03.07.07 Berlin - Olympiastadion | Setlist, Meinungen, Fotos *SPOILER*

  • Ich fand die Stimmung richtig gut, die Leute sind auch bei den alten Sachen in meiner Umgebung zumindest voll abgegangen, und haben sich über Cage und Ripples etc. sehr gefreut.


    Von allen drei Konzerten, auf denen ich war, eindeutig das mit dem besten Publikum. Der Sound war tatsächlich auch im Innenraum streckenweise etwas zu laut, es wurde unangenehm. Aber das legte sich wieder...insgesamt hatte ich bei allen drei Konzerten super Sound. Tja, Innenraum halt, oder?

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Dafür jibbet ja auch den Pressepiegel-Thread...so habe ich da jetzt auch schon einige Links gepostet...nix für ungut.


    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Ich fand die Stimmung richtig gut, die Leute sind auch bei den alten Sachen in meiner Umgebung zumindest voll abgegangen, und haben sich über Cage und Ripples etc. sehr gefreut.


    Von allen drei Konzerten, auf denen ich war, eindeutig das mit dem besten Publikum. Der Sound war tatsächlich auch im Innenraum streckenweise etwas zu laut, es wurde unangenehm. Aber das legte sich wieder...insgesamt hatte ich bei allen drei Konzerten super Sound. Tja, Innenraum halt, oder?


    War leider nicht im Innenraum (leider). Hab im Block C41 gesessen...

  • Hallo an alle Genesis Fans und besonders an alle, die auch am 3. Juli in Berlin waren.


    Ich habe mich gerade angemeldet, weil ich hoffe, daß mir einer helfen kann.


    Auf dem Konzert hat diese "nette" weibliche Computerstimme (a la Big Brother is watching you) öfters geplärrt, daß diese Show aufgezeichnet wird und als DVD (oder Doppel-CD?) erscheinen wird. Ich habe leider nie verstanden, wo man diese dann erwerben kann. Die Internetadresse konnte man echt nicht verstehen.


    Habe schon auf genesis-music gesurft aber auch dort keine Infos erhalten.


    Hat jemand da vielleicht genauere Infos?


    Zu dem Konzert selbst;


    Es war mein erstes Genesis Konzert und ich muß sagen, die Band ansich war einfach genial, super, spitzenmäßig. Ich stand auch im Innenraum 1, keine 10 Meter von der Bühne entfernt.


    Leider fand ich die Akkustik nicht so berauschend. Das Olympiastadion mag ja eines der schönsten sein aber für Konzerte dieser Größenordnung meiner Meinung nach nicht geeignet.


    Die Waldbühne wäre um Längen besser gewesen.


    Ich fand es sogar stellenweise echt leise. Die Stimmung im Innenraum war aber echt super.


    Was ich auch schade fand, für ein Konzert dieser Größenordnung, daß die Leinwand echt übelst Pixelfehler hatte.


    Das Regendach hat leider auch ein bißchen die Sicht auf die große Leinwand versperrt, hat aber durch die Regentropfen auch einige imposante Effekte zusammen mit den Scheinwerfern erzeugen können.


    Muß aber auch sagen, daß aus meiner Sicht die Stimmung in den Blöcken auch nicht so super aussah, oder?...


    In der Waldbühne wäre es ein Konzert der Extra Klasse gewesen. Aber ich habe es dennoch nicht bereut und es war jeden Cent wert!!


    Achja, danke im Voraus, falls mir jemand wegen der Konzeraufzeichnung Tipps geben kann

  • Naja,


    Die Konzertkritik von Herrn Jens Balzer gibt mir persönlich einigen Aufschluss über die Fähigkeiten der Mitarbeiter der BZ.


    Der Text liest sich für mich:


    als wenn dem Herrn Balzer gerade der Posten in der Sportredaktion streitig gemacht wurde, durch einen jüngeren ergeizigen Mitarbeiter. Demnach wurde er strafversetzt in die Kulturabteilung der Zeitung und wenn überhaupt googelte er fix noch vor Konzertbeginn nach dem Begriff GENESIS. Die dort unter Wikipedia erhaschten Bandfakten wurden notiert, ab ins Taxi und im Exilberlinerisch zum Taxifahrer: "Eeeenmal zu Schännäsiss, aber flott wir sind spät dran" Am Olympiastadion angekommen wunderte er sich, "ääähhhhhhhhhhhhhhh hier????? Ich denk die spielen in Berlin." Dann kaufte er sich erstmal ne Bratwurst. Da er aber eigentlich absolut keine Ahnung von der Musik und auch nicht von der äääääähhhhhhhhhhh Musikgeschichte hat, vermischt er nun ein wenig intellektuelles Geschwafel (gelernt ist gelernt) mit den noch hängen gebliebenen Bildzeitungsinformationen von vor 8 Wochen und schreibt einen Text über das Konzert.
    Nun versucht er diesen Text online uber seinen UMTS Anschluss sofort in die Redaktion zu schicken, verheddert sich dabei aber mit seiner UMTS Anschlussschnur und es kommt wie es kommen muss. Die auch auf der Festplatte erst neulich so mühevoll getexte Kritik über die Senkrechtstarter RANDFICHTEN wird mit dem Gedankenbrei über das Genesis Konzert vermischt und kommt gehäxelt in der Redaktion an. Da aber nur noch die Putzfrau online ist und diese schon seit 44 Jahren auf ne gehaltserhöhung wartet, sieht diese die Chance ihres Lebens, Klick der Text ist ohne nochmals quer zu lesen platziert und fertig ist der Geräteschuppen. Lesen tut den Artikel ja eh keiner und wenn, versteht's keiner.


    Fein gemacht Herr Balzer, am besten Sie widmen sich wieder dem Angelsport, da kann man auch über Fliegen schreiben.

    Tobias:"Mein Bauch hat Kopfschmerzen!"

  • "Turn It On Again": Genesis spielten im Berliner Olympiastadion Hits der 70er-, 80er- und 90er-Jahre



    Ich kann nicht tanzen", singt Phil Collins am Ende des Abends. "Wir können nicht klatschen", denken seine fünfzigtausend Zuhörer, als sie am Beginn des Konzerts versuchen, sich durch rhythmisches Bewegen der Hände in die richtige Stadionstimmung zu bringen. Aber das erste Stück, das Genesis an diesem Abend im Olympiastadion darbieten, ist gerade das lustige, aufstachelnde, zugleich ziemlich sonderbare "Turn It On Again", das der Show auch ihren Namen gibt: ein Aufputsch-Song, der stetig aufzusteigen und zum Mitklatschen und -tanzen zu animieren scheint - durch seinen 13/8-Takt dann aber doch jeden Versuch der rhythmischen Einfühlung schon im Ansatz erstickt. Das Berliner Publikum, dafür sei es an dieser Stelle einmal ausdrücklich gelobt, erkennt die Sinnlosigkeit seines Trachtens sofort und hält die Hände still.


    Eine kleine Wiedervereinigung


    Nach fünfzehn Jahren war Phil Collins am Dienstagabend erstmals wieder mit seiner Band Genesis auf einer Berliner Bühne zu sehen. Nachdem er Anfang der 90er die Gruppe verlassen hatte (und auch die härtesten Genesis-Getreuen über die folgende Variante mit dem Ersatz-Nachwuchsmann Ray Wilson lieber den Mantel des Schweigens decken), kann man hier also von einer Reunion-Tour reden. Wiedervereint wurde allerdings nur die 80er-Jahre-Besetzung der Gruppe mit Collins, dem Gitarristen Mike Rutherford und dem Keyboarder Tony Banks - zum Bedauern vieler älterer Genesis-Hörer. Stand die Band in den 70er-Jahren unter der Ägide ihres ersten Sängers Peter Gabriel für einen episch-versponnenen, exzentrisch-verdüdelten Prog-Rock, wandelte sie sich nach dem Ausstieg von Gabriel und des genialen Gitarristen Steve Hackett zu einer radiofreundlichen Popband. In ihren besten Momenten - wie in "Turn It On Again"- gelang den neuen Genesis Radiopop, unter dessen Oberfäche es kunstvoll zwirbelte und zwickte; allerdings nervte die Band gegen Ende der 80er-Jahre zunehmend mit schnell verrostendem Maschinenpopschrott wie "I Can't Dance" oder "Invisible Touch".


    Länger schon ist von einer Reunion der frühen Genesis die Rede. Auf den von Phil Collins 2004 öffentlich geäußerten Vorschlag, mit Gabriel und Hackett noch einmal das 1974er Konzeptrock-Großwerk "The Lamb Lies Down On Broadway" aufzuführen, hat Peter Gabriel sich allerdings bisher nicht geäußert; und da weder Collins noch Banks oder Rutherford nach eigenen Angaben seine aktuelle Telefonnummer besitzen, können sie ihn nicht persönlich fragen.


    Dennoch ist auch die neue Trio-Tour ganz der Vergangenheit gewidmet; nicht zuletzt deswegen, weil Genesis keine neuen Songs vorweisen können. Gemeinsam mit den seit 30 Jahren gleichbleibend als "Gastmusikern" angestellten Chester Thompson und Daryl Stuermer spielten sie sich im Olympiastadion zweieinhalb kurzweilige Stunden lang durch eine Mischung aus alten Pop- und noch älteren Prog-Stücken; von "I Can't Dance" (1991) ging es zurück bis zu "I Know What I Like" (1973,) zu dem Collins - der unentwegt zwischen Gesangsmikrofon und Schlagzeug wechselte - noch einmal seine berühmte Tamburin-Schuhplattler-Performance aufführte.


    Dass als nächstes ein altes Stück kommen würde, konnte man verlässlich daran erkennen, dass Mike Rutherford sich seine berüchtigten Shergold Doubleneck umhängte, einen Bass-Gitarre-Hybriden, wie er in den 70ern das große Phallus-Symbol der Progrock-Virtuosen darstellte - zu denen man Rutherford freilich weder nach handwerklicher Kompetenz noch nach musikalischem Ideenreichtum zählen kann.


    Kreischen, nicht kraulen


    Auf älteren, komplexeren Stücken wie "Firth of Fifth" (von der 1973er LP "Selling England by the Pound") übernahm denn auch Daryl Stuermer die Führung und imitierte zur Bassbegleitung von Rutherford jene Soli, die weiland der geniale Steve Hackett einspielte. Allerdings spielte er sie nicht so, wie Hackett sie spielte, sondern eher, als ob Eddie van Halen Steve Hackett nachspielen würde. Wo Hackett seine Gitarre stets eher kraulte als zupfte, um einen weichen, schwebenden Ton zu erzeugen, gab Stuermer unbeschwert den Rocksolo-Gniedler: mit zugesägten Spitzen und kreischenden Höhen; fraglos fingerfertig, aber ohne ein Gefühl für das besondere Flair dieser alten Musik zu vermitteln.


    Das war überhaupt das Erstaunlichste an diesem Konzert: das mangelnde Interesse an musikalischer Virtuosität oder auch nur dem Spielen von Varianten. Alles war ausgezirkelt, nichts spontan. Das "Drum Duet", das Phil Collins gegen Ende des Hauptteils mit Chester Thompson darbot, war lediglich lächerlich: ein rhythmisch rundum redundantes Dritte-Welt-Laden-Getrommel, das nichts, aber auch gar nichts mit der Kunstfertigkeit zu tun hat, mit der Collins in den 70er-Jahren bei Genesis oder in seinem Fusion-Jazz-Seitenprojekt Brand X zu spielen pflegte.


    Wäre das aber nicht auch eine Möglichkeit? Wenn man alles erreicht hat, Millionen verdient und auch ansonsten seine Schäfchen ins Trockene gebracht - dass man sich dann einfach noch einmal aufrafft und musikalisch etwas wagt? Keine Spur davon bei Genesis. ProgRock, dem die Spontaneität fehlt, wirkt aber bald nur noch käsig und breit; so dass man, selbst wenn man sich eigentlich auf die alten Stücke gefreut hatte, letztlich doch immer froh war, wenn wieder eins von diesen konzisen, Formatradio-kompatiblen Vier-Minuten-Dingern wie "Tonight Tonight Tonight" kam.


    Die Bühne hatte übrigens der von Dinosaurier-Rockgruppen (zuletzt etwa den Rolling Stones) gern gebuchte Bühnenbau-Dinosaurier Patrick Woodroffe designt; er hatte dafür die Form eines Gebärmutteraufschnitts in einem Sexualkundebuch ausgewählt. Die Musiker agierten vor der Gebärmutterhöhle; pilzförmige Schirme aus Hartplastik schützten sie vor dem Regen. In den Eierstöcken waren ovalförmige Großmonitore platziert, auf denen man das Bühnengeschehen in Nahaufnahme mitverfolgen konnte. Nach etwa der Hälfte des Sets, zu dem 1983er Stück "Mama", blähte sich über der Gebärmutter eine gewaltige Uterusschleimhaut empor, die durch Streben mit rotblinkenden Bommeln gehalten wurde. Aus den Streben böllerte nach Ende des Hauptteils ein begeisterndes Feuerwerk, während die Gebärmutter bereits in dem Stück "Los Endos" rot-gelb-eitrig zu bluten begonnen hatte. Trockennebel umpuschelte die Künstler wie Schimmelbefall: ein schönes, süß-bittres Sinnbild für das Schicksal ihrer Musik.



    Text: Jens Balzer, BLZ
    (Quelle: Genesis spielten im Olympiastadion - Berlin erleben mit BerlinOnline )


    +++


    Also wirklich, dieser Herr Balzer tickt doch nicht ganz sauber, oder?

  • Deine Kritik kommt zu spät...


    das hatten wir heute morgen/vormittags schon erörtert... manchmal lohnt es eben doch, eine thread von vorn bis hinten zunächst zu lesen...


    nichts für ungut !

  • Ich bin neu hier. Ich habe mich eben erst angemeldet, weil ich auch gern meinen Eindruck von dem Konzert mitteilen und etwas bestätigen möchte, was einige vor mir schon berichtet haben: Der Sound war dort, wo ich gesessen habe (Block D.1), zumindest in der ersten Hälfte des Konzerts wirklich grottig, zum Teil nur ein lauter, amorpher Klangbrei, die Instrumente mitunter nicht auseinanderzuhalten. "In the Cage" hörte sich an, als ob man einen schlechten Radioempfang hätte, von der Zartheit von "Afterglow" vermittelte sich nichts. Etwa zu "I know what I like" wurde dann wohl nachjustiert, jedenfalls war der Sound dann klar und präzise. Nach allem, was hier zu lesen war, muss es tatsächlich etwas mit dem Standort zu tun haben, und ich würde nicht allein aus diesem Grund beim nächsten Mal auf jeden Fall in den Innenraum gehen. Wahrscheinlich ist die Akustik bei einem solchen Konzert tatsächlich in erster Linie auf das Parkett hin optimiert.


    Dass ich am Anfang etwas enttäuscht war, hatte aber auch damit zu tun, dass die "alte Stukke", denen ich so entgegengefiebert hatte, nicht immer so "werkgetreu" gespielt wurden, wie ich mir das gewünscht hätte. Bei "Firth of Fifth" kenne ich jeden Ton, und wenn da während des ohnehin viel zu kurzen Auszugs improvisiert und verschliffen wird, also Passagen nicht ausgespielt werden, kriege ich einen Krampf. Deshalb würde ich der ansonsten inakzeptablen Besprechung in der "Berliner Zeitung" punktuell Recht geben, nämlich da, wo der Autor Daryl Stuermer dafür kritisiert, dass er manche der lyrischen, magischen Passagen verhackstückt hat. Auch das gilt nur für den ersten Teil bis "I know what I like", wo für mich dann endlich der Funke übersprang. Absolut begeistert war ich dann von "Los Endos", das so machtvoll und vital rüberkam, wie ich's noch nie gehört habe. Allgemein andächtige Stimmung dann bei "Carpet Crawlers", das war ein überwältigender Abschluss.


    Würde sofort wieder hingehen, auch wenn ich, wie gesagt, in Zukunft keinen Tribünenplatz mehr nehmen würde, weil ich mir die leeren Gesichter der Leute bei "Afterglow" ersparen will, das laute Unterhalten bei "Ripples" und das angewurzelte Sitzenbleiben beim Finale.