Literaturklassiker in der Schule

  • Meine Erfahrungen mit dem Deutschunterricht decken sich zu hundert Prozent mit Deinen. Wir wurden mit Günter Grass gequält (unvergessen: Oskar Matzeraths Mutter, die beim Anblick des aalgefüllten Pferdekopfes ihr Frühstück auf den Kai in Danzig kotzt) und Heinrich Böll (der von einer Frau erzählt, die durch geschickte Muskelbewegung kacken konnte ohne sich den Hintern abputzen zu müssen).


    Ich habe nie wieder sogenannte "hochwertige" Literatur gelesen. Und ich lese nach wie vor sehr viel. Der Deutschunterricht hat mich insoweit nachhaltig geschädigt. In guter Erinnerung ist mir nur Goethes Faust geblieben, da das Stück streckenweise richtig lustig ist und wir im Zusammenhang damit die Verfilmung mit Gustav Gründgens angeschaut haben.

  • Ich versuche es besser zu erklären. Wenn ich was über einen Diktator, regional in diesem Fall, lesen will, dann lese ich Biographien über Adolf, Stalin, Pinochet, etc, aber doch nicht Wilhelm Tell.

    Wenn ich was über den Harz wissen will, dann lese ich doch keine Schwarte von anno Tobak, sondern kaufe mir einen Turistenführer.

    Was interessiert mich, wenn der gehörnte Ehemann den Liebhaber seiner Frau zu einem Pistolenduell herausfordert? Und die Ehefrau guckt zu. Also, so ein Quatsch, und damit wurden wir gequält bei Interpretationen.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Es ist halt nicht mit deinem Namensgeber zu vergleichen. Da ist es eher so: kennst du einen, kennst du alle...

    Eben nicht. Das ist dieses Pseudoargument von Leuten, die kaum was von ihm, aber nur über ihn was gelesen haben, besonders, wenn es um Gedichte geht.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Oder willst du wirklich eine Ledertasche gegen einen Zauberberg antreten lassen?

    Aber sicher doch. Im Roman Ausgeträumt bezieht sich Bukowski auf Thomas Mann. Zitat:

    Der hält Langeweile für Kunst.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Wie schön. Die Vielfalt der Menschen ist wunderbar. Es gibt auch Fans die i can't dance besser als the musical box finden.

    Sehr schön, kann ja nur eine kleine Minderheit sein. Ich schaue mal die Durchschnittsnoten für beide Stücke im ToW nach:mrgreen:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Es war zumindest der bessere und erfolgreichere Popsong der beiden. ;)

    Erfolgreicher, stimmt. Seit wann ist denn The Musical Box ein Popsong....?:mrgreen::huhu:.

    Da haben wirs wieder: TMB Kunst, ICD Langeweile.....

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Boah, ein ganzer Satz? Ja, Wahnsinn. Damit ist Thomas Mann natürlich vollkommen entwertet.


    Nun, du scheinst entschlossen, mal wieder gegen deine seit einem halben Jahrhundert verflossenen Deutschlehrer zu wüten und die Literatur die Mankos ihres Unterrichts und deine jugendliche Trotzhaltung entgelten zu lassen.


    Doch der von dir so hoch geschätzte Autor hatte sich unter anderem Anton Tschechow als Vorbild genommen und spielt im Buchtitel Ham On Rye auf J.D.Salinger an. Tschechow und Salinger sind beides Autoren, die im Lektüreunterricht in der Schule gelesen werden. Und wenn er auf sie anspielt, dann setzt er voraus, dass der Leser sie kennt, und zwar so gut, dass er die Anspielung erkennt - mithin: Dass er sie gelesen hat. Sollte man sich mal vor Augen führen.

  • Doch der von dir so hoch geschätzte Autor hatte sich unter anderem Anton Tschechow als Vorbild genommen und spielt im Buchtitel Ham On Rye auf J.D.Salinger an. Tschechow und Salinger sind beides Autoren, die im Lektüreunterricht in der Schule gelesen werden. Und wenn er auf sie anspielt, dann setzt er voraus, dass der Leser sie kennt, und zwar so gut, dass er die Anspielung erkennt - mithin: Dass er sie gelesen hat. Sollte man sich mal vor Augen führen.

    Ausserdem hatte er noch als Vorbild Celine, aber nur das Buch Reise ans Ende der Nacht, und John Fante. Er mochte auch Salinger.

    Der Titel Ham on Rye spielt aber laut seiner Aussage nicht auf Salinger an. Das Buch beschreibt seine Kindheit und Jugendjahre. Er war der Ham, gefangen und bedrückt durch die beiden Roggenbrötchenscheiben Rye, seine Eltern.

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    Charles Bukowski