Der Bundespräsident ist uns abhanden gekommen.

  • Wir haben einen Bundespräsidenten verloren.
    Was ist Eure Meinung dazu? Ich hatte mich schon die letzten Wochen gewundert, daß niemand dieses Thema aufgriff. Aber vielleicht auch aus Gleichgültigkeit und Desinteresse vor "Denen in Berlin"? Was ist Eure Meinung? Findet Ihr den Rücktritt gut, schlecht, oder war Wulff Euch egal?


    Schön wäre, wenn wir besonnen blieben. Es gibt ja auch genügend Stilmittel wie Ironie, um den eigenen Zorn in gewandte Worte zu fassen.


    Falls ich einen anderen themenübergreifenden Thread übersehen habe, bitte ich um Schließung dieses Abschnittes.

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  • Von der Meute gehetzt und nun beißen den letzten die Hunde.


    Ich finde, es war wirklich an der Zeit - wenn diese von ihm nicht schon längst überschritten wurde.


    Da halte ich es doch mit konservativen Werten, wie z.B. Anstand, Würde, Ehrlichkeit oder auch Schamgefühl. Gibt es dies noch in der aktuellen Politik?

    Endlich ist dieses Theater zu Ende ...!


    Abschließende Frage: Brauchen wir wirklich noch dieses Amt?


    It's 5-4 on William Wright!

  • Wir werden eine/n neuen bekommen.Vielleicht wird er/sie besser geeignet sein als Herr Wulff.


    Ich halte die Idee, einen parteiübergreifend konsenzfähigen Kandidaten zu finden gut, um das Amt in Zukunft aus der Schusslinie lagergeführter Konflikte herauszuhalten.Ich hoffe,dass auch die Linken zu diesem Thema befragt werden(schrecklich,diese alberne Ausgrenzung). M.E war Herr Wulff kein sehr guter Präsident. Ich habe Hochachtung vor jedem/r der sich angesichts der derzeitigen Situation noch für dieses wichtige Amt zur Verfügung stellen will.

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Ich weiss nicht so recht. Hier kriege ich ja nicht soviel mit. Als mein Schwiegervater noch lebte habe ich immer den Spiegel bekommen, jetzt eben Spiegel-online, ab und zu.
    Muss Deutschland denn einen Bundespräsideten haben? Der hat doch keine richtige Funktion. Mal den Zeigefinger heben oder Deutschland in Timbuktu oder Taka-Tuka-Land representieren. Es gab mal Heinrich Lübcke und das ist kein Witz. In Afrika begann er seine Rede mit:
    "Meine Damen und Herren, liebe Neger." Braucht man das?

  • Abschließende Frage: Brauchen wir wirklich noch dieses Amt?


    It's 5-4 on William Wright!


    Jaaa! Natürlich brauchen wir ihn. Bedenke, wie viele Leute einen Kaiser als Repräsentaten zurücksehnen.
    Wir brauchen einen Repräsentanten, außerdem ist sein Amt in unserer Verfassung verankert, oder nicht?!
    (ich bin übrigens kein Monarchist, sondern Demokrat).

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  • Meine Meinung ist heute die gleiche wie Mitte Dezember 2011.

    1.) Ich fand es schon amtsbeschädigend wie Wulff ins Amt gekommen ist. Damals hatte man den idealen Kandidaten gefunden, der in allen Gesellschaftskreisen akzeptiert war und eben gerade kein ausrangierter Politiker war. (Dass Gauck der akzeptiertere Kandidat war zeigt ja schon dass Wulff erst im dritten Wahlgang gewählt wurde, nachdem die Abweichler in den Reihen von CDU/CSU/FDP sicherlich massiv bearbeit worden waren.) Stattdessen hat Merkel die bisherige Praxis ausgediente Politiker der eigenen Partei zum Präsidenten zu machen nochmal gesteigert und einen der ihr möglicherweise mal Konkurrenz machen könnte dorthin abgeschoben. Einzig positiv dabei war dass es endlich mal kein "alter Sack" geworden ist.

    2.) Wulff hat mich dann aber in seiner Amtsführung duchaus beeindruckt. Dass er Integration als "sein Thema" gewählt hat fand und finde ich prima. Die Aussage dass der Islam heute auch zu Deutschland gehört hat gerade seine Parteifreunde sehr irritiert, kann also nicht verkehrt gewesen sein.

    3.) Ich vermute mal dass Wulff tatsächlich keine Straftaten begangen hat und nicht bestechlich war. Sein Fehler war (und ist) dass er nicht zwischen echten Freunden und solchen die seine "Freundschaft" aus geschäftlichen Interessen suchen unterscheiden kann. Ich halte ihn für erstaunlich naiv. So dumm wie seine Aussagen suggerieren kann er doch gar nicht sein (...dass man auch als Politiker wohl mal bei Freunden Urlaub machen können muss...). Er umgibt sich offensichtlich gern mit vermögenden Unternehmern, sonnt sich gern im Glanz der "Society", und lässt dabei jede Distanz vermissen. Es ist nunmal so dass man als Politiker und insbesondere als Ministerpräsident oder gar Bundespräsident jeden Anschein von Dubiosität vermeiden muss. Dass er einen Sylt-Urlaub der mehr als 'nen Hunni gekostet haben dürfte bar bezahlt haben will ist einfach nicht glaubwürdig, auch wenn man natürlich nie das Gegenteil wird beweisen können. Dass er ein Darlehen bei einer Anfrage im Parlament bewusst verschweigt, nun das war eben bewusstes Verschweigen, und das zeigt ja schon dass er sich zu diesem Zeitpunkt durchaus bewusst war dass an diesem Darlehen was faul war. Und so weiter...

    Mein Problem mit Wulff ist dass er bis heute (siehe seine Abschiedsrede) nicht einsieht was er falsch gemacht hat (nämlich die fehlende Distanz zu Unternehmern bzw. Unterscheidung zwischen privaten Freunden und dienstlichen Bekannten). Scheibchenweise nur das zuzugeben was man ihm schon bewiesen hat ist eines Bundespräsidenten unwürdig (und wäre dies auch für jeden "einfachen" Politiker). Der Mann könnte doch jetzt nirgends mehr eine Rede zu Moral und Ethik halten ohne ausgelacht zu werden. Und genau das ist doch im Grunde die einzige Aufgabe die der Bundespräsident der BRD hat.

    Und genau deshalb finde ich dass er spätestens Ende Dezember hätte zurückteten müssen. Heute war das natürlich nicht mehr zu vermeiden, wo der Antrag auf Aufhebung seiner Immunität gestellt war.

  • Muss Deutschland denn einen Bundespräsideten haben? Der hat doch keine richtige Funktion. Mal den Zeigefinger heben oder Deutschland in Timbuktu oder Taka-Tuka-Land representieren. Es gab mal Heinrich Lübcke und das ist kein Witz. In Afrika begann er seine Rede mit:
    "Meine Damen und Herren, liebe Neger." Braucht man das?



    Soweit ich weiß ist dieses Lübke Zitat nicht belegt.
    (siehe in der Wikipedia: Heinrich Lübke)

    Ich denke wir brauchen keinen Bundespräsidenten. Grundsätzlich wäre es natürlich sinnvoll so einen Monarchen-Ersatz zu haben der unparteilich ist und Grundsatzreden hält und repräsentiert. Allerdings ist das was damit zusammenhängt seinen Preis nicht wert. Ich denke dabei nicht nur an das Gehalt des Bundespräsidenten selbst sondern auch an das Bundespräsidialamt. Dort sollen ja Gesetze geprüft werden bevor der BP sie dann unterschreibt. Diese Prüfung hat aber überhaupt keinen Wert, denn es wird ja trotzdem immer wieder gegen Gesetze vor dem Verfassungsgericht geklagt. Außerdem braucht man vermutlich noch nicht mal eine Hand um die Unterschriftsverweigerungen zu zählen. Wozu das alles also?

  • Ich habe mich in der Facebook-Gruppe "Christian Wulff - Rücktritt jetzt" engagiert und bin überaus erleichtert, dass dieser Mann endlich aus Bellevue entfernt wurde.


    Dazu sage ich aber, das habe ich nicht wegen irgendwelcher Hauskredite oder Urlaubsreisen getan, die sind mir bei Politikern egal und ich lebe nicht in der Illusion, dass alle anderen die gegen ihn geschossen haben reine Westen besitzen.


    Für mich waren zwei Dinge ausschlaggebend. Einen hat HoHoHo bereits gut dargelegt, nämlich die Art und Weise wie man ihn in sein Amt befördert hat und die dahinter stehenden Gedanken. Der zweite und viel gravierendere Grund aber war einer, den seltsamerweise die Medien in den letzten Wochen völlig ignoriert haben wärend der Debatte um Urlaube und Kredite.


    Die Bildzeitung ist das letzte Schmierenblatt und ich würde mir keine kaufen, sie ist jedoch durch die Pressefreiheit geschützt. Im Jahr 2011 hat Christian Wulff bei zwei unabhängigen Medien angerufen und versucht eine Veröffentlichung zu beeinflussen, womit er ganz klar 2 mal gegen das Grundgesetz der BRD verstoßen hat.


    Die Parteienherrschaft über viele Medien sehe ich diesbezüglich auch mehr als kritisch, sich als (eigentlich) parteiunabhängiger Bundespräsident aber zwei solche Eingriffe zu erlauben grenzt schon an Realitätsverlust, insbesondere bei der Bild.


    Wie notwendig ein Bundespräsident ist hat Horst Köhler durch Verhinderung des verfassungswidrigen Privatisierungsgesetz zur Flugsicherung bewiesen. Mein persönlicher Kandidat wäre Winfried Kretschmann, der in seiner kurzen Zeit als Ministerpräsident bereits mehr Demokratieverständnis gezeigt hat als ich es bei den großen Parteien je erlebt habe.

  • Die Bildzeitung ist das letzte Schmierenblatt und ich würde mir keine kaufen, sie ist jedoch durch die Pressefreiheit geschützt. Im Jahr 2011 hat Christian Wulff bei zwei unabhängigen Medien angerufen und versucht eine Veröffentlichung zu beeinflussen, womit er ganz klar 2 mal gegen das Grundgesetz der BRD verstoßen hat.



    Ich stimme Deiner Meinung zu "Bild" zu, und natürlich war es zumindest zweifelhaft dass Wulff hier eine Veröffentlichung verhindern wollte, die Wortwahl war wohl ziemlich daneben. Ich kenne den genauen Wortlaut der Mailbox-Nachricht nicht (nur die Auszüge die veröffentlicht wurden), aber anscheinend hat er ja auch diesbezüglich zumindest die Wahrheit beschönigt in seinen Interview-Aussagen Anfang Januar.

    Schon faszinierend dass ausgerechnet die Blödzeitung zum Retter der deutschen Pressefreiheit wurde...

  • Man muß nur ordentlich Dreck am Stecken haben,dann wird man auch Politiker,wenn ich sehe ,was da inm Bundestag und Regierung abläuft kommt mir das Grauen...:-(