Eingedenk einer Unterhaltung, die gestern beim Stammtisch genau dieses Thema berührte, meine ich einen Grund zu erahnen, warum nicht so viele Leute teilnehmen: Sie finden, dass ihnen die Worte fehlen, die Musik zu beschreiben. Ein Lied hat immer noch einen Text, von dem man ausgehen kann. Bei einem Klassikstück ist das schwierig - ganz abgesehen von Fachausdrücken wie glissando und forte usf. stellt sich die Frage: Wie ausdrücken, was mir dabei durch den Kopf geht? Was für ein Bild sehe ich dabei, was bewegt die Melodie? Ziemlich wörtlich sagte da gestern jemand "ich bewundere die, die das so formulieren können".
Mir scheint aber, das könne man lernen. Und nicht jedes Stück ist gleich einfach/schwierig in Worte zu fassen. (Bei dem aktuell thematisierten Vivaldistück beispielsweise stellen sich mir keine Bilder ein) Vielleicht liegt das auch an der jeweiligen Interpretation. Für das Deutsche Requiem habe ich etliche Youtube-Versionen angehört, bis ich eine gefunden hatte, bei der der Dirigent das getroffen hat, was für mich der Kern des Stückes ist.
Was ich damit einigermaßen holprig sagen möchte: Komm'nse her, komm'se ran! Wenn ihr Tesamoll nicht von Klavia-Dur unterscheiden könnt, bin ich damit wenigstens nicht mehr alleine.