Ich muss diese Frage momentan mit einem klaren JA beantworten.
Ich habe in den vergangenen 50 Tagen erlebt, was es heißt, wenn ein Elternteil einen längeren Krankenhausaufenthalt mitmacht. Das komplette Programm inklusive Ärzte, die kaum für Gespräche verfügbar sind oder kaum Deutsch sprechen, Diagnosen und plötzliche Revision von Diagnosen, Entlassung/Verlegung von einem Tag auf den anderen ohne Rücksichtnahme auf Angehörige, Krankwerden (Keime!) im Krankenhaus etc.
Fazit: So lange man im hohen Alter noch völlig gesund ist, ist alles super. Sobald man - was wohl der Regelfall ist - gesundheitliche Probleme bekommt und sich keine superdupi Extraluxusbehandlung/versorgung leisten kann, ist man am Arsch. Sowohl als Patient, als auch als betreuende Familie.
"Altwerden ist scheiße", sagte Joachim Fuchsberger. Ich erahne langsam, wie er das gemeint hat...
So bedauerlich das auch für alle Betroffenen ist, habt ihr doch Glück.
Im Bundestaat Rio wurde durch Korruption soviel Geld abgezockt, dass es nicht reicht für Investitionen für Transport, Schulwesen und besonders Gesundheitswesen. Viele öffentliche Krankenhäuser haben defekte Geräte, was aus Geldmangel nicht behoben werden kann, von neuen Geräten ganz zu schweigen. Die Löhne werden nicht ausgezahlt, oder mit riesiger Verspätung. Daher gab es schon Streiks. Manchmal fehlt es sogar an Klopapier oder Gaze und besonders an wichtigen Medikamenten. Es gibt Schlangen kranker Leute, die schon Nachts in der Schlange stehen, um irgendwann bedient zu werden. Normalerweise Fehlanzeige, entweder aus Personal. Ärzte-, oder Medikamentenmangel. Es sind schon Leute in so einer Schlange abgekratzt.
Wenn irgendwann demnächst Frau bukowski und ich in Rente gegangen sind, können wir uns diese privaten Krankenhäuser nicht mehr leisten, und müssen auf die öffentlichen zurückgreifen.
Ich sehe es schon vor mir: In einigen Jahren gibt Herr bukowski in der Schlange des öffentlichen Krankenhauses den Löffel ab, da er nicht bedient wurde.
Dann hätte ich lieber das von mutzel........