27.10.2019 MÜNCHEN - THE MUSICAL BOX: A Genesis Extravaganza

  • Part 1 hat mir nicht besonders gefallen.
    Der Sound war schlecht in der Philharmonie: der Sänger zu leise, die Steve-Gitarre zum Teil auch nicht hörbar und der Bass hatte keinen Wums. Die Orgelsoli gingen auch im Brei unter. Einzig das Schlagzeug hat mich überzeugt.
    Die Songauswahl von Part 1: Highlights waren Ripples, Entangled, DOAV und natürlich Los Endos. Also zufällig die ganzen Trick-Songs. Dieses Medley konnte ich nicht richtig einordnen, das hat mich gestört. Den Song von ATTWT Down And Out erkannte ich auch nicht, da ich die Platte zu wenig (nämlich nie) hör(t)e, mein Problem. Hat mir auch jetzt nicht gefallen, also wird sich das auch nicht ändern.
    Los Endos als Abschluss des ersten Parts ist komisch, wahrscheinlich haben sie die Show nur deshalb geteilt. 😀 Los Endos ist eigentlich immer der letzte Song, und das verwirrt irgendwie.
    Nochmal zum Sänger, ich finde, dass der die Phil-Songs generell nicht gut hin bekommt.
    Da ist Nad Sylvan, den ja viele nicht mögen, in allen Belangen besser.
    Part 2 hat eigentlich fast alle Fehler von Part 1 korrigiert. Die Setlist hat mir sehr gut gefallen. Ich mache mir jetzt keinen Kopf, welche Songs ich ersetzt hätte. Es ist, wie es ist und hat für mich gepasst. Die Klassiker sind sowieso unanfechtbar. Über Looking for Someone und Stagnation habe ich mich besonders gefreut, schön, die mal live zu hören.
    Der Sound war jetzt nicht sehr gut, aber befriedigend, die Mischung war besser und somit hat man jetzt die Instrumente auch besser hören können. Dem Bass fehlte immer noch der Wums und das Schlagzeug war auch noch immer gut. Der Sänger kann den Gabriel auch besser, klingt auch manchmal ähnlich, aber Nad Sylvan kriegt das m.E. besser hin.
    Alles in allem klingt die Band jetzt solide. Aber begeistert bin ich trotzdem nicht. Im Vergleich zur Steve Hackett Band trennen diese Welten, die finde ich eigentlich perfekt, bezogen auf Genesis Revisited.
    Das ist eine andere Liga.
    Dazu kam das Gitarrenproblem, dass im Konzert ganz gut überspielt wurde. Aber eigentlich kann es nicht sein, dass die da 20 Minuten rumfummeln und den Fehler nicht finden. Nachher kommt die Begründung : naja, ist halt altes Zeug, war bei Genesis damals vielleicht auch so, jetzt habt ihr authentisches 70er Jahre Feeling...

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.


  • Dazu kam das Gitarrenproblem, dass im Konzert ganz gut überspielt wurde. Aber eigentlich kann es nicht sein, dass die da 20 Minuten rumfummeln und den Fehler nicht finden. Nachher kommt die Begründung : naja, ist halt altes Zeug, war bei Genesis damals vielleicht auch so, jetzt habt ihr authentisches 70er Jahre Feeling...

    Klingt ja nicht gerade begeisternd :(


    Das 70er Jahre Feeling könnte man der Band auch anbieten und nur 5 EUR Eintritt zahlen...

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

    • Offizieller Beitrag

    Kann mich hotte im Ganzen anschließen.


    Der Sound war sehr unegal, Leadinstrumente waren oft nicht zu hören oder nur leise. Da hat der Mann am Mischpult keine gute Arbeit gemacht.


    Aber die Band wirkte auch nicht 100%ig aufeinander eingespielt - die Übergänge, die früher so fließend waren, fand ich oft abrupt. Und bei Entangled waren die drei Gitarren zwischen den Strophen einmal ziemlich grausig auseinander.


    Ausgeglichen wurde das Ganze dadurch, dass die Band deutlich Freude am Spiel hatte. Und durch den Schlagzeuger, der allein auf weiter Flur durchgängig eine gute Performance gespielt hat.


    Das Konzert hat mir schon Spaß gemacht, aber es ist ein Konzert mit einem nicht ganz kleinen "Aber..." Leider.

  • Danke für eure Berichte.

    Nun ist es nicht "ganz so schlimm", dass ich nicht dabei sein konnte.

    Wobei ich davon ausgehe, dass Hotte und Martinus natürlich sehr hohe Ansprüche haben;)

    Das sind natürlich Kritiker-Schwergewichts-Kaliber;)

    Mal schaugn, ob noch ein Bericht kommt.


    Gruß


    CM

    "Ich glaube, dass sich mein Standpunkt, nachdem ich die Band verlassen habe, nicht dramatisch geändert hat.(...).

    Aber ich bin immer stolz darauf, was ich tat und was sie taten"

    Peter Gabriel

  • Schließe mich voll an: Der Sound war in der ersten Hälfte katastrophal. Ich habe Leute gesehen, die in der Pause gegangen sind. Der Sänger hat sich wenig bemüht, lag oft krass falsch. Die Drums waren sicher das einzige, was man gut gehört hat, aber das war dann natürlich auch zu viel. War ja kein Schlagzeugkonzert. Ich frage mich, ob der auf akustische Philharmonie ausgelegte Saal falsch war oder einfach nur die Anlage das nicht gepackt hat und/oder die Soundtechniker schlecht waren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei denen besser geklungen hat.


    Die Stückauswahl und -abfolge in der ersten Hälfte war auch eigenartig. Die Visuals waren gut und vor allem sehr gut getimet! Dafür ein Lob. Aber sonst echt schlampige Technik - einmal ging das Saallicht an, ein anderes Mal waren die Akteure auf der Bühne im Dunkeln.


    Insgesamt wirkte die Show recht lieblos. Los Endos ließ einen dann ein bisschen optimistscher in die Pause gehen, aber die Enttäuschung überwiegte. Und das hörte man auch in der Pause allgemein.


    Zweite Hälfte, definitiv besser. Langsam kam Stimmung auf. Gute Setlist, als Gabriel überzeugt der Sänger wirklich, als Collins, na ja, aber wer singt schon wie Collins? Ich fand die Gitarristen gut (natürlich spielte auch der Keyboarder ein tadelloses Firth-Intro), der Schlagzeuger rannte oft davon. Aber drummen kann er, keine Frage! Allerdings wirkt es bei ihm auch wie Schwerstarbeit (was es auch ist), während das bei einem Collins halt immer sehr locker-flockig rüberkam.


    Der Sound wurde deutlich besser, vor allem der völlig überzogene Hall auf der Stimme im ersten Teil war zurückgenommen worden - was natürlich auch mit den älteren Songs zu tun hat - und so konnte man plötzlich auch was verstehen. Richtig gut wurde der Sound auch in der zweiten Hälfte nicht, aber die Stimmung stieg merklich im gesamten Saal an - und das sicher nicht nur wegen der "alten" Gabriel-Songs! - und so wurde es dann doch noch zu einem Genesis-Fest. Schön: Die Cinema-Show und als Zugabe Supper's Ready. Sehr schön die Animationen mit den Figuren und Landschaften der Plattencovers von Nursery Cryme, Foxtrott und Selling England! Ein paar Unsauberheiten waren immer noch (aber wahrscheinlich waren ja auch die Original-Shows nicht immer 100%-ig sauber).


    Schlußendlich ein geretteter Abend mit Nachgeschmack. Da hat man die Musical Box schon wesentlich besser gesehen und was den Vergleich mit Steves Revisited Konzerten betrifft: da bin ich absolut derselben Ansicht.