• Craig Blundell ist Craig Blundell. Und ihm selber wäre es sicher am liebsten, wenn man sein Spiel mit dieser Grundeinstellung betrachtet und bewertet. Der kann was und das sehr gut auf seine Weise. Das er dabei nicht so lässig aussieht wie Collins '90 in der Waldbühne bei "Hand in Hand" ist nicht relevant.


    Craig Blundell hat auch nebenbei so viel zu tun, dass auf "To the bone" die meisten Drumparts von Jeremy Stacey eingespielt wurden. Da ist also wenig von gehorsamer Verfügbarkeit zu sehen. Das Steven Wilson seine Musiker danach auswählt, disqualifiziert auch irgendwie ihn und seine Kollegen. Das würde auf Nick Beggs und Adam Holzman noch mehr zutreffen, die werden aber nicht mal ansatzweise so kritisiert wie Craig.

  • Das würde auf Nick Beggs und Adam Holzman noch mehr zutreffen, die werden aber nicht mal ansatzweise so kritisiert wie Craig.


    Von den Konsumenten? Oder verstehe ich dich falsch? Butsch hat das für Craig fachlich ausgedrückt, was ich meinte.


    Nick Beggs und Adam Holzman sind aus meiner Sicht an ihren Instrumenten über jeden Zweifel erhaben.

  • Das Kritisieren? Vom normalen Konsumenten weniger, aber von Hadcorefans wurde offensichtlich richtig auf Craig eingedroschen. Seine langen Abhandlungen auf Facebook über Internettrolle und dem Umgang damit, sprachen Bände in seiner ersten Phase in der Band. Da musste man nicht wirklich zwischen den Zeilen lesen.

  • Das Kritisieren? Vom normalen Konsumenten weniger, aber von Hadcorefans wurde offensichtlich richtig auf Craig eingedroschen. Seine langen Abhandlungen auf Facebook über Internettrolle und dem Umgang damit, sprachen Bände in seiner ersten Phase in der Band. Da musste man nicht wirklich zwischen den Zeilen lesen.


    Ah, jetzt verstehe ich. FB ist für mich kein Maßstab, ich habe mich vor Jahren dort abgemeldet, schlimm genug, dass so viele Profis meinen, dass FB für sie unverzichtbar ist, aber das will ich nicht werten. Sind FB-Jünger Craigs Zielgruppe? Hoffentlich nicht. Aus der Anonymität draufhauen, das können viele. Sich mit Argumenten auseinandersetzen leider wenige. :( Aber er hat meine volle Sympathie, wenn er sich dagegen wehrt. Ein sympathischer Typ ist er ohnehin. Kritik ist, sachlich vorgetragen, ist richtig und wichtig.


    Genug off topic. :eek:

  • Hach, er hat es wieder getan und mich versöhnt mit seiner Musik und dem neuen Album.
    Das war ein richtig feines Konzerterlebnis gestern im Wiener Gasometer, wie bei SW gewohnt, kristallklarer Sound. Die Visuals auch deutlich verbessert gegenüber der letzten Tour, Vorhang und LED-Wand offensichtlich neue Modelle.
    Aber viel wichtiger: SW spielt wieder viel mehr selbst und das tut der Show und der Musik gut.
    Mittlerweile spricht SW schon fast ein wenig zu viel mit dem Publikum... dafür einige gelungene Scherzchen auf Kosten des deutschen Publikums (hier müsse man nicht zu Enthusiasmus auffordern wie in Deutschland), das kommt in Wien natürlich super an ;)


    Setlist-Besonderheit: statt Harmony Korine gabs Sign O the Times. Am Tag des letzten Wienkonzerts wurde der Tod von Prince bekannt und SW hatte das damals improvisiert dargeboten, den Rest der Tour haben sies dann ja immer gespielt, die ordentliche Version wollte er nachreichen sozusagen - mir wäre Harmony Korine lieber gewesen, das ist mMn sein bester Song, den will ich immer hören.


    Dass die Setlist zu wenig variiere kann ich nicht nachvollziehen - die Überschneidungen zur letzten Tour sind minimal, ein paar Dauerbrenner braucht es einfach. Finde es eher schade, dass Index nicht mehr gespielt wird.


    Wenn ich was kritisieren würde dann die Pause: die stört einfach nur, insbesondere bei einem Stehplatzkonzert.


    Einen TV-Kurzbericht gibts auch (mit mit so einigen Fehlern in der Moderation, cringeworthy, wie der Brite sagt) - eventuell muss man zum ansehen eine Österreichische-IP simulieren.
    http://tvthek.orf.at/profile/Z…Wiener-Gasometer/14242779


    EDIT: den Support-Set von David Kollar sollte ich noch erwähnen: waren zwar nur 20 Minuten, aber die haben durchaus Laune gemacht. Kollar Solo nur mit Notebook und Gitarre bewaffnet, hat über Rhythmustracks aus der Konserve drübersoliert, hat mich an diverse Projekte von Pat Mastelotto erinnert (mit dem hat Kollar ja auch schon zusammengearbeitet).

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

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  • (...)
    Mittlerweile spricht SW schon fast ein wenig zu viel mit dem Publikum... dafür einige gelungene Scherzchen auf Kosten des deutschen Publikums (hier müsse man nicht zu Enthusiasmus auffordern wie in Deutschland), das kommt in Wien natürlich super an ;)
    (...)


    Schon klar :rolleyes:


    Anbei eine Kritik zum Konzert in der Alten Oper in Frankfurt.



    Den Rest gibt's hier: musiblog:Steven Wilsen in der Alten Oper

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Ich versteh nicht ganz, worauf du hinaus willst. Wenn es die asynchronen Fills sind, die du meinst, die sind so gewollt, glaube ich.


    Mit Sicherheit sind die gewollt. Das war ironisch gemeint.
    Mein Punkt ist, dass ich die ganze Diskussion um Craig Blundell nicht nachvollziehen kann. Wenn jemand sagt, dass er einen anderen Stil bevorzugt (in dieser Diskussion Minnemann oder Harrison) - fein. Das ist Geschmackssache.
    Aber das ganze auf eine technische Ebene zu heben oder ihm zu unterstellen er würde überfordert wirken - dann wird es in meinen Augen lächerlich. CB ist ein TOP Drummer und absolut im Fahrersitz. Der Clip ist absolut awesome und zeigt, wie gut er ist. Also ob Wilson irgendwelche Nulpen mitnehmen würde, nur weil die so angenehm im Umgang sind.


    Das Ganze erinnert mich an die Diskussion um Ged Lynch seinerzeit bei Peter Gabriel - da gab es auch einige, die behaupteten, dass Manu Katché ein BESSERER Drummer ist als Lynch. Was ein Quatsch. Ein ANDERER, ja. Und wie gesagt, wenn einem der Stil nicht zusagt - bitteschön.


    Musik ist jedenfalls kein Wettkampf.

  • Upss, smiley übersehen! :schock2:


    Stil ist das Eine (das meinte ich nicht unbedingt), persönliches Empfinden das Andere. Vielleicht kann ich es auch nicht richtig ausdrücken. Mir kommt es manchmal, vor allem live, ein wenig angestrengt vor, vielleicht auch zu dick aufgetragen. Das ist so ein bisschen wie bei Daryl vs. Steve.


    Ohne Frage, das muss man erst mal können und Steven hat sicher hohe Ansprüche. Und ich bin auch weit von unfairer Kritik entfernt, das möchte ich ausdrücklich betonen.