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Roger Waters
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Jim Knopf -
15. Februar 2006 16:26
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- Offizieller Beitrag
Nicht alle fanden die Show so beeindruckend wie ich als Fan, aber kein Journalist der FAZ, ZEIT, NZZ etc. hat auch nur einen Antisemitismusverdacht geaeussert.
Zwei aktuelle Artikel, die du (bzw. alle Mitdiskutierenden) in diesem Zusammenhang in Betracht ziehen könntest (könnten), aus der Süddeutschen und aus der FAZ:
Roger Waters und die "Wall"-Show - Abgefahrener Thesensalat - Kultur - Süddeutsche.deSchwein mit Stern: Darf Roger Waters mit seiner Mauer-Show nach Düsseldorf? - Feuilleton - FAZ
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Ich hatte gestern eine lange Antwort auf Gitgos Beitrag geschrieben. Kurz bevor ich den Senden-Button klicken konnte, hat aber wohl die NSA ihr Missfallen dadurch ausgedrückt, dass plötzlich alles weg war :mad:. Die Stunde hätte ich sinnvoller mit dem Schauen von Wahlverbespots von NPD, PBC oder Pogo-Partei verbringen können.
Nochmal hab ich keine Lust dazu. Die beiden von martinus verlinkten Artikel empfinde ich beide nicht als diskussionswürdig. Offensichtlich haben beide Autoren die Show überhaupt nicht gesehen.
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Im Vergleich zum Film The Wall mit Bob Geldorf in der Hauptrolle ist die aktuelle Show sogar regelrecht harmlos. Die Verwendung von NS Bildersprache ist alles andere als neu.
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Huch Laotse, warum so heftig?
Wir sprechen über verschiedene Ebenen, über verschiedene Blickwinkel.
Dass er Show gut kann, steht außer Frage. Die Qualität der Show war nicht mein Thema. Viele - nicht alle, aber viele - sind begeistert und wenn selbst Eric von der Qualität der Show schwärmt, dann hat das 'was zu sagen.
Aber warum ist es sakrosankt, also durch die Fans "nicht gestattet", Roger Waters aktuelles Design- und Ausstattungs-Konzept in Frage zu stellen, das er 2012 nochmals verschärft hat? (2011 war die Show nicht derart mit seinen begleitenden Aktionen und Pressekonferenzen zu Israel aufgeladen)
Es gibt bestimmte Dinge, die nicht gehen bzw. bei denen man über Geschmacksfragen streiten kann.
Muslimische Megaparties am Ground Zero in New York am 11.09. würden wohl krass rüberkommen.ÄÄHMM, dass auf dem Schwein jetzt auch "Kreuz und Halbmond " sein sollen, stimmt nicht ( das war vorher). Selbst wenn, wäre das egal bzw. wäre fast noch wirrer. Was soll das? Also doch eine politische Aussage, aber welche? Was hätte er verloren, was hätte die Show verloren, wenn er auf das Gedöns verzichtet hätte? Nichts!
Aktuell wirkt seine Provokation noch danebener, weil neben dem Staat Israel - in Syrien - zur gleichen Zeit tausende Menschen vergast wurden, dazu von ihm kein Wort, aber hier im gesättigten, sicheren Frankfurt werden - mutig mutig - Symboliken mit dickem Kajal aufgetragen.
Jeder Profi - also auch Rogers - weiß, was er tut, wenn er den Fotografen solche Bildvorlagen vor die Nase setzt: Das gibt Proteste.
Wie gesagt, in der Eventszene wird immer deutlicher darüber gesprochen, dass The Wall in dieser Form nicht nicht ausverkauft war und er, je länger die Show läuft, immer stärker mit provokativen Aktionen Presseberichte und Bilder-Storms provoziert.Du möchtest nicht weiter diskutieren. Schade. Im Moment wird es gerade spannend
Ich werde weiter neugierig bleiben auf verschiedene Sichtweisen und wie die ETHIK in Showkonzepten Berücksichtigung findet. Freue mich auch weiterhin über kontroverse Ansichten.#
Eric, die vorige Passage zum Film von 1982 mit Bob Geldof hab ich nach Deinem posting von 00:18 geändert. Hast Recht, war albern, da hab ich mich verrannt ^^. Hat man manchmal. Dafür hab ich eine hübsche Passage gefunden:
Waters began work on the film's screenplay after studying scriptwriting books. He and Scarfe produced a special-edition book containing the screenplay and art to pitch the project to investors. While the book depicted Waters in the role of Pink, after screen tests, he was removed from the starring role; he was replaced with the punkhttp://en.wikipedia.org/wiki/Punk_rock musician Bob Geldof. In Behind The Wallhttp://en.wikipedia.org/wiki/Behind_the_Music, both Waters and Geldof later admitted to a story during casting where Geldof and his manager took a taxi to an airport, and Geldof's manager pitched the role to the singer, who continued to reject the offer and express his contempt for the project throughout the ride, unaware that the taxi driver was Waters' brother, who promptly proceeded to tell Waters about Geldof's opinion.
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Der Unterschied zu Bob Geldof ist die vorherige Ansage und politisch-konzeptionelle Begleitung/Aufbereitung seines Films. Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr alle mit einem Packen Infos aus den Stadien gewankt seidSorry, langsam wird es albern. Die Kinogänger, die sich The Wall mit Bob Geldorf angeschaut haben, haben sich vermutlich alle vorher lang und breit im Internet informiert oder wurden vor den Hauptfilm mit einer entsprechenden Botschaft gewarnt. Es war für die Konzertgänger 2010 bis 2013 natürlich auch nicht zumutbar, dass diese von alleine darauf kommen könnten, dass die aktuelle Show ähnliche Inhalte wie der Film zeigen könnte. Da hätte man doch bitte vorher aufklären müssen!
Peter Gabriel hatte letztes Jahr doch tatsächlich Biko gespielt. Verdammt, mir hat vorher keiner gesagt, dass das eine politische Propagandaveranstaltung werden würde.
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Dein Argument, er duerfe gerade in Deutschland nicht auftreten, ist auch nicht plausibel. .
Hee, das kannst Du nicht machen.
Es ist nicht okay, mir so etwas elementar Undenkbares zu unterstellen. Gerade mir!
Es wäre mit meinem Kunstbegriff absolut unvereinbar, jemandem Auftritte zu verbieten.Meine Frage war, was hätte er verloren, wenn er auf die Embleme auf dem Schwein verzichtet hätte. Und vielleicht in der Hell Sequenz etwas weniger Parteitagssymbolik ..
Wäre die Show dann gecrasht?Auch mit den Boykott-Aufrufen habe ich nichts zu tun, sie sind lächerlich.
Meine Ansage war, dass er die Boykottaufrufe voll einkalkuliert hat, kostenfrei als wichtigen Teil seiner PR-Kampagne, weil die lauten Empörer halt so berechenbar sind (Schlingensief hatte ähnliche Ansätze 1 NaziOutfit = 3 Pressebilder), also dass er die Inszenierung aus aus provokativen Gründen auf dem Weg nach Deutschland hin nicht graduell herunterregelte (Schwein ohne Embleme usw.).
Für mich billige Effekthascherei. Mehr nicht.
Eventszene ist nicht nebulös. Menschen, Profis und Amateure, die Events konzipieren, Show-Konzepte komponieren und sie - meist auf eigenes Risiko - veranstalten. Man beobachtet sich gegenseitig und tauscht sich aus. Beim scribbelling eines Showkonzeptes hat man in jeder Phase des Planungsprozesses im Auge, wie die Umgebung aussieht, in der man veranstaltet. Man kann gegen den Ort inszenieren oder mit dem Ort.
Ich verstehe nicht, weshalb ihr so abgeht.Erm - PG-Biko ist positiv. Israel niedermachen ist negativ. Hätte Roger statt Israel wegen der Mauer zu bashen und zu boykottieren lieber eine Show FÜR die Palästinenser gemacht, positiv, mutmachend, d a s wäre Mut und ein zeichen. Aber einfach nur Israel doof= Stern an Klowände schmieren, das ist billig. THE Wall 1980 war so schön , der Fil 1982 mit dem süssen Bob innig. Wozu nun bei der 32war jetzt bei THE WALL 2013 der Inhalt?
Du hast mir immer noch nicht erklärt, was das aktuelle Show-Design von 2012/2013 (nicht das von 2011) mit den kritisierten Symbolen aussagen will.
Weshalb die Show genau so neu designed werden musste und nicht der gleiche brilliante Sound und Bombast und Lichteffekte ebenso in einer nichtbelasteten Farb- und Formensprache die Zuschauer flashen würden.
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Du hast mir immer noch nicht erklärt, was das aktuelle Show-Design von 2012/2013 (nicht das von 2011) mit den kritisierten Symbolen aussagen will.
Ich habe mit Interesse eure Beiträge gelesen und bin erstaunt über den Diskurs über die Show, von dem ich bisher garnichts mitbekommen habe.
Insofern möchte ich in dieser Diskussion auch keinesfalls Partei für irgendwen ergreifen, aber:
Die oben zitierte Frage muss Laotse m.E. nich beantworten können, sondern einzig Waters, falls der das möchte.
Ich schätze, Waters hat im wesentlichen seine eigenen künstlerischen Prioritäten umsetzen wollen. Ich finde keinesfalls dass es moralisch zweifelhaft ist, im Rahmen der Kunst (von der ich nichts verstehe,und die mir meistens fremd ist, wenn sie zu mächtig ist) jede Symbolik an jedem Ort der Welt zu zeigen, wenn dies dem Ausdruckswunsch des Künstlers dient. Provokation und Irritation zum reinen Selbstzweck scheint mir zwar auch nicht sehr sinnvoll, aber Enttabuisierung in allen Lebenslagen scheint mir doch zumindest ein sehr lebensnaher Ansatz zu sein. Aber das alles hat mit The Wall 2013 ja nun auch nichts mehr zu tun und deshalb übergebe ich wieder an diejenigen,die wirklich etwas zu sagen haben. -