Bandmaschinen - das neue Vinyl?

  • Ich besitze seit 1990 eine A77 (mit 19+38cm/s), die glücklicherweise immer noch funktioniert und ich konnte damit auch schon vor Jahren alte Sachen "retten", was bei Ampex 456 Bändern (die bekanntermaßen am meisten Abrieb haben) wirklich schon eine Herausforderung (backen) war. Andere Bandfabrikate liefen abriebfrei. Jetzt ist sie nicht mehr in Verwendung, aber ich habe schon öfters darüber nachgedacht, mal beim Mastering eine analoge Bearbeitungsschicht einzubauen.

    Anfang dieses Jahres ist dann noch eine B77 (mit 4.75/9.5 cm/s, die wurde primär für Geheimdienste gebaut) hinzugekommen, die ich aber ausschliesslich nur für Bandechos verwende. Die Vorteile zur A77 sind die extrem niedrige Bandgeschwindigkeit (natürlich nicht für die Qualität), denn nur so kann man Echos bis zu einer 1sec erreichen, und die stufenlose Geschwindigkeitsregelung. Nach reichlicher Erfahrung mit digitalen Bandecho-Simulationen, die mich alle nicht überzeugten, ist das jetzt "the real deal".

    • Offizieller Beitrag

    Hach ja, die guten alten Tapemaschinen... meine Eltern hatten auch mal so eine von AKAI, der Optik nach dürfte das eine AKAI X201D gewesen sein:


    Die konnte ich schon als Kleinkind bedienen, sowas nennt man dann wohl "narrensichere Bedienung". Leider zeigte das Gerät Ende der 80er Jahre dann doch leichte Alterserscheinungen, entsprechende Ersatzteile waren wohl nicht mehr zu beschaffen und so wurde es mit dem Kauf der damals neuen HiFi-Anlage Anfang der 90er Jahre ausgemustert.

    • Offizieller Beitrag

    ...entsprechende Ersatzteile waren wohl nicht mehr zu beschaffen und so wurde es mit dem Kauf der damals neuen HiFi-Anlage Anfang der 90er Jahre ausgemustert.

    Ist das schöne bei der Revox A77 - Ersatzteile gibt's immer noch, obwohl die Maschine seit 43 Jahren nicht mehr gebaut wird. Allerdings geht da auch nur selten was kaputt, außer Riemen, Andruckrolle und einigen Elkos wurde offenbar für die Ewigkeit gebaut.


    Hatte neulich die Gelegenheit, die A77 mit meiner TEAC A3440 direkt vergleichen zu können, weil ich ein Vollspur-Stereo-Mastertape mit 19 cm/s zu digitalisieren hatte. Trotzdem es mit IEC (CCIR) Entzerrung aufgenommen war (das die Revox ja kann), klang es mit der TEAC (die nur NAB kann) abgespielt (und dann natürlich digital entzerrt) besser - vermutlich, weil es doch einen Unterschied macht, ob nur die halbe oder doch die ganze Breite der Spuren abgetastet werden kann. Ich habe den Ausgang aller vier Kanäle auf Einzelspuren im Pro Tools aufgenommen und dann 1+2 als L und 3+4 als R digital zusammengemixt.