Aber er und seinesgleichen (mehr noch seinesgleichen als er selbst) wollen nicht wirklich Politik im eigentlichen Sinne machen, d.h. Dinge gestalten und verändern.
Darüber kann man sicher unterschiedlicher Ansicht sein und auch länger diskutieren.
Für mich beginnt "das Machen und Gestalten von Politik" nicht erst mit dem Beschließen von Gesetzen oder dem Entwerfen von Programmen, sondern schon damit, dass man Stellung bezieht. Eine dezidierte politische Meinung und Haltung ist die erste (vielleicht wichtigste) Voraussetzung für politische Gestaltung und Veränderung.
So sehr ich gerade politisches Kabarett für überaus wichtig halte, so sehr bin ich der Meinung, dass in der Politik nur Leute sein sollten, die auch wirklich ernsthaft gestalten und verändern möchten.
Zustimmung!
Nun scheinst du eher davon auszugehen, dass PARTEImitglieder diese ernsthafte Gestaltungs- und Veränderungsabsicht nicht haben. Worauf sich diese Vermutung stützt, erschließt sich mir nicht. Ich sehe neben der Satire in vielen inhaltlichen Beiträgen einen klaren politischen Kern. Dieser Kern ist halt sprachlich nicht in die üblichen Politikerphrasen gekleidet, kann aber bei näherer Betrachtung durchaus freigelegt werden.
Und wenn du schon berechtigterweise eine ernsthafte Gestaltungsabsicht forderst, dann muss die natürlich für alle Parteien gelten. Wenn ich mir angucke, wie viele Beispiele es in den etablierten Parteien gibt, wo Karriere, Streben nach Macht und finanzielle Vorteile die primären Motive für das politische Handeln sind, finde ich es wenig überzeugend, jetzt mit dem "moralischen Zeigefinger" auf eine Kleinstpartei zu zeigen und zu rufen: Ihr nehmt die Politik doch gar nicht ernst!