Die "gute" alte Schallplatte ?

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich auch sagen muss das die Bässe von CD klar und deutlich sind und auf Vinyl ein bisschen 'verschwommen'.

    Das ist auch kein Wunder, denn die Bässe auf Vinyl werden vor dem "Schnitt" um 20 dB abgesenkt!
    Man muss sich das schon mal vor Augen führen: -20 dB ist gerade noch ein Zehntel der ursprünglichen Lautstärke!


    Natürlich werden die Frequenzen in der Phono-Vorstufe wieder angehoben, aber zum einen geschieht das zusammen mit allen tieffrequenten Nebengeräuschen, die Vinyl und Plattenspieler produzieren (Brummen, Rumpeln, Rauschen etc.) und zum anderen ist der Entzerrer-Vorverstärker halt wie gesagt ein qualitätskritisches Bauteil, an dem gern gespart wird.


    Daneben ist aber auch die Impulswiedergabe des Vinyls prinzipbedingt schlechter, d.h. laute Töne mit kurzen Attackzeiten und steilen Signalflanken wie etwa ein Bassdrum-Kick können nicht exakt reproduziert werden, da die Massenträgheit des Schneidstichels dem buchstäblich im Wege steht.

  • Das wäre auch eine interessante Frage: wer ist/sind die erste Popband/Musiker, die Knackgeräusche von Platten als Stilmittel verwendet haben?


    Ob Roy Wood der erste war, weiß ich nicht, aber es würde zu seiner Genialität passen:


    Mustard by Roy Wood - YouTube (1975)


    Anmerkung: Die Knackgeräusche und das Rutschen sind genauso auf der CD zu hören; die Videoaufnahme ist ein Fake. :)

  • Ob Roy Wood der erste war, weiß ich nicht, aber es würde zu seiner Genialität passen:


    Mustard by Roy Wood - YouTube (1975)


    Anmerkung: Die Knackgeräusche und das Rutschen sind genauso auf der CD zu hören; die Videoaufnahme ist ein Fake. :)


    Wie schön, daß Du auch den zitierst, ein anderer Genius...hier im Forum bin ich richtig!!! Nur: ich kannte bis dato eher sein Frühwerk. Und war immer neidisch auf seine Frisur! (Na gut,als es noch funktionierte)

    We can help You

  • Mir fällt noch das 1976er Debutalbum von Klaatu (später genannt "3:47 EST") ein, da gab es am Anfang der ersten LP-Seite sogar einen Nadel-Aufsetzvorgang zu hören - was ja irgendwie absurd war.


    Siehe Post #82 nur unwesentlich weiter vorne. ;)

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Das ist auch kein Wunder, denn die Bässe auf Vinyl werden vor dem "Schnitt" um 20 dB abgesenkt!
    Man muss sich das schon mal vor Augen führen: -20 dB ist gerade noch ein Zehntel der ursprünglichen Lautstärke!


    Natürlich werden die Frequenzen in der Phono-Vorstufe wieder angehoben, aber zum einen geschieht das zusammen mit allen tieffrequenten Nebengeräuschen, die Vinyl und Plattenspieler produzieren (Brummen, Rumpeln, Rauschen etc.) und zum anderen ist der Entzerrer-Vorverstärker halt wie gesagt ein qualitätskritisches Bauteil, an dem gern gespart wird.


    Daneben ist aber auch die Impulswiedergabe des Vinyls prinzipbedingt schlechter, d.h. laute Töne mit kurzen Attackzeiten und steilen Signalflanken wie etwa ein Bassdrum-Kick können nicht exakt reproduziert werden, da die Massenträgheit des Schneidstichels dem buchstäblich im Wege steht.


    An der Uni hätten wir uns um Sitze in einer 90min-Vorlesung mit soviel Lehr-/Nährwert wie dieser mittelkurze Post geschlagen...vllt doch das falsche studiert? :eek: Naja, wenigstens hab ich von Trägheit der Masse schonmal was gehört.

  • …da es sich bei meinen Beiträgen um mein geistiges Eigentum handelt, kann ich sie auch einfach löschen (was ich hiermit getan habe) © by VM

    2 Mal editiert, zuletzt von VinylManiac ()

    • Offizieller Beitrag

    Dieser Clip ist richtig gut - man kann sehr schön sehen, wie steinalt die Maschinen sind, die da von einem Haufen von Menschen praktisch in Handarbeit bedient werden.


    Was man aber auch sehen kann: Für den Schneidvorgang wird nicht etwa ein analoges Tonband, sondern ein stinknormales digitales Audiofile als Master benutzt - das ebenso Spitzenwert-komprimiert ist wie bei der CD, allerdings haben sie zusätzlich noch einen EQ drin, der die Höhen ab 16 kHz mit 12 dB/Oktave abschneidet! :eek:


    Das wirft doch ein ganz neues Licht auf die Beantwortung der Frage "was ist besser - analog oder digital?"


    Nicht gedacht hätte ich auch, dass die gesamte Fertigung nicht einmal annähernd unter Reinraumbedingungen geschieht! - Da läuft niemand mit Schutzkleidung oder Kopfhaube herum - die Schneidevorrichtung hat ebenfalls keine Staubschutzhaube und der Behälter mit dem Vinylgranulat hat natürlich keinen Deckel!
    Wahrscheinlich deshalb braucht es jemanden wie in dem anderen Clip zu sehen, der den Staub aus dem galvanisierten Master per Hand wieder rausmeißelt! -
    Technik, die begeistert... :)