SdW [12.09.-18.09.11]: GENESIS - The Return Of The Giant Hogweed

  • Ooops, ich hatte hier ja noch gar nicht. Gast sei Dank! :)


    Jo, das Unkraut, das ist schon ne Wucht. Nach anfänglichen Irritationen ist es dann bald richtig angekommen und nun ist dieser Track so richtig schön fett und wuchtig. Hier liebe ich ja wundernswerter Weise Hacketts unermüdliches Bearbeiten. Er spielt ja irgendwie alles mit - mal hoch, mal tief, mal mittendrin.


    Fettes Teil, sehr genial. 14 Punkte. :topp:

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • Ich habe zum Text von The Return Of The Giant Hogweed noch folgende Ausführung in der Eclipsed gefunden

    Weiter im Text - Kultige Songs & ihre Bedeutung:


    "Grüne Apokalypse

    Das Motiv der Menschen attackierenden Pflanze wurde erstmals vom Schriftsteller John Wyndham popularisiert. In seinem Science-Fiction-Klassiker „Die Triffids“ (1951) beschreibt er eine Pflanzenart, die mit ihrem Giftstachel Tieren und Menschen gefährlich werden kann, diese sogar tötet. Woher die Triffids kommen, lässt Wyndham im Vagen. Anders Genesis:

    Sie benennen klipp und klar, wo der Feind seinen Ursprung hat. Ihr Gewächs ist auch kein Produkt der Fantasie, sondern seit Ende des 19.Jahrhunderts in Europa zu beobachten. Der Riesenbärenklau (auch: Herkulesstaude) gehört zu den sogenannten invasiven Arten, zu Pflanzen also, die in nicht-heimische Gebiete vordringen, sich dort rasend schnell ausbreiten und die heimischeVegetation bedrohen. Dazu gehören hierzulande u. a. die Kanadische Goldrute, der lapanische Staudenknöterich, das hochallergene Traubenkraut (Ambrosía), das drüsige Springkraut und die Greiskräuter Gift immer wieder in Honig nachgewiesen wird.

    Die natürliche Verbündete des Riesenbärenklaus ist die Sonne. Das Gift des baumhohen Doldengewächses entfaltet in Verbindung mit Sonnenlicht seine verheerende phototoxische Wirkung mit Hautverbrennungen zweiten bis dritten Grades.

    Genesis beschreiben in ihrem Text auch klassische Verbreitungswege invasiver Pflanzen:

    über botanische Gärten, von wo aus Exoten sich in der heimischen Vegetation einnisten; daneben bestücken Gartenbesitzer ihre Grundstücke nicht selten mit invasiven – als Zierpflanze oder als Sichtschutz. Aber auch als Nutzpflanze glaubte man den Bärenklau einsetzen zu können: Stalin höchstpersönlich sorgte dafür, dass die Herkulesstaude im 20.Jahrhundert in der UdSSR angepflanzt wurde. Die Idee, sie als Viehfutter zu nutzen, erwies sich jedoch als nicht umsetzbar, da sich die wilde Pflanze nicht züchten ließ. Mittlerweile ist sie in ganz Europa verbreitet, in Deutschland findet man sie ebenfalls zugenüge. im Harz zum Beispiel hat man den Kampf gegen den aggressiven Neophyten inzwischen verloren gegeben.

    Dass Genesis diesen in einem Song konserviert haben, ist eines der irritierenden Experimente dieser faszinierenden Band."

    Autor: Steven Thomsen

    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

  • Am Anfang mochte ich die Hogweed gar nicht. Mit jedem Hören gefiel es mir immer besser. Nun habe ich uach noch die verlinkten Versionen gehört. Fazit: ein tolles Stück Musik, welches zugegebener Maßen teilweise schräg ist. Also 12 Punkte von mir.

    it's one o'clock and time for lunch ...:kaffee:

  • Auweia, ich stelle fest, dass ich doch noch einiges aufzuarbeiten habe. Mein Job hat damals meine Zeit vollständig und mich fast vollständig aufgefressen - der Vorruhestand ist ein Segen.

    Also: 14 Punkte von mir. Der Song wächst mit mehrmaligem Hören und ist m. E. ein früher Geniestreich der Band. Als band-übergreifender Prog-Song hätte er sicher 15 Punkte verdient, im Kontext des Genesis-Gesamtwerks ist er aber "nur" nah dran.

  • Muss wohl ein paar Hausaufgaben machen und einiges nachholen. Habe gerade mal 15 Punkte gegeben. Ein eher im Hintergrund gelagertes Stück, das aber kompositorisch, im Arrangement, Rhythmus, in Punkto Vielfalt, Klangmalerei und Dichte usw. ja so was von ein Monster von Meisterwerk ist. Zurecht hatten es Transatlantic damals neu entdeckt und wieder aufleben lassen, auch mit Hackett zusammen. Morse singt es auch sehr gut. Und wo im Gitarrensolo sich Hackett und Stolt die Bälle gegenseitig zuspielen, bleibt kein Auge trocken, auch die Ohren nicht (wie ekelhaft). Aber hier geht es um die Originalversion, und die bleibt nun mal unübertroffen. Peter Gabriel ist oder war der beste Sänger für dieses Meisterstück. Ich habe es noch nie satt gehört, so aus den Ohren raus (sorry) kam es noch nie. Kein bisschen abgenutzt. Immer wieder erstaunlich frisch, explosiv, avantgardistisch-gewagt, also zeitlos.

    From the pain comes the dream. From the dream comes the vision. From the vision come the people. From the people comes the power. From this power come the change.”

    Peter Gabriel