Während wir uns einig sind, dass das gesamte Lebensumfeld von Schülern ihren Lernerfolg beeinflusst, halte ich das Argument oben für ziemlich vorgeschoben: Denn Schüler verbringen ca. ein Drittel bis die Hälte des Tages in der Schule, das zweite Drittel verschlafen sie, das dritte Drittel ist dann außerschulische soziale Interaktion (Freunde, Familie, Vereine usw.).
Das Lernen wird aber primär in der Schule gelernt, das ist ja auch eine vornehmliche Aufgabe der Schule. Bei Untersuchungen zu schlechten Lernergebnissen zu behaupten, dass die Rolle der Schule "total überschätzt" sei, halte ich daher für eine kaum haltbare These.
Deine Drittelung kann ich nachvollziehen.
Dabei muss allerdings noch berücksichtigt werden, dass grob gerechnet an ca. 170 von 365 Tagen gar keine Schule ist, wegen Wochenende, Ferien, Feiertagen.
Noch wichtiger: In den ersten 6 Lebensjahren gibt es keine "Kindergartenbesuchspflicht".
Was meine Formulierung angeht: Nehmen wir das "total" meinetwegen weg. Dann kommen wir aber immer noch nicht an der Tatsache vorbei, dass Kinder von ihrem Zuhause stärker geprägt werden als von der Schule. Die Schule kann daher nicht alles reparieren oder kompensieren, was zuhause falsch läuft.
Und das soll/muss sie meines Erachtens auch nicht. Denn es sind ja immer noch die Kinder der Eltern und nicht die Kinder der Lehrer, sondern "nur" deren Schüler.