Natürlich kenne ich die Tribute! Die Scheibe ist, wie alle anderen Hackett-Veröffentlichungen, seit 1978, am Tag der Veröffentlichung in meiner Sammlung gelandet. Das Teil zündet erst nach wiederholtem Genuss! Wie so manche anderen Scheiben auch von Stevanovitch Von Hackenschmidt! Dieses mal halt klassisch. Ich freue mich auch über die aktuelle Veröffentlichungswelle von Anthony Phillips-Tonträgern. Der Einfluss der beiden ehemaligen Seitenzauberer auf den Klangkörper unserer Lieblingsband ist nicht hoch genug einzuschätzen! Natürlich soll man nicht stagnieren und sich nach den alten Zeiten sehnen, aber manchmal muss es einfach sein. Peter Gabriel hat auch einen guten Weg gefunden um zeitlos gut zu bleiben. Aber die anderen drei sind doch, spätestens seit Invisible Touch, von allen guten Geistern verlassen worden. Es war doch eine Erlösung als Schlager-Collins ausgestiegen ist. Mit Ray Wilson ging es doch eigentlich, wenn auch nicht verkaufstechnisch, wieder bergauf! Plötzlich konnte man sich, ohne das es peinlich wurde, wieder als Genesis-Fan bezeichnen.
steve hackett TRIBUTE
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Mann ist das hier Off Topic, aber was solls
Ich sehe es nicht ganz so drastisch. Genesis habe ich erst 1991 kennengelernt mit We Can't Dance und mich dann retrograd mit dem Backkatalog vertraut gemacht. Auf diese Weise hat man keine Probleme damit, sich mit allen Phasen der Band anzufreunden.
Aber wenn ich mir vorstelle, ich wäre mit Sachen wie Supper's Ready, The Lamb und Dance on a Volcano aufgewachsen und auf einmal bringt meine Lieblingsband Invisible Touch heraus....
Ich hätte es wohl dem Gallo gleichgetan (und mit der LP Frisbee gespielt )
Aber es ist schon wahr: Das, was die Ex-Mitglieder zustande gebracht haben stellt wirklich fast alles in den Schatten, was der verbleibende Rest noch an Output hervorgebracht hat. Phillips, Gabriel, Hackett und mittlerweile auch Wilson (habe mir gestern das erste Mal die An Audience & Ray Wilson angehört - GROSSARTIG!) sind fantastische Musiker/Sänger und Songschreiber. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie unglaublich gut Genesis heute sein könnten, wenn der Gruppe zumindest ein oder zwei dieser Ausnahmekünstler erhalten geblieben wären.
So, nun aber Schluss mit :OT:
Es geht hier schließlich um die Tribute. In der Tat ein Album, das wirklich bei jedem Hören wächst. Selten hat man Hackett auch so schnell spielen hören wie auf diesem Album. Hackett hat sehr selten angeberisch gespielt und eigentlich nie sinnlos ausufernde Soli eingebaut, sondern im Grunde immer sehr sehr songdienlich gespielt und sich oft auch zurückgenommen. Vermutlich rühren daher die (aberwitzigen) Meinungen vieler, dass ein gewisser Herr Stuermer (den ich als Musiker sehr schätze) der bessere oder technisch versiertere Gitarrist sei. Wer die Tribute durchhört, muss erkennen, dass das Quatsch ist.
Die Momentum gefällt mit im Moment noch besser als die Tribute, aber mit jedem Hören wird der Abstand kleiner.
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Zitat
Steve Hackett gönnt sich ein Klassik-Album
Jeden Freitag werden Dutzende CD-Alben veröffentlicht. Hier sind die wichtigsten dieser Woche:
Steve Hackett: Tribute (Edel) - Frau Dobrinksi muss Steve Hacketts so beflissene wie schludrige Barock-Pflege nicht mehr erleben. Frau Dobrinski war schon 1977, als der Gitarrist die Gruppe Genesis verließ, eine betagte Dame. Frau Dobrinski hielt von lebender Musik sowenig wie von der elektrischen Gitarre. Die Gitarrenpädagogin war der Ansicht, die Musik solle von Hand erzeugt werden und nicht von strombetriebenen Maschinen. Auch wer die Konzertgitarre allzu lässig auf den Schenkeln balancierte, sah in Frau Dobrinskis zorniges Gesicht.
Bemerkenswert ist nicht, dass Rockstars wie Steve Hackett Allerlei von Bach bis Byrd aus der Konzertgitarre fingern. Sondern, dass sie dies auf derart weihevolle Weise tun, als säße ihnen eine stockkonservative Lehrerin im Nacken. "Tribute" nennt der Prog-Rock-Veteran sein Klassik-Album. Er spielt auf der "Nylon Guitar" (Hackett) oberstufenreife Pflichtstücke wie Barrios' "La Catedral". Er widmet eine selbstverfasste Suite dem Oberzupfmeister Andrés Segovia. Doch am innigsten vertieft er sich in Bach-Gavotten und -Chaconnes oder schwingt sich hinauf zur konzertanten Fassung der Kantate "Jesu bleibet meine Freude". Häufig zu geschwind. Zu eifrig.
Wieso nimmt sich jemand wie Steve Hackett nicht die Freiheit eines Ausflugs vor die Türen der Musikschule? Weshalb will er sich mit den Staatsexamens-Virtuosen messen? Warum hält man die Konzertgitarre immer noch für ein Beweisstück wahrer Fingerfertigkeit? Vielleicht hat sich die Popmusik der Minderwertigkeitsgefühle nie entledigt. Vielleicht fing absurder Weise alles wieder 1981 mit "A Friday Night in San Francisco" und der protzigen Flamenco-Rasselei von Paco de Lucia an. Das Fingersatz-Getue, Nagelpflege und die reine Lehre.
Dass nun auch in Deutschland das zwei Jahre alte Album "Rodrigo y Gabriela" erscheint, vom gleichnamigen Duo (siehe unten) könnte darauf hindeuten, dass die Konzertgitarre ihre Renaissance im Rock erlebt. Rodrigo und Gabriela entstammen der mexikanischen Trash-Metal-Band Tierra Acida. Heute weisen sie auf Nylonsaiten ihre Künste nach. Zum Beispiel mittels rasender Variationen über "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin.
Es ist schon seltsam: Immer wenn die Rockmusik sich ihrer reduzierten Mittel völlig sicher scheint, kauert sich irgendwer mit der Konzertgitarre hin. Steve Hackett ist mit 58 Jahren in der Streberecke angelangt. Vom Autodidakten über den bebrillten Sitzgitarristen bei Genesis und Virtuosen-Darsteller bei GTR zu "Sketches Of Satie" (mit seinem Flöte blasenden Bruder) und zum Sommernachtstraum (mit Sinfonieorchester). Der Mann, der hinter einem kostümierten Peter Gabriel noch in der Lage war, ein Stück wie "Horizons" zu zupfen, zeigt nun stolz die Früchte seines Fleißes. Frau Dobrinski hätte ihren Schüler dafür rigoros getadelt. "Sind wir hier im Zirkus oder auf dem Sportplatz", hätte sie gesagt und keinen Wert gelegt auf eine Antwort. Und ein Schüler wie Steve Hackett wäre aufrichtig zerknirscht gewesen.
Rodrigo y Gabriela (Pias)
Willie DeVille: Pistola (Eagle)
Eels: Useless Trinkets (Geffen)
Hayseed Dixie: No Covers (Cooking Vinyl)
von;Hören: Steve Hackett gönnt sich ein Klassik-Album - DIE WELT - WELT ONLINE
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Die Rezi hatte Brecher schonmal gepostet: http://www.genesis-fanclub.de/…attenmann.html#post228295
Bis heute weiß ich nicht so genau, was uns der Kritiker damit eigentlich sagen will
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stimmt ... hatte ich nicht gesehen!
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Die Kritik ist einfach nur sachlich falsch... hätte der Herr mal das Booklet gelesen, würde er wissen, dass es Hackett nicht um einen Beweis, sondern um Tribut seinen Meistern gegenüber geht.
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tom
Hat das Thema aus dem Forum STEVE HACKETT - Aktuelles und Allgemeines nach STEVE HACKETT - Alben und Songs verschoben.