SdW [04.-10.01.10]: GENESIS - Turn It On Again

    • Offizieller Beitrag

    Darf ich kurz nachfragen, was das ist? ;)


    "ad lib" ist die Abkürzung für "ad libitum" (lateinisch: nach Belieben), was wiederum eine musikalische Spielanweisung ist. Wie der Name bzw. dessen Übersetzung verrät, lautet der Auftrag bei "ad lib" ganz einfach: "Das hier ist die generelle Idee, aber eigentlich kannst du hier machen, was du willst: ergänzen, auslassen, wiederholen - wie's dir beliebt".


    TM meint (wenn ich dir das so in den Mund legen darf, Tom?) die Passage "turn it on again, on again, on again, on again, on again, on again, on again, turn it on, turn it on, turn it, turn it , turn it, turn it...", in der Phil genau das singt, bis es ihm eben nicht mehr beliebt.

  • 100% Zustimmung, Eric. Sehr schön formulierte Kritik, der ich mich nur anschließen kann, aber am Ende nur auf 6 Punkte komme.


    Ich gehöre wohl zu den wenigen, die die berüchtigten TIOA-Medleys (1983-90) gut gefunden haben, allerdings eher wegen der für meinen Geschmack (meist) hervorragend ausgesuchten und interpretierten Soul/R'n'B-Klassiker (Mikes Gitarrenlinie bei Everybody needs somebody to love 27-11-83 ist einfach genial). Ich mag sogar das 90er TIOA-Medley, gemeinsam gespielt von Genesis und der Phil-Collins-Band, vor allem wegen der Brass-Section, aber auch weil Daryl und Mike hier mal gemeinsam Gitarre spielen (wg. Lee Sklar am Bass).


    Meine Hauptkritik an den unzähligen Liveversionen ist allerdings Phils nervige Ad-Libs sowie die fehlenden Gesangslinien der Backing Vocals.


    Ich schließe mich meinen "Vorrednern" an und komme auf 9 Punkte. Musiktheoretisch hat der Song vielleicht mehr verdient, aber die Umsetzung wirkt von Durchlauf zu Durchlauf öder. Und der Collins singt einfach nicht rockig, so sehr er auch versucht den Harten zu geben.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Wer es noch nicht kennt:
    YouTube - Genesis - Turn It On Again


    und hier mal die Genesis Klassik Version von Ray Wilson.
    YouTube - Ray Wilson - Turn It On Again (Genesis) Berlin - Biesdorf 14.08.2009

    Roy Wilson :rollen:


    27 Apr 2019 Lübeck 170. Konzert
    25 Mai 2019 Hohen Neuendorf

    14 Jun 2019 THALE / HARZ

    24 Aug 2019 Brandenburg an der Havel

    31 Aug 2019 Wunstorf

    01 Nov 2019 HAMBURG 175. Konzert

    15 Nov 2019 Isernhagen Genesis Show

    16 Nov 2019 Isernhagen Stiltskin Show

  • 10 Punkte!


    Ich mag den Song, aber ist halt durch das ständige Spielen auf Tour etwas öde geworden. Ich mag das rockige an der Live-Version daran, die Original-Version auf Duke ist mir zu langsam.

    Genesis - 2007 - Hamburg
    The Musical Box - 2009 - Bremen
    Martin Levac - 2010 - Hannover
    Ray Wilson - Diverse Male
    True Collins - 2010 / 2011 / 2013
    Mike & The Mechanics - 2011 / 2016 / 2017
    Phil Collins - 2017
    www.hebammenpraxis-edewecht.de
    www.8of9.com

  • Ich hab 13 Punkte gegeben. Das gilt aber nur für die Live Version von 92! Weil 2007 war es mir zu langsam gespielt und es lief viel zu früh im Set. Obwohl es durchaus mit Behind the Lines zusammen gepasst hat.


    Wie gesagt für mich ist die 92er Version die beste von allen ;)

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

    • Offizieller Beitrag

    Der langjährige Moderator der Tagesthemen, Ulrich Wickert, berichtete, dass er nach dem Abschied von der Sendung des öfteren Briefe bekommen habe. Deren Absender fühlten sich enttäuscht und verlassen, weil er nun nicht mehr zuverlässig jeden Abend zu sehen war. Sie empfanden ihn, sagte er, wie ein Mitglied der Familie, das eben auch jeden Abend mit ihnen im Wohnzimmer saß.


    Eine Stufe weiter geht der Sprecher bei Turn It On Again, ein offenbar sehr einsamer Mensch: "Ich brauche nur den Fernseher und das Radio ... ich kann dir die Menschen in meinem Leben zeigen" - im Fernsehen? Überdies scheint er arbeitslos zu sein, wenn der Medienkonsum "nur ein Mittel ist, den Tag herumzubringen". Er hat sich fixiert auf eine Frau, die regelmäßig im Fernsehen erscheint, so sehr, dass er sich ausgesprochen einsam fühlt, wenn sie nicht zu sehen ist, und in ihrer medialen Anwesenheit sehr geborgen (wenn der Umkehrschluss erlaubt ist). Über allgemeines Anhimmeln geht er aber schon hinaus. Er möchte den Kontakt und ergeht sich in Fantasien gemeinsamer Flucht.


    Von hier ist es dann nicht mehr weit bis zu der ironisch gebrochenen Geschichte von Albert, mit der Phil Collins auf der '80er Tour den Teil der Show einleitete, die neben Behind The Lines, Duchess, Guide Vocal, Duke's Travels & End eben auch Turn It On Again umfasste:

    Zitat von Genesis in Sheffield 1980

    [...] Also ging [Albert] an diesem Abend nach Hause, tief enttäuscht, sehr niedergeschlagen, setzte sich und schaltete den Fernseher an. Plötzlich änderte sich sein Leben, denn Albert war wieder verliebt! Albert hatte sich unglücklicherweise in den Fernseher verliebt. Er war schon seltsam, der Albert. Und das Ganze war eine ziemlich einseitige Angelegenheit. Und nach zwei oder drei Tagen musste Albert ins Krankenhaus, um sich Glasscherben aus seinen Weichteilen entfernen zu lassen. [...] Großes Lob für Albert, was uns sehr elegant zu unserem nächsten Stück bringt, das mit Albert überhaupt nichts zu tun hat. Es handelt sich, genau genommen, um Musik von unserem Album Duke. Wir haben da ein paar Stücke von unserem Album Duke zusammengestellt und haben ihnen extra für heute abend den Titel "Musik von unserem Album Duke" gegeben.


    Die Idee, Turn It On Again mit dem Motown-Medley zu koppeln, fand ich gar nicht mal schlecht, damit wurde der Song nochmal aufgepeppt, denn mir ist er trotz des flotten Rhythmus und des Stopp-Start-Stopp-Tricks in der Musik ("I... /stop/ I... /stop/ get so lonely when she's not there") ein bißchen schal geworden.


    Punkte? Punkte: ........ :)

  • So, hab mal 12 Punkte gegeben. Hätten auch 15 sein können. Mir war aber heute nicht nach soviel. Liegt wohl daran, dass ich wieder an diese tolle "Albert"-Geschichte erinnert wurde (thanks, martinus!). Und wer nicht weiß, was DAS nun bedeuten soll, der überlege sich einfach, woher "al board" wohl kommt. Wen's nicht interessiert, der hat jetzt ein paar Sekunden kostbare Internet-Zeit vergeudet...


    Beim nächsten Mal vergebe ich wohl eher nur 5 Punkte, dann bin ich mal unzufriedener als Herma!

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Obwohl Duke damals zuerst wider Erwarten eine weitere Entäuschung für mich war, lief TIOA als einziger Song von Genesis immer auf unseren Feten. Von daher muss der Song wohl gut gewesen sein,
    wegen des Rhythmus, wo jeder mit muss.
    Deswegen ich hier mal 11 Punkte vergebe.

  • Heinz Rudolf Kunze hat 1987 mal gesagt, Genesis hätten sich einen viel größeren Hit damit vergeigt, daß sie wie bei einigen anderen Songs die Gitarre an "so kurzen Zügeln gehalten haben". Er forderte ein Donnerriff á la Pete Townsend. Die Idee finde ich äußerst amüsant, nur, es ist schon gut so, wie der Song geworden ist, er ist sicher nicht einer ihrer schlechteren. Trotzdem wäre es wünschenswert und fairer gewesen, Kunze hätte es den Musikern ins Gesicht gesagt, denn er interviewte sie damals während Ihres Hannoverauftrittes für ein Special beim damals frischem Sender ffn. Er schwieg aber leider und posaunte seine Kritik insbesondere gegen Mike Rutherford in eben diesem "Special" aus.



    Von hier ist es dann nicht mehr weit bis zu der ironisch gebrochenen Geschichte von Albert, mit der Phil Collins auf der '80er Tour den Teil der Show einleitete, die neben Behind The Lines, Duchess, Guide Vocal, Duke's Travels & End eben auch Turn It On Again.


    Das ist übrigens der Albert auf dem Duke-Cover, gezeichnet von dem wunderbaren Künstler Lionel Koechlin.


    12 Punkte, solider Hit.

    We can help You

  • 8 Pkt. -
    Ich finde auch, daß der Song einfach totgedudelt wurde. Im Zusammenhang mit den anderen Duke-Songs wie beim Lyceum-Gig wiederum finde ihn aber immer noch in Ordnung.