Ich mag einfach alles auf der The Lamb besonders gern. Irgendwie klingt er hier anders als zuvor, aber auch danach. Anyway oder The Lamia zum Beispiel sind extrem ausdrucksvoll. In the rapids ist wunderbarer Blues.
Auf Trespass singt er unglaublich soulig und ihm gelingt es, echt traurig und gefühlvoll zu klingen. Komischerweise überzeugt er mich im großen und ganzen auf Selling England am wenigsten.
Ich habe mich letztlich für Anyway entschieden.
The lamb ist in der Tat das Album, auf dem mir Peter am wenigsten gefällt. Was er da zusammen meckert, ist teilweise echt gruselhaft. Was war ich froh, als Peter aufm Archiv 1967 - 75 nahezu alles neu einsang. Das würde ich auch fast als beste Studioleistung von ihm für Genesis ansehen. Da dies aber etwas zu billig wäre, denke ich bei einem Schluck Rohrperle darüber nach.
Ähnlich wie Townman im Collinsfred, versuche ich mal fünf gesangliche Glanzlichter zu benennen. Jedoch werde ich nicht zu jedem etwas schreiben, denn dazu fehlt mir die Geduld.
1. Looking for someone.
2. Cinema Show
3. The Battle of epping forest
4. Stagnation
5. Miracouli ist fertig
Insbesondere Suppers Ready zeigt recht deutlich den Unterschied zwischen Peter und Phil. Ganz unabhängig davon, was ich von dem Stück halte, kommt mir Peter wie ein Maler vor, der (hübsche?) Gemälde auf eine Leinwand kleckert, während Phil auf mich eher wie professioneller Maurer wirkt, der ein Wand ordentlich und solide verputzt, dabei aber so viel Esprit vermittelt, wie Kartoffelsalat und Wiener.
Herma: Das ist interessant. Ich hab das Album vor vielen Jahren mal einem musikinteressierten Freund gegeben, der es ähnlich wie Du beschrieben hatte. Für mich schwer nachzuvollziehen, aber hochinteressant. Gibt es bestimmte Lieder, an denen Du das besonders so empfindest? Bei mir ist es auch so, dass ich Peters Gesang zu Genesis-Zeiten manchmal etwas anstrengend empfinde, allerdings ist das eher zu Zeiten von Foxtrot und Selling. Zum Beispiel selbst beim ansonsten hervorragenden Dancing With The Moonlit Knight, etwa bei den Zeilen "Follow on! Till the Grail sun sets in the mould, follow on! Till the gold is cold. Dancing out with the moonlit knight, knights of the Green Shield stamp and shout." Und im Grunde auch alle laut geschrieenen Zeilen bei "Get `Em Out By Friday".
Peters neu eingesungene Passagen 1998 fand ich übrigens irgendwie nicht so dolle. Passte nicht so richtig ins Gesamtwerk, fand ich. Muss ich mir allerdings auch nochmal anhören, hab ich glaub ich im Ganzen seit 20 Jahren nicht mehr angehört und bevorzugte immer das Original. 
Dein "Looking For Someone" auf Eins kann ich übrigens wieder sehr gut verstehen. 
Äh ... So viele Fragen und ich bin nüchtern. Aber was solls, versuch ich es mal, aber nicht der Reihe nach.
Die fünf genannten Stücke sind in keiner wertenden Reihenfolge aufgeführt, auch wenn da 1. 2. 3. davor steht. Aber ich kann Dich gleich wieder beruhigen, es gefällt mir trotzdem ausnehmend gut. 
Das Gemecker hört man schon im ersten Track vom Lamm. "And the määääh" wäre sicher auch ein toller Titel für dieses Stück geworden. Generell klingt Peter in der Studioversion oft so, als wolle er sich gleich zu seinen Artgenossen auf die Weide stellen. Auch bei Carpet Crawlers fällt das extrem auf. Die Archivversion hingegen streichelt eher über die Ohren und weiß zu verzücken, so wie sie mir generell besser gefällt, als Peter in jenen Tagen. Um das genauer bzw. detaillierter zu beantworten müsste ich jetzt das ganze Album hören, doch danach steht mir gerade nicht der Sinn. Aber Carpet Crawlers in der Archivversion und OHNE Fadeout, das könnte ich mir tatsächlich mal gönnen. Und danach als Inspiration für den Tag ein- oder zehnmal Stagnation. Man wird sehen.
Ja, ich weiß, was Du meinst bei dem Titeltrack von The Lamb. Hier empfinde ich seinen Gesang eher als gewollt "nölig", passend zur Protopunk-Bewegung und den Text über die krawallige Welt des Raels. Quasi seine Art von "Anarchy In The U.K."! 
Ja, Stagnation kann man immer hören, keine Frage. Hier zwitschert er wie ein Vögelchen, dem man die vollwertigsten Dinge in den Meisenring gemixt hat.
Allgemein gesprochen geht es mir bei Peter so, dass ich seine hohen und sanften Passagen zu Genesis-Zeiten bevorzuge, ihn aber lieber in seinen frühen 30ern "losschreien" höre, allen voran auf III und IV. Da wird dann auch nicht mehr gemeckert wie ´ne Ziege auf Koks.
