Grundsätzlich dürfte im künstlerischen Bereich gelten: Leistungen, die nur von wenigen Menschen erbracht werden können, sind objektiv wertvoller, als Dinge, die ganz viele oder alle können. Das ist das Gesetz der Verknappung. Somit ist das Drum Arrangement auf LOS ENDOS qualitativ wertiger als der Rhythmus, den der Trio-Schlagzeuger auf DA DA DA spielt.
Das bedeutet dann aber, dass Musik, die schwieriger zu spielen ist bzw. nur von wenigen Musikern gespielt werden kann, objektiv eine höhere Qualität haben als Musik, die von vielen Musikern gespielt werden kann. Wenn dies ein objektiver Maßstab sein soll, muss dieser Allgemeingültigkeit haben.
Demnach wäre z.B. Gabriels Here Comes The Flood in der Pianoversion von geringerer Qualität als ein Stück von The Mars Volta mit langen vertrackten Soli etc.
Du hast etwas ganz Wichtiges vergessen: die Fachkompetenz! Wer keine Ahnung von Musik hat, ist zu einem objektiven Qualitätsurteil gar nicht in der Lage.
Jein. Man muss in der Lage sein, den objektiven Beurteilungsmaßstab fehlerfrei anzuwenden. Da ich nicht weiß, wie dieser Beurteilungsmaßstab aussehen soll, kann ich auch nicht einschätzen, welche persönliche Voraussetzungen der "Tester" mitbringen muss, um zum richtigen Urteil zu kommen.