks) nun auch in Deutschland veröffentlicht

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    Die Scheibe ist unsäglich langweilig. Der Umstand allein, dass man den Anspruch erhebt, eine Klassik Platte zu machen, heisst noch nicht, dass das Ergebnis bemerkenswert sein muss. Ist es hier defnitiv nicht. Die Musik plätschert in zähflüssiger Langsamkeit dahin. Es gibt keine Höhen und keine Tiefen. Darüber können auch diverse Lautstärkeunterschiede nicht hinweg täuschen.



    Ich finde die musikalische Substanz von Seven ziemlich gut, aber nicht so toll arrangiert. Was dem Album aus meiner Sicht vielleicht gut getan hätte, ist ein Arrangeur, der auf seiner akustischen Malpalette alle Instrumente eines großen Orchesters hat und so die Klangfarben geschickt variiert - und ein Tony Banks, der ihm da auch die notwendigen Freiheiten läßt.

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    Die Scheibe ist unsäglich langweilig. Der Umstand allein, dass man den Anspruch erhebt, eine Klassik Platte zu machen, heisst noch nicht, dass das Ergebnis bemerkenswert sein muss. Ist es hier defnitiv nicht. Die Musik plätschert in zähflüssiger Langsamkeit dahin. Es gibt keine Höhen und keine Tiefen. Darüber können auch diverse Lautstärkeunterschiede nicht hinweg täuschen.


    Zitat

    Wie genial hat doch einst Anthony Phillips moderne und klassische Klänge auf slow dance miteinander verbunden.


    Während ich die erste Aussage in Bezug auf "Seven" nur unterschreiben kann, muss ich jedoch einwenden, dass exakt die gleichen Kritikpunkte leider auch auf "Slow Dance" zutreffen. Nebenbei bemerkt, habe ich "klassische Klänge" dort noch nicht entdeckt, das Album besteht überwiegend aus uninspiriertem Synthie-Gedudel in relativ gräßlichem 80er-Jahre Plastiksound. In meinen Ohren vielleicht nicht ganz so extrem fahrstuhlmusikmäßig wie "Seven", aber nun wirklich kein Glanzlicht im Gesamtwerk Ant Phillips.
    Wenigstens ist mir das Hauptthema von "Slow Dance" im Gedächtnis, ich kann es auf Kommando in meinem Hirnplayer abspielen. "Seven" habe ich geschafft, genau zweimal zu hören, hängengeblieben ist nichts.


    Ich finde die musikalische Substanz von Seven ziemlich gut, aber nicht so toll arrangiert. Was dem Album aus meiner Sicht vielleicht gut getan hätte, ist ein Arrangeur, der auf seiner akustischen Malpalette alle Instrumente eines großen Orchesters hat und so die Klangfarben geschickt variiert - und ein Tony Banks, der ihm da auch die notwendigen Freiheiten läßt.


    Das denke ich auch. Genau das ist es auch, was Banks' Klassik-Erstlingswerk "The Wicked Lady" im Ergebnis deutlich überzeugender macht - dort hatte Banks weder mit dem Orchester-Arrangement noch mit der eigentlichen Aufnahme zu tun.

  • "Während ich die erste Aussage in Bezug auf "Seven" nur unterschreiben kann, muss ich jedoch einwenden, dass exakt die gleichen Kritikpunkte leider auch auf "Slow Dance" zutreffen. Nebenbei bemerkt, habe ich "klassische Klänge" dort noch nicht entdeckt, das Album besteht überwiegend aus uninspiriertem Synthie-Gedudel in relativ gräßlichem 80er-Jahre Plastiksound."


    Genau so empfinde ich auch. Slow Dance ist mir einfach ein seichtes Grauen, so sehr ich Anthony auch verehre. Schade, dass er nichts von Mike Oldfields Niveau der siebziger Jahre gelernt hat (er war ja Gast-Gitarrist bei einigen Songs auf "Crisis"). Sein größter Näherungs-Ansatz an die Klassik ist wohl eindeutig "Tarka"; aber auch da ruiniert er die Ensthaftigkeit der überwiegend sehr gelungenen Sache durch den Rhythmus-Computer beim Anthem; das ausserdem ähnlich seicht ist wie Slow Dance. Da muss er sich nicht wundern, wenn die Klassiker ihn nicht ernst nehmen und in die New Age-Ecke verbannen.


    Das Problem mit Tony ist: Er hat NICHT EIN EINZIGES MAL auf seinen Soloplatten das getan; für das ihn die Fans der alten Genesis liebten. Bereits "A Curious Feeling" war eine unsagbare Enttäuschung für mich, obwohl die Platte gute Ansätze hat. Am meisten mag ich - surprise, surprise - "The Fugutive" - trotz des simple programmierten Rhythmus-Computers - wegen der Texte, der Qualität der Songs, Chesters und Daryls guter Arbeit - und wegen Tonys liebenswerten, charmanten, ehrlichen Gesanges. "Strictly Inc" ist ebenfalls für mich unsagbar schlecht. Die Soundtracks hingegen haben gute Ansätze, ich höre sie hin und wieder recht gern. Über "The Wicked Lady" schweige ich lieber, aber, ich stimme zu: etwas besser als "Seven" ist das schon.


    Seven ist für mich so eine Art fauler Kompromiß zwischen "an Genesis erinnern wollen, sich an New Age anlehnen und klassisches Niveau erreichen wollen". Völlig mißlungen. Wenn er sich doch wenigstens da auf seine Melodramatik im Stile von Supper's Ready, One For The Vine, Firth of Fifth oder Mad Man Moon besonnen hätte. Vielleicht ist es wahr: wenn man sich einmal entschieden hat, den Weg des Kommerz zu gehen, gibt's wohl kein zurück. Auch "Bankstatment" und "Still" mögen jeweils zwei gute und 2 erträgliche Songs haben, aber der unsagbar seichte Rest ... der Rest ... ist einfach nicht das, was ich von einem Genesis-Mann erwartet hatte; noch dazu den sogenannten Hauptverantwortlichen für das frühere Niveau. Da lobe ich mir Mike Rutherfords "Smallcreeps Day" - aber das Mechanics-Zeug (mit Ausnahme der ersten Scheibe) - ist leider auch ultraseichtes Pop-Gedudel ohne jedes höhere Niveau ... Banks und Rutherford, - ich denke, die wollen wie Collins sein, aber sie vergessen sich dabei ... und lassen uns im Stich ...


    3 Mal editiert, zuletzt von Der Teemeister ()

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    ...Schade, dass er nichts von Mike Oldfields Niveau der siebziger Jahre gelernt hat (er war ja Gast-Gitarrist bei einigen Songs auf "Crisis").


    Das ist ein recht weit verbreiteter Mythos, stimmt jedoch nicht:


    "[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Ant[/FONT][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif] - Full name Anthony Glynne. Has played with Asia, Roger Chapman, Leo Sayer, Albert Collins and most recently, Rick Wakeman's 'English Rock Ensemble'. Ant has also worked as a demonstrator for Marshall guitar amplifiers, including playing a Marshall concert with Slash (of Guns'n'Roses fame). Ant has also demonstrated Fender guitars and amplifiers. In addition, Ant has played in several productions in London's West End.[/FONT]"
    Quelle: Welcome to The Official Mike Oldfield Information Service

  • danke, Tom, man lernt nie aus. Ich hatte mich auch immer schon gewundert, dass
    da, wo Ant drin sein soll, nichts wirklich nach Phillips klingt ...