Würdet Ihr Euch an einem Klassik.....

    • Offizieller Beitrag

    Eingedenk einer Unterhaltung, die gestern beim Stammtisch genau dieses Thema berührte, meine ich einen Grund zu erahnen, warum nicht so viele Leute teilnehmen: Sie finden, dass ihnen die Worte fehlen, die Musik zu beschreiben. Ein Lied hat immer noch einen Text, von dem man ausgehen kann. Bei einem Klassikstück ist das schwierig - ganz abgesehen von Fachausdrücken wie glissando und forte usf. stellt sich die Frage: Wie ausdrücken, was mir dabei durch den Kopf geht? Was für ein Bild sehe ich dabei, was bewegt die Melodie? Ziemlich wörtlich sagte da gestern jemand "ich bewundere die, die das so formulieren können".


    Mir scheint aber, das könne man lernen. Und nicht jedes Stück ist gleich einfach/schwierig in Worte zu fassen. (Bei dem aktuell thematisierten Vivaldistück beispielsweise stellen sich mir keine Bilder ein) Vielleicht liegt das auch an der jeweiligen Interpretation. Für das Deutsche Requiem habe ich etliche Youtube-Versionen angehört, bis ich eine gefunden hatte, bei der der Dirigent das getroffen hat, was für mich der Kern des Stückes ist.


    Was ich damit einigermaßen holprig sagen möchte: Komm'nse her, komm'se ran! Wenn ihr Tesamoll nicht von Klavia-Dur unterscheiden könnt, bin ich damit wenigstens nicht mehr alleine.

  • Um es nochmal ganz deutlich zu sagen (bezugnehmend auf Martins Post): Hier geht es nicht um eine Bildungsveranstaltung, und es geht auch nicht darum, Klassenerster zu werden, sondern darum, sich auf alle möglichen Arten über Musik auszutauschen, zu der jede/r einen ganz unterschiedlichen Zugang haben darf.


    Ich selber habe ganz bestimmt kein adäquates Vokabular zur Verfügung, um musiktheoretischen Ansprüchen annähernd gerecht zu werden. Und wenn ich doch mal ein Crescendo oder Glissando einfliessen lasse, dann habe ich mir den Begriff Sekunden vorher bei Wiki geliehen.


    Ich finde, man kann über alte Musik genauso schreiben, wie über den TotW: So, wie die Zunge gewachsen ist, so,wie man empfindet, wie es einem Gefällt! Respektlos und direkt. Weg mit dem Bildungstabu! Rein mit der alten Mucke in die Wohnstube des Herzens! Schreibt,schreibt,schreibt!

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

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  • Es ist mir in diesem Zusammenhang eine große Freude, schon jetzt den nächsten Mituser zu nennen, der gerne einen Klassik-Track vorstellen möchte (haben einen kleinen PN-Austausch gehabt): Pealmu überlegt zwar noch, welches von zwei Stücken es dann im Endeffekt werden soll, aber er hat Lust, uns Anfang März seine Anregung zu präsentieren. Ein kräftiges "Like" schon mal dafür.


    Denn: Auch mir hat es bislang in jedem Monat Freude bereitet. Zum einen ist es immer wieder eine nette kleine Spannung, was da überhaupt kommt und von wem. Dann finde ich diese artfremde Sparte des Forums einfach einen netten Farbtupferl. Und immer wieder erfreue ich mich an unterschiedlichen Fassungen / Interpretationen, habe auch schon das ein oder andere (fast) unbekannte Stück gehört. Und letztlich liebe ich es, wenn man sich hier über etwas Gemeinsames austauscht, anstatt dass jeder sich nur mit seinem eigenen Kram ins Kämmerlein verzieht.


    Ich bin auch weiterhin sicher, dass eigentlich jeder zu jeder denkbaren Musik genau dann etwas posten kann, wenn es geradewegs aus dem eigenen Empfinden kommt. Jeglicher Anspruchsballast, den man sich da eventuell selbst auferlegt, sollte mit dem Gedanken an den unbedingten Wert des eigenen Erlebens abgeworfen werden.


    Okay, dann freue ich mich also über pealmus Ankündigung für März und vielleicht ja noch weitere Erlebensschilderungen oder Informationen oder Alternativversionen oder... oder... zum "Winter" von WieWaldi.

  • Klassische Musik auf ARTE:


    Lang Lang spielt Prokofjews 3. Klavierkonzert


    Sonntag, 10. Februar 2013 - 18.30 Uhr (45 Min)

    Wiederholungen:
    15.02.2013 um 06:00
    20.02.2013 um 06:00
    28.02.2013 um 06:00


    Zum Auftakt seiner dritten Spielzeit als Dirigent des Orchestre de Paris empfing Paavo Järvi einen außergewöhnlichen Künstler: Lang Lang. Das Publikum im Pariser Salle Pleyel feierte den Klaviervirtuosen mit Standing Ovations.

    Lang Lang interpretiert Sergei Prokofjews wunderschön dahinfließendes drittes Klavierkonzert, dass als das eleganteste und zugänglichste seiner fünf Klavierkonzerte gilt. In den 20er Jahren war der legendäre Pianist Prokofjew für seine phänomenale Technik, seine gestochen scharfe Rhythmik und seine überaus vielfältige Klangwelt bekannt. Noch heute sind diese Aspekte in seinen Kompositionen hörbar. Lang Lang ist derzeit der ideale Interpret für Prokofjews Klavierkonzert, in dem sich schnelle Passagen mit lyrischen Melodien abwechseln.
    Paavo Järvi, der für seine Liebe zur russischen Musik bekannt ist, setzte zudem Strawinskys "Feuervogel" auf das Programm: Ein Auszug aus dem Ballett, das der Komponist für das 1910 in Paris gegründete Ensemble des russischen Impresarios Sergei Djagilew schrieb, beschließt diese Ausgabe von "Maestro".



    in diesem Sinne...

    a horse not made of sand

  • Leider erst sehr spät auf ARTE eine meiner Lieblings-Symphonien:


    Sonntag, 24. Februar 2013 um 23.35 - 00.40 Uhr


    Wiederholungen:
    Keine Wiederholungen
    Gustavo Dudamel dirigiert
    Berlioz's Symphonie Fantastique

    (Frankreich, 2009, 60mn)


    Regie: Michel Follin
    Dirigent: Gustavo Dudamel
    Komponist: Hector Berlioz
    Orchester: Orchestre philharmonique de Radio France, Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela


    Sie wird häufig als "erste Klangkathedrale" bezeichnet: die "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz. Mit außergewöhnlichen, ja spektakulären Instrumenten gelingt es ihm, eindringliche Klangbilder zu schaffen und auf diese Weise einen Höhepunkt der musikalischen Ausdruckskraft zu formen. Das Werk gilt als Meilenstein der Musikgeschichte: Es hat die Grenzen der Musikwelt erweitert und viele große Komponisten wie Wagner, Liszt und Beethoven beeinflusst. ARTE zeigt eine Konzertaufzeichnung aus der Pariser Salle Pleyel. Gustavo Dudamel dirigiert das Orchestre philharmonique de Radio France und das Simon Bolivar Youth Orchestra.

    Mit den ersten einsetzenden Klängen beginnt ein wahres Experimentallabor des modernen Orchesters, das seit jeher die Dirigenten fasziniert. Es ist die Rede von der "Symphonie fantastique", das wohl berühmteste Werk von Hector Berlioz. Interpretiert wird sie vom Orchestre philharmonique de Radio France und dem Simon Bolivar Youth Orchestra unter Leitung von Gustavo Dudamel.
    Berlioz, aus dessen Feder auch der "Grand Traité d'instrumentation et d'orchestration modernes" stammt (1844; die deutsche Fassung "Die moderne Instrumentation und Orchestration" erschien 1845), schuf mit seinem Werk eine wahre Anthologie der Orchesterfarben. Er griff dabei auch auf ausgefallene, ja spektakuläre Instrumente wie die schlangenförmige Ophikleide oder große Glocken zurück.
    Über die Instrumentation gelang es ihm, echte Klangbilder zu schaffen, unter anderem die "dämonische" Aura des "Hexensabbath", des fünften und letzten Satzes seiner "Fantastischen Symphonie". Wegen dieses letzten Satzes kam es bei der Uraufführung zum Skandal. Berlioz beschreibt darin die Seelenqualen des Musikers, der im Opiumrausch Visionen hat und sich am Sabbath als Zeuge seiner eigenen Beisetzung sieht. Die musikalische Ausdruckskraft erreicht hier unter anderem auch durch den Einsatz von Instrumenten mit ungewöhnlichen Registern einen Höhepunkt, der über mehrere Jahrzehnte hinweg unerreicht blieb.
    Berlioz begründete mit diesem Werk die "symphonische Programmmusik". Tatsächlich wird für jeden der fünf Sätze - "Träumereien, Leidenschaften", "Ein Ball", "Szene auf dem Lande", "Der Gang zum Richtplatz", "Hexensabbath" - die Aktion bis ins letzte Detail vorgegeben. Dieser Ansatz eröffnete dem musikalischen Ausdruck ein völlig neues Feld, das insbesondere Richard Strauss für seine "Symphonische Dichtung" erforschte und ergänzte.



    in diesem Sinne...

    a horse not made of sand

  • An anderer Stelle wird schon über einen neuen "Jazz zum Neumond" nachgedacht, da möchte ich hier mal aus der Klassik-Ecke ein deutlich sichtbares Signal senden:
    Es ist ja mittlerweile schon eine kleine - und ich muss gerade auch wieder mit Blick auf die z.T. sehr berührenden Postings zu Verdis "Gefangenenchor" im März sagen: zauberhafte - Tradition, dass zu Beginn eines Monats ein Stück aus dem großem Gebiet der Klassik vorgestellt wird.


    In welcher Art das passieren soll, bleibt stets dem überlassen, der den Klassiktrack im ersten Posting eines neuen Threads präsentiert. Wünschenswert wäre jedoch ein Link zum Anhören der Musik.


    Du hörst Klassik und dir fällt auch ziemlich bald ein Stück ein, dass dich geprägt, fasziniert oder auch genervt hat? DANN LOS! ZEIG'S UNS ZUM BEGINN DES FROSTIGEN APRILS!:huhu::huhu::huhu:

  • Dieser Mai schreit nach einem Klassikwerk allererster Güte, sowie nach einer/m findigen Ersteller.


    Wer mag noch schnell was in den Ring werfen,bevor das Laub wieder welkt?


    Es grüsst alle Klassikfreunde der revelation(der sich ganz toll fühlt,weil er tolle Nordlichter kennt und sich das auch nicht verderben lässt von einem einsamen albernEM)

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Ist bald Juni und ich hätte ungebrochen richtig Lust auf Klassik zum Sommeranfang. Hat jemand Lust, zu Beginn des Monats einen kleinen, aber feinen Klassikthread zu starten?