Wir hatten auch tolle End-60ger Jahre, draußen und frei.
Beschäftigung war zuerst aber immer die Erledigung der Pflichten, innen Küchendienst, außen Hof fegen, Unkraut zupfen, Auto putzen usw. Unsere Nachbarskinder mussten in der Mittagsstunde der Eltern und bei deren Abwesenheit Telefondienst schieben, da leisteten wir dann Gesellschaft, es gab Kalten Hund...
((In all dem Romatik-Geschwärme: Trotz allem war unterm Strich die Stimmung der 60gern eher bedrohlich - die Großen mussten sich ständig mit ihren Eltern anlegen wegen der Haarlänge, der Jeans, der Musik usw. Unsere Nachbarskinder wurden regelmäßig vom Vater verprügelt und wohl Schlimmeres. Meine Freundin war lernbehindert und bekam von ihrer Mutter ständig das Geschirrhandtuch um die Ohren geschlagen. Unsere Draußenspiel-Banden fanden ständig neue Opfer für Hänseleien: Rothaarige wurden geärgert, die Schwulen unserer Nachbarschaft verfolgt und gemobbt (von Kindern!!), Familien mit mehr als drei Kindern wurde als asozial beschimpft, uneheliche Kinder hatten es schwer., eine sehr sehr fleißige, aber arme Familie mit vielen Kindern wurde übelst ausgegrenzt (keiner spielte mit ihnen. Die übelsten Seiten des Kleinbürgertums, sozusagen. ))
Mit den Großen mal gnädigerweise spielen zu dürfen war schön, aber auch anstrengend, da wir als Kleine viele "Dienste" gegenüber den Großen zu erbringen hatten. (hol mal gefälligst ... mach mal... tu mal... bring mal ... renn mal eben schnell zu... ). Die Großen bildeten Ende der 60ger überall Bands, da wuselten wir Kinder drum herum, durften Micros schleppen und sogar eine PA. Im Gegenzug bekamen wir deren Musik. Gemixte Altersgruppen haben also im Ergebnis was Gutes und ich kannte bevor die 70ger anbrachen, mit 10 schon Pink Floyd.
Hach!