Jetzt gehörst du selbst zu denen, die über "die da oben" schimpfen. Mit deiner Erfahrung, dass engagierte, interessierte Menschen von solchen Tiraden nur frustriert werden und irgendwann aufgeben, weil sie ihre Zeit besser nutzen können... Darf ich sagen, dass ich da anderes erwartet hätte?
Ich hatte immer Verständnis für die Menschen, die die Politik "meiner" Partei damals kritisiert haben. Warum? Weil ich diese Kritik teilweise selbst geteilt habe.
Ich selbst war noch am Samstag vor der NRW-Wahl in meiner City unterwegs, um ganz gezielt den Wahlkampfstand der Grünen anzusteuern. Dort habe ich dann begründet, warum ich dieses Mal nicht grün wählen werde/kann. Ich hatte mit dem dortigen Kandidaten einen sachlichen und durchaus netten Austausch, auch wenn wir in der Sache letztlich nicht zusammen kamen.
Zur Demokratie gehört der Streit dazu. Und auch die Kritik.
Vielleicht noch eine Anmerkung zur AfD: Die ist vor allem in den letzten Wochen und Monaten fast durchweg ein Musterbeispiel für das, was mich an Parteien abstößt. Diese ständigen Flügelkämpfe und Intrigen, die übertriebenen Egos, die um Macht und Einfluss ringen, nicht zuletzt die extremen Schreihälse, die mit ihrem wenig durchdachten Quark um Aufmerksamkeit betteln - nein sorry, das ist in "bester" (ich hoffe, man sieht die Ironie) Weise schon jetzt ein Abbild der klassischen Altparteien und keine Bewegung, die bei mir die Lust auf politischen Austausch nährt.