Mike + The Mechanics: Konzerte 2013

  • Wenn Mike Rutherford in der Stadt ist, Open Air am Samstag und das ganze für lau, hätte man irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn man nicht wenigstens vorbeigeschaut hätte.
    Auf dem Weg zum Neuen Lustgarten fallen zunächst die zahlreich entgegenströmenden Menschen auf, die offenbar Bonnie Tyler bereits für den Höhepunkt des Abends gehalten haben. Es kann aber auch an dem ergiebigen Regen liegen, der den Platz sichtlich den größten Teil des Tages geflutet und den ein oder anderen Festbesucher vielleicht etwas gefordert hat. Doch nun reißt der Himmel auf, und die Mechanics spielen unbehelligt unter den Sternen. Und durch die sehr aufgelockerten Publikumsreihen gelangt man ohne Schwierigkeiten pünktlich zu Beginn bis kurz vor die Bühne.

    Weiter auf der Haben-Seite: zwei Sänger, die jeder über ein ansprechendes Stimmvolumen verfügen und gemeinsam trefflich harmonieren. Insbesondere der knuffige Kobold Tim Howar ist eine gutgelaunte Rampensau, der die Animation des anfangs etwas steifen Publikums unermüdlich vorantreibt. Wie sein Kollege Roachford glänzt er vor allem immer wieder durch ausgelassenes Hüpfen, wobei letzterer aus dem Stand noch erheblich höher und weiter kommt. Lediglich das zwischen und irgendwann auch während der Songs gekrähte "Potsdähm" wirkt auf Dauer etwas ermüdend, aber natürlich ist es schön, daß die Jungs wissen, wo sie sind.

    Die Band wirkt sehr eingespielt, und überhaupt muß man sagen, daß alle Musiker das beste aus dem überwiegend schlichten Liedgut herausholen. Allerdings muß ich dem Kollegen Brext beipflichten, daß Rutherfords Solierkünste nicht als Meilenstein in die Geschichte eingehen werden.
    Als er von seinen Wurzeln berichtet und einen Song seiner "ersten" Band Genesis ankündigt, (hatte mal gelernt, das wäre The Anon gewesen, aber gut), hofft man kurz auf "Harold The Barrel", aber es wird dann doch nur "Throwing It All Away". Spätestens ab da wird das Konzert zur erwarteten Party, und die überwiegend angeballerten Zuschauer tanzen sich dankbar den lauer werdenden Abend warm.

    Höhepunkte sind zwei weitere Gast-Songs: Roachfords "This Generation" verleitet die Band zu gepflegtem Funk-Groove und scheint allen Beteiligten, dem Chef eingeschlossen, noch mehr Spaß zu bereiten als das Mechanics-Material. Und zum Riff des Tages von "I Can't Dance" schreitet Rutherford, der sich bis dahin bescheiden im Hintergrund gehalten hat, mit großen Schritten entschlossen an die Rampe und rock'n'rollt, während Roachford sich an's Gemächt packt und eine ebenso elegante wie köstliche King of Cool-Dancefloor-Parodie abliefert.

    Aber jeder Spaß hat mal ein Ende, und mit "Living Years" wird unvermittelt klar, daß es Zeit für den Heimweg ist. Beim Durchqueren des Platzes blicken wir in lächelnde Gesichter schunkelnder und schirmschwenkender Menschen, die nichts weniger als Glück und Zufriedenheit zu empfinden scheinen, und diese Bilder nehmen wir gerührt mit nach Haus. Beim Warten auf die Tram erwischt uns noch "All I Need Is A Miracle", das von fern herüberweht und vom Publikum textsicher begleitet wird.
    Mirakulöse Welt der Musik.

  • so...Karten für Berlin nun da.....Balkon Mitte, Reihe 7 Platz 22+23...da der Admiralspalast ja nicht soooo groß ist, hat man vom Balkon aus gute Sicht auf die Bühne

  • Geht noch jemand zum kostenlosen Gig von Mike + The Mechanics am Freitag in Wiesbaden? Ich freu mich schon drauf, nachdem mich das Konzert in Ludwigshafen letztes Jahr sehr positiv überrascht hat.

  • Setlist Wiesbaden :


    A Beggar on a Beach Of Gold
    Another Cup Of Coffee
    Get Up
    Try to Save Me
    The Road
    Silent Running
    All the Light I Need (Acoustic)
    Whenever I Stop (Acoustic)
    Everybody Gets a Second Chance (Acoustic)
    Cuddly Toy
    Follow You Follow Me
    I Can't Dance
    The Living Years
    All I Need Is a Miracle


    Over My Shoulder
    Word Of Mouth



    95 Minuten Spielzeit. Super Gig, wie immer.

    Did you imagine the final sound as a gun?

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