Im ersten Moment könnte man ja davon ausgehen, dass man "mehr" von der Persönlichkeit eines Musikers empfängt, wenn dieser eigene Musik + Texte vorträgt. Das ist bestimmt in einem gewissen Sinne auch so.
Bei SMB ist PG halt in erster Linie "Interpret". Und ein guter Interpret macht sich die Musik im besten Falle "zu eigen", er geht eine aktive und kreative Wechselbeziehung mit dem Stück ein und versucht, in der Musik selbst aufzugehen. Bei diesen ganzen Casting-Shows wird dann immer gesagt: "Du musst den Song leben." Das finde ich in einem gewissen Sinn (bei aller Kritik an diesen Shows) auch richtig. Der Hörer darf in der Regel am besten keinerlei Distanz zwischen Interpret und Komposition wahrnehmen, sondern eher eine Verschmelzung.
PG gelingt das hier m.E. nach überwiegend so gut, dass ich ihm die Musik auch als "seine" Musik abkaufen würde (wenn ich's nicht besser wüsste). Ich spüre keinerlei Distanz zwischen PG und dem Ausdruck der Stücke, im Gegenteil: Wenn ich seinen Gesang höre, gewinne ich den Eindruck einer tiefen seelischen Durchdringung der Musik - PG singt hier von Dingen, die ihn selbst stark bewegen. Seine Persönlichkeit wird durch die Musik für uns sicherlich etwas transparenter gemacht.
Rein äußerlich muss man ja auch sagen, dass das wohl ziemliche Herzensstücke für PG sind.
Und ich hab ja gerade auch gestern "Up" gehört. Gabriels stimmlicher Ausdruck ist auf SMB meiner Meinung nach wesentlich intimer und exhibitionistischer - nicht zuletzt dadurch kommt der Eindruck zustande, dass SMB ein sehr persönliches Werk ist: eben 100% Gabriel.
GgEeNnEeSsIiSs: Das ist nett von dir.